Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Durchblutungsstörungen durch Gefäßverschlüsse oder -verengungen und Moya-Moya-artige Erkrankungen
Leitung: Prof. Dr. Joachim Oertel

Durchblutungsstörungen durch Gefäßverschlüsse oder -verengungen und Moya-Moya-artige Erkrankungen

Ein weiterer spezifischer Schwerpunkt unserer Klinik ist die Behandlung seltener Hirngefäßerkrankungen, bei denen es aufgrund herabgesetzter Durchblutung zum Absterben von Hirngewebe kommt. Dies kann mit folgenschweren, stark einschränkenden Ausfallsymptomen einhergehen. Eine solche Erkrankung ist das Moya-Moya-Syndrom. Der Name leitet sich von der japanischen Bezeichnung einer kleinen Wolke ab, da der Verschluss größerer Arterien an der Schädelbasis bei dieser Erkrankung durch zahlreiche Umgehungskreisläufe aus kleinen Gefäßen kompensiert werden soll. In der Darstellung der Hirngefäße imponiert dies als eine kleine Wolke. Oftmals sind diese Umgehungskreisläufe nicht ausreichend, sodass sich die Notwendigkeit einer zusätzlichen Verbesserung der Hirndurchblutung stellt. Nach ausführlicher Vordiagnostik kann dies durch eine Bypass-OP erfolgen, bei der ein Blutgefäß außerhalb des Schädels mit einem Hirngefäß verbunden wird. Man spricht bei diesem Eingriff von einem EC-IC-Bypass (extracraniell-intracranieller Bypass). Durch diese neue Blutzuleitung lässt sich funktionell wichtiges Hirngewebe effektiv schützen.

 

Angiographische Darstellung einer hochgradigen Stenose der mittleren Hirnarterie (A. cerebri media) auf der rechten (links) bzw. linken Seite (Mitte) sowie angiografische Darstellung der Umgehungskreisläufe bei einem Moya-Moya-Syndrom (rechts)

 

Als eines der wenigen Zentren Deutschlands, an dem diese OP durchgeführt wird, besteht in unserer Klinik die Besonderheit, dass der Eingriff über eine münzgroße Eröffnung des Schädels erfolgt. Dieses minimalinvasive Verfahren sollte somit die postoperativen Beschwerden verringern und die postoperative Aufenthaltsdauer im Krankenhaus verkürzen.

 

Postoperatives Bild mit Darstellung der Größe der Schädeleröffnung