HIV-Ambulanz
Ärztliche Leitung
Leitung hämatologisches Speziallabor
Translationale Forschung
HIV-Ambulanz
In unserer HIV-Ambulanz betreuen wir Menschen mit HIV und bieten das gesamte Spektrum der Diagnostik und Therapie der HIV-Infektion an. Im Rahmen unserer HIV-Sprechstunde erfolgt bei Erstvorstellung eine entsprechende Statuserhebung (u.a. HIV-Viruslast, CD4+-Zellzahl, Einschätzung des kardiovaskulären Risikoprofils, laborchemische und weitere virologische Diagnostik) sowie die ausführliche Beratung bezüglich der aktuell vorhandenen Therapiemöglichkeiten. Heutzutage werden Patienten mit HIV-Erkrankung bereits bei Diagnosestellung mit einer Kombinationstherapie aus 3 verschiedenen Medikamenten behandelt - in unserer HIV-Sprechstunde wird der Patient ausführlich über die vorhandenen Therapieoptionen aufgeklärt und entsprechende Kontrolltermine vereinbart.
Ihr Termin bei uns
Bitte bringen Sie bei Erstvorstellung in unserer HIV-Ambulanz die folgenden Unterlagen mit:
- Überweisungsschein
- Elektronische Gesundheitskarte (früher: Krankenversichertenkarte)
Alle Ihnen zur Verfügung stehenden medizinischen Dokumente wie z.B.
- Befunde von Röntgen-, CT- und/oder MRT-Untersuchungen
- Laborwerte
- Ergebnisse vorheriger Untersuchungen
- Impfpass (sehr wichtig!)
PrEP - PräExpositionsprophylaxe
Die sog. PrEP schützt HIV-negative Menschen vor HIV, wenn sie zuverlässig eingenommen wird. Aktuell steht für MSM (Männern, die Sex mit Männern haben) seit August 2016 das Medikament Tenofovir/Emtricitabin (Truvada®) zur Verfügung - in Deutschland ist die PrEP seit Oktober 2019 zugelassen / verschreibungsfähig und wird von den Krankenkassen finanziert (Teil des GKV-Leistungskataloges (TSVG).
Bevor eine PrEP verschrieben werden kann müssen entsprechende Kontrolluntersuchungen und ein umfassendes Aufklärungsgespräch erfolgen.
Für wen? Personen mit hohem HIV-Risiko:
- nach individueller und situativer Risikoüberprüfung drogeninjizierende Personen ohne Gebrauch steriler lnjektionsmaterialien
- HIV-negative MSM und Transgender (> 2x analer GV ohne Kondom innerhalb der letzten 3-6 Monate)
- HIV-negative Personen mit penetrativem Sex ohne Kondom und neu diagnostizierte STI im letzten Jahr
- HIV-negative Personen in serodiskordanter Konstellationen mit virämischen HIV-positiven Partner*in ohne antiretrovirale Therapie (ART) oder in der Anfangsphase einer ART
Untersuchung zu Beginn / Erstvorstellung:
- HIV-Test
- Ausführliche Anamnese
- Test auf Hepatitis B, C
- Untersuchung auf Geschlechtskrankheiten (Chlamydien, Syphilis, Gonokokken)
- Bestimmung von Kreatinin (Nierenwert)
Verlaufsuntersuchungen während der PrEP-Einnahme:
- Alle 3 Monate:
- HIV-Test
- Untersuchung auf Geschlechtskrankheiten (Chlamydien, Syphilis, Gonokokken)
- ggf. Nierenwertkontrolle
- Alle 6-12 Monate:
- Bestimmung von Kreatinin (Nierenwert)
- Test auf Hepatitis B und C
Möglichkeiten der PrEP-Einnahme:
Tägliche PrEP-Einnahme
Hier wird täglich eine Tablette Truvada® eingenommen, diese Einnahmemodalität bietet einen dauerhaften Schutz, wenn die Einnahme zuverlässig täglich erfolgt. Wenn es häufiger zu ungeplanten oder wöchentlichen Sex kommt ist diese Form empfehlenswert.
- Einnahmestart: sollte man innerhalb der ersten 4 Tage nach Beginn der PrEP Geschlechtsverkehr haben, dann sollten am ersten Tag 2 Tabletten genommen werden
- Wenn die tägliche Einnahme beendet werden soll, dann sollte man sie jedoch mindestens bis 2 Tage nach dem letzten Geschlechtsverkehr einnehmen
PrEP-Einnahme bei Bedarf
Diese Einnahmemodalität ist nur sinnvoll, wenn man selten ungeschützten Sex hat und wenn man weiß, wann man Sex haben wird. Das Medikament ist hierfür offiziell nicht zugelassen!
- Einnahmestart: Mindestens 2 bis 24 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr 2 Tabletten einnehmen
- 24 Stunden nach der ersten Einnahme wieder eine Tablette einnehmen und fortfahren mit der Einnahme einer Tablette, solange die sexuellen Aktivitäten andauern
- Bis 2 Tage nach dem letzten Geschlechtsverkehr sollte eine Tablette täglich genommen werden
Tablette vergessen?
- Wenn man 3 oder mehr Tabletten pro Woche vergessen hat, sollte man umgehend mit seinem Arzt/Ärztin sprechen
- Nie mehr als 7 Tabletten pro Woche nehmen - mehr Tabletten erhöhen den Schutz nicht!
- Wenn man im Rahmen der täglichen PrEP 1 oder 2 Tabletten pro Woche vergisst, sollte der Schutz trotzdem bestehen bleiben
- Nie mehr als 2 Tabletten zum Start einnehmen!
- Bei PrEP bei Bedarf darf keine Tablette vergessen werden - falls doch, umgehende Arzt-Vorstellung
Online-Informationen:
www.hivandmore.de/hiv-prep/prep-faq.shtml
Stand: 02/20, Dr. Kaddu-Mulindwa
HIV und Corona-Impfung
Seit dem 27. Dezember 2020 steht eine Impfung gegen Covid-19 / SARS-CoV2 in der EU bzw. Deutschland zur Verfügung. Im Jahr 2021 werden zudem weitere Impfstoffe zugelassen.
Ihre Fragen zu diesem wichtigen Thema beantwortet die Deutsche Aids-Hilfe unter folgendem Link:
https://www.aidshilfe.de/corona-impfung
Nachfolgende Fragen werden dort für Sie beantwortet:
- Das Wichtigste zur Corona-Impfung und HIV
- Sollte man sich gegen Covid-19 impfen lassen?
- Sind Menschen mit HIV besonders durch die Covid-19-Erkrankung gefährdet?
- Können und sollten sich Menschen mit HIV gegen Covid-19-impfen lassen?
- Sind bei Menschen mit HIV mehr Nebenwirkungen durch die Impfung zu erwarten?
- Kommen Menschen mit HIV bevorzugt an eine Impfung?
- Wie funktionieren m-RNA-Impfstoffe?
- Welche Nebenwirkungen gibt es?
- Welche Impfungen kommen noch?
- Kann ich mich trotz Impfung mit SARS-CoV-2 anstecken?
- Wie viele Impfungen braucht man?
- Wie lange hält die Schutzwirkung der Impfung an?
Im Saarland wird die saarländische Covid-19-Impfstrategie zentral über die Landesregierung gesteuert. Ihre wichtigsten Fragen hierzu werden unter folgendem Link beantwortet:
https://www.saarland.de/DE/portale/corona/impfung/impfung_node.html
Sprechzeiten
Dienstag: 09:00 - 12:00 Uhr
Dienstag: und 13:00 - 16:00 Uhr
Mittwoch: 08:30 - 12:00 Uhr
Mittwoch: und 14:00 - 16:00 Uhr