Saarland University Faculty of Medicine
Kombinationstherapie
Prof. Dr. Peter Lipp

Kombinationstherapie Diabetes mellitus Typ II

 

Sollten sowohl die Basistherapie (Stufe I), als auch eine Monotherapie (Stufe II) ihr Ziel verfehlen, stellt eine Kombinationstherapie die nächste Eskalationsstufe dar.

Das erste Mittel der Wahl ist hierbei immer das Metformin, das in der Kombinationstherapie durch ein zweites Antidiabetikum ergänzt wird [1].


Etablierte Kombinationen sind hierbei:

  • Metformin mit Verzögerungsinsulin
  • Metformin mit Sulfonylharnstoff
  • Metformin mit DPP4-Inhibitor

Individuellere Möglichkeiten ergeben sich durch unterschiedliche Kombinationen von Antidiabetika, Metformin und unter Umständen auch Insulin[2].

 

Vor- und Nachteile der gängigsten Kombinationstherapien:

  • Metformin mit Sulfonylharnstoffen oder Repaglinid
    • Vorteil: antihyperglykämischer Effekt
    • Nachteile: Hypoglykämierisiko, Gewichtszunahme
  • Metformin mit injizerbaren GLP-1-Rezeptoragonisten
    • Vorteile: Verlangsamung der Magenentleerung, Stimulation des Sättigungsgefühls  Begünstigung einer Gewichtsabnahme
    • Nachteile: Übelkeit und Völlegefühl

Bei Versagen einer dualen Therapie ist auch eine Dreifachkombination möglich, jedoch ist dies sehr umstritten, da es fragwürdig ist, ob eine Insulintherapie mit maximal einem weiteren Antidiabetikum eine bessere Wirkung aufweist als die Dreifachkombination [3].