Klinisches Behandlungsspektrum

Kinderorthopädie umfasst das frühe Erkennen, Verhindern und die  Behandlung von  angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates.

Die häufigsten Krankheitsbilder die am wachsenden Skelett angetroffen werden sind Fußfehlbildungen (Klumpfuß, Hackenfuß, Plattfuß), Erkrankungen des Hüftgelenks (Hüftdysplasie, M. Perthes, Epiphyseolysis capitis femoris), Achsabweichungen im Bereich der Extremitäten (O-Beine und X-Beine) und der Wirbelsäule (Skoliosen), angeborene Skelettfehlbildungen, Tumore und Muskeldystrophien. Eine Sonderstellung nehmen neurologische Erkrankungen ein da sie meist mit einer Funktionsstörung des Bewegungsapparates einhergehen. Hier sind insbesondere Erkrankungen des zentralen Nervensystems die mit einer Spastik verbunden sind zu  nennen (infantile Zerebralparese).

Die Universitätsklinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie deckt das konservative und operative kinderorthopädische Behandlungsspektrum ab. Die Diagnostik erfolgt neben der körperlichen Untersuchung mit bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, Röntgen und der Kernspintomographie. Die Behandlung erfolgt entweder ambulant oder unter stationären Bedingungen. Zusätzlich besteht eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit vor Ort mit der Universitätskinderklinik sowie dem Institut für Radiologie. Dies hat den Vorteil dass auch komplexe medizinische Fragestellungen und Therapien schnell und reibungslos koordiniert werden können, und eine ganzheitliche Behandlung sichergestellt ist.

Eine Besonderheit ist die kinderorthopädische Untersuchung der Neugeborenen inklusive eines Ultraschall Dysplasie-Screenings der Hüftgelenke in Kooperation mit der Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin.

Bei Erkrankungen die mit einer Spastik der Skelettmuskulatur einhergehen können wir eine symptomatische Behandlung mit Botulinumoxin anbieten. Alle Behandlungen mit Botulinumtoxin erfolgen in unserer Klinik unter Ultraschallkontrolle um eine korrekte Injektion in den betroffen Muskel sicherzustellen. Abhängig von der Anzahl der Einzelinjektionen und der individuellen gesundheitlichen Situation unserer kleinen Patienten besteht immer die Option der Durchführung der Behandlung in einer Kurznarkose.

Da Kinderorthopädie immer eine Behandlung des „wachsenden Skeletts“ ist und dieses Wachstum z.B. bei der Korrektur von Deformitäten gezielt nutzt, kommt Hilfsmitteln wie korrigierenden Schienen und anderen Orthesen eine besondere Bedeutung zu. Neben der engen Zusammenarbeit mit der Werkstätte für Orthopädietechnik besteht im gut ausgerüsteten Gipsraum unserer Klinik die Möglichkeit, Hilfsmittel in einem gewissen Umfang individuell anzufertigen.

Zur Erstuntersuchung und zur eingehenden Beratung erfolgt die Vorstellung in unserer Kindersprechstunde.