Saarland University Faculty of Medicine
Beispielbefunde
Prof. Dr. Peter Lipp

Tumore

 

Tumore sind im CT in der Regel ab 5 bis 10mm Größe erkennbar, moderne Geräte können jedoch auch kleinere Tumoren abbilden. Zur Diagnostik wird besonders gerne Kontrastmittel verwendet, da sie zum Beispiel durch Blutgefäßneubildung davon mehr absorbieren, was die Dichtedifferenz zu umliegenden Gewebe erhöht und sie leichter erkennbar macht. Auch Kalkeinlagerungen in den Tumoren machen diese differenzierbar. Es gilt: Je stärker sie sich vom umliegenden Gewebe unterscheiden, desto leichter werden sie erkannt. Was ein CT in der Regel jedoch meist nicht liefern kann ist die Unterscheidung zwischen gut- und bösartigen Tumoren. Das CT kann zwar Hinweise zeigen (überschreitet der Tumor die Organgrenze, haben sich Metastasen gebildet?), aber in der Regel sind weitere Untersuchungen, wie zum Beispiel Biopsien, zur Abklärung notwendig.

 

 

Dieses Bild zeigt CT-Aufnahmen eines tumorbefallenen Schädels. Der Tumor stellt sich als hyperdense abgegrenzte Fläche dar.

 

 

 

 

 

 

Bronchialkarzinom

 

Dieses Bild zeigt CT-Aufnahmen eines tumorbefallenen Schädels. Der Tumor stellt sich als hyperdense abgegrenzte Fläche dar.

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Das Bronchialkarzinom ist die häufigste Krebsart in der Lunge und zeigt sich im CT als weichteildichte Raumforderung. In 85% der Fälle ist die Erkrankung auf das Tabakrauchen zurückzuführen. Charakteristisch für das Bronchialkarzinom ist die Corona Radiata, die kleinen, strahlenförmigen Ausläufer des Tumors, wie sie im folgenden Bild zu erkennen sind:

 

Darstellung eines metastasierten Bronchialkarzinoms
Metastasen sind im CT meist ab ca. 2mm Größe erkennbar und zeigen sich meist als multiple, weichteildichte Rundherde

 

Metastasen in der Leber heben sich hier hypodent hervor (eingekreist)

 

 

 

 

 

 

Verkalkungen

 

Hier sieht man eine Verkalkung des Gehirns, welche bei dem 25-jährigen Patienten zu einem gestörten Kalzium-Stoffwechsel führten, der von labiler Gemütsverfassung, Krämpfen, Konzentrationsschwierigkeiten und anderen psychischen und physischen Symptomen begleitet wurde. Die Verkalkungen zeigen sich als hyperdense weiße Stellen im Gehirn, wie man sie auf den Schnittbildern erkennt.


 

Diese Aufnahme eines Flash-CTs des Kardiovaskulären Zentrums Darmstadt zeigt eine Verkalkung der Herzkranzgefäße, eine der wichtigsten Ursachen für Herz- Kreislauf-Erkrankungen. Das Verfahren läuft mit intravenös zugeführtem Kontrastmittel, welches das Gefäß hervorhebt und die Diagnose erleichtert.

 

 

 

 

 

 

Fettleber

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Eine normale Leber hat auf der Hounsfield-Skala eine Dichte von 60-70 HE. Die Fettleber (Steatosis Hepatis) hingegen weist eine deutlich geringere Dichte auf. Es besteht ein linearer Zusammenhang zwischen Dichte und Fettgehalt der Leber (je verfetteter die Leber, desto geringer ist ihre Dichte). Die Fettleber ist zurückzuführen auf schlechte Ernährung, Diabetes mellitus, Alkoholismus etc und ist die häufigste Erkrankung der Leber.

 

Das Bild zeigt anschaulich einen Vergleich zwischen einer gesunden und einer verfetteten Leber. Die unteren hat einen deutlich höheren Fettanteil, der hypodent hervorsticht. Kriterium einer Fettleber ist das Auffinden von Fetttropfen in mindestens der Hälfte aller Leberzellen, wie es hier zu sehen ist.

Das rechte Bild zeigt einen Teil der Leber fast schwarz, was auf eine starke Verfettung hindeutet.

 

 

 

 

 

 

Weitere Schädelbefunde

 

CT eines befundfreien Schädels


 

Dieses CT zeigt eine akute Blutung in ein Hämatom, wie sie an den Flüssigkeitsansammlungen am roten (hyperdens) und am gelben Pfeil (hypodens) zu erkennen ist. Dadurch wurde die Mittellinie (gestrichelte Linie) nach rechts verschoben. Der grüne Pfeil indiziert eine Auslöschung des rechten lateralen Ventrikels, während der blaue Pfeil auf die Vergrößerung eines anderen Hirnareals deutet.

 

Die roten Pfeile deuten hier auf ein großes Aneurysma. Aneurysmen sind Gefäßerweiterungen, die meist auf eine angeborene Gefäßschwäche zurückgehen. Sie sind in nativen Aufnahmen nur dann erkennbar, wenn sie bluten, sehr groß oder kalzifiziert sind. Das Aneurysma erscheint hier hyperdent durch die dichte Kalzifizierung, die es umgibt. Diese weist außerdem darauf hin, dass sich das Aneurysma langsam vergrößert.

 

Die CT Aufnahmen zeigen ein schweres Schädeltrauma, zwischen ihrer Aufnahme liegt ein Tag. Schädeltraumata können (wie hier) mit der Zeit fortschreiten. So sieht man links eine Kontusion (Quetschung) des Frontallappens mit Hämatom (weiße Pfeile) und Kopfhauthämatome (rote Pfeile), die zum nächsten Tag deutlich angeschwollen sind. Auch die Hämorrhagie vom Vortag ist deutlich fortgeschritten (gelber Pfeil) und eine neue (blauer Pfeil) ist dazu gekommen.

 

 

Diese Aufnahme stammt von einem Patienten mit hämorrhagisch (Blutungs-) bedingtem Schlaganfall (roter Pfeil). Außerdem sind ein Ödemsaum (gelber Pfeil) und eine Verdrängen des Vorderhorns des rechten lateralen Ventrikels (grüner Pfeil) zu sehen. Die blauen Pfeile deuten auf gutartige Kalzifikationen.