Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Klinisches Behandlungsspektrum
Leitung: Prof. Dr. Stefan Landgraeber - Prof. Dr. Henning Madry

Hüftgelenkarthrose - Operative Behandlungsmöglichkeiten

Die häufigste Erkrankung der Hüfte stellt die Hüftgelenkarthrose dar, d. h. der Verschleiß des Hüftgelenkes. Dabei wird der Knorpelüberzug von Hüftkopf und -pfanne abgerieben, so dass das Gelenk seine Passform verliert.

Wenn Ihr Hüftgelenk nicht mehr durch konservative Maßnahmen wie Krankengymnastik, physikalische Therapie oder Spritzen in das Gelenk zu retten ist, besteht die Indikation zur Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes.

Die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks ist eine sehr häufige Operation und wird in Deutschland jährlich mehr als 200.000 Mal durchgeführt. Je nach Verschleiß und Ausmaß der Arthrose sowie Alter und Knochenqualität werden Ihnen verschiedene Möglichkeiten geboten:

Zementfreie Totalendoprothetik

Bei den meisten Patienten wird eine zementfreie Totalendoprothese eingesetzt. Beide Komponenten der Totalendoprothese, d.h. die künstliche Pfanne und der Prothesenschaft, werden ohne Zement im Knochen verankert. In die Metallschale der künstlichen Pfanne wird eine zweite Schale aus Kunststoff (Polyethylen) oder Keramik eingebracht, die dem künstlichen Hüftkopf als Gleitoberfläche dient.

Primäre Endoprothetik - Schenkelhalserhaltender zementfreier Totalersatz („Kurzschaftprothese“)

Dieses Verfahren erlaubt aufgrund des teils erhaltenden Schenkelhalses und der kürzeren Verankerung im Oberschenkelknochen die Schonung von gelenkfernen Knochenanteilen. Sollte eine Lockerung der Kurzschaftprothese nach mehreren Jahren auftreten, liegen bessere Voraussetzungen für die Verankerung einer Langschaftprothese vor. Dieses Verfahren kann bei jüngeren Patienten (< 60. Lj.) mit guter Knochenqualität und keinen Voroperationen im Bereich des Schenkelhalses eingesetzt werden. 

Zementierte Totalendoprothese

Ab dem 70. Lebensjahr wird der Prothesenstiel zementiert. Ab dem 80. Lebensjahr oder bei schlechter Knochenqualität werden beide Prothesenkomponenten in den Knochen einzementiert,

damit die sofortige Belastung nach der Operation gewährleistet wird.

Nachbehandlung

Die ersten 24 Stunden nach der Operation verbringen Sie auf unserer Überwachungsstation. Bei komplikationslosem Verlauf werden Sie dann am 2. Tag auf die Normalstation zurückverlegt. Bereits am 2. Tag können Sie dann an 2 Unterarmgehstützen und unter physiotherapeutischer Anleitung die ersten Schritte mit Ihrem neuen Gelenk unternehmen. Die Dauer des stationären Aufenthaltes beträgt ca. 10 Tage. Anschließend empfehlen wir die Weiterbehandlung in einer Rehabilitationsklinik für weitere 3-4 Wochen. In der Regel können Sie zwischen der 6. und 8. Woche nach der Operation die Unterarmgehstützen ganz weglassen. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt je nach körperlicher Belastung 8 bis 12 Wochen.

Revisions- (Wechsel)endoprothetik

Bei einer Prothesenlockerung kann nur eine der Komponenten (Pfanne oder Schaft) oder möglicherweise beide Komponenten betroffen sein. In Abhängigkeit von der Knochenqualität zum Zeitpunkt der Diagnosestellung der Prothesenlockerung, des Alters sowie der Knochendestruktion können verschiedene Implantate erneut eingesetzt werden. Diese Entscheidung muss häufig individuell getroffen werden. Je nach eingesetztem Implantat kann nach der Operation die operierte Extremität entweder direkt voll belastet und frei bewegt oder für die ersten 12 postoperativen Wochen an 2 Unterarmgehstützen mit einer eingeschränkten Gelenkbeweglichkeit entlastet werden. In unserer Klinik werden alle möglichen Revisionsoperationen bei Problemen nach Ersatz des Hüftgelenks angeboten. Wir besitzen dafür die nötige operative Expertise und halten ein breites Spektrum von Instrumenten und Implantaten zur Verfügung.

Ansprechpartner

Univ.-Prof. Dr. Stefan Landgraeber

 

Prof. Dr. Patrick Orth

 

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Univ.-Prof. Dr. Stefan Landgraeber

Prof. Dr. Patrick Orth

Tel.: 06841/16-24520
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