Saarland University Faculty of Medicine
Herz
Prof. Dr. Peter Lipp

Echokardiographie

 

Neben der elektrokardiographischen Beurteilung (EKG) des Herzens, ist die Sonographie eine der elementaren Säulen der kardiologischen Diagnostik.

 

Grob kann man die sonographischen Untersuchungen des Herzens in zwei Verfahren einteilen, die transthorakale Echokardiographie (TTE) und die transösophageale Echokardiographie (TEE).

 

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Die TTE auch kurz Echo genannt, bedient sich meist des Sektorenschallkopfes und beschreibt eine nicht invasive Möglichkeit zur Beurteilung verschiedener Kriterien der Herzfunktion. Hierbei wird der Transducer außen am Thorax angelegt.

 

TTE mittel Sektorenschallkopf

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Diese nicht invasive Untersuchungsmethode bietet den entschiedenen Vorteil, dass man sowohl schnelle, als auch patientenschonende Ergebnisse erhält. Das Echo bedarf keiner größeren Vorbereitung, daher ist dieses Verfahren im Grunde auch universell einsetzbar.


Großer Nachteil des TTEs ist die eingeschränkte Beurteilbarkeit. Durch die gegebenen anatomischen Strukturen die das eingeschränkte „Schallfenster“, aufgrund der Anordnung der Rippenpaare, liefert ist es teilweise schwer eine definitive Diagnose bzw. Beurteilung zu liefern.

 

 

Die TEE auch Schluckecho genannt ist im Gegensatz zum TTE ein invasive Untersuchungsmethode, bei der mittels endoskopischer Sonde mit einer Sonographie Einheit am Kopf des Endoskops die verschiedenen kardialen Parameter erfasst werden können.

Bei dieser Untersuchung ist eine leichte Sedierung des Patienten nötig.

 

Die TEE Sonde wird über den Ösöphagus eingeführt und liefert deutlich spezifischere Bilder, als es beim normalen Echo möglich ist.


Großer Nachteil, ist eine gewisser Vorbereitungsaufwand und auch mögliche Belastungen des Patienten durch die "Kurznarkose", welche für die Untersuchung unabdingbar ist. Daher kann nicht jeder Patient, dieser Prozedur unterzogen werden.



 

Schematische Darstellung einer TEE Untersuchung

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Bei beiden Untersuchungen gibt es bestimmte Parameter, die erfasst werden sollen:

 

  • Beurteilung der Herzkammern
  • Perikarderguss (Herzbeuteltamponade)
  • Beurteilung der „Herzwände“
    • Wandbewegungsstörungen, Verdickungen, PFO etc.
    • Beurteilung der Herzklappen
      • Funktionseinschränkung durch Insuffizienzen oder Stenosen
      • mögliche Ablagerungen durch Infektionen
  • Bestimmung der Pumpleistung (Kontraktilität)
    • Ausschluss LAE durch Belastungszeichen
  • Beurteilung der gegebenen Strukturen
    • Anomalien
    • Tumore
    • Lage von Sonden

 

Der Vollständigkeit halber muss hier auch noch das sogenannte "Belastungs-Echo" erwähnt werden, welches als supportive Untersuchungsmethode zum Belastungs-EKG angewandt wird um eine sichere Diagnosefindung zu gewährleisten. Diese Untersuchung findet aber überwiegend in ambulanten Einrichtungen, sprich in kardiologischen Hausarzt Praxen, statt.

 

Schallkopf