Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Praktisches Jahr
Direktor der Klinik: Univ.-Prof. Dr. med. B. Schick

Praktisches Jahr in unserer HNO-Klinik

Sehr geehrte Studierende,


die HNO Klinik strukturiert Ihre PJ Ausbildung auf den von der Task Force PJ erstellten Leitlinie von 2016, die wir auch in unserer Klinik umsetzen möchten!

Das Praktische Jahr ist seit mehreren Jahrzehnten der letzte Abschnitt des Medizinstudiums. Es blieb auch in der neuen Approbationsordnung erhalten. In den letzten Jahren haben sich Stimmen gemehrt, die nach einer strukturellen und inhaltlichen Verbesserung dieses Praktischen Jahres rufen. Mögliche Ursachen für ein nicht ideales Resultat des Jahres, d.h. einer umfassenden und gründlichen klinischen Ausbildung des Studenten vor Eintritt in die ärztliche Tätigkeit, sind vielfältig. In dem Bemühen, die Lernziele und Struktur des praktischen Jahres transparenter zu machen, hat die Fakultät ein Curriculum zusammengestellt, das Anhalt bei Unsicherheiten und Fragen sein soll.

Das Praktische Jahr ist das letzte Studienjahr und baut auf das Wissen auf, das die/der Studierende in den vorausgegangenen vorklinischen und klinischen Semestern/Jahren erworben hat. Diese Kenntnisse (auch der vorklinischen Fächer) müssen somit in allen wichtigen Inhalten und Zusammenhängen voraussetzbar sein. Das Besondere an diesem klinischen Jahr besteht darin, dass Details und Zusammenhänge einzelner klinischer Fächer auf den einzelnen Patienten und das/die Krankheitsbild/er zusammengeführt werden. Der/die Studierende soll krankheitsspezifische Diagnostik und Therapie, vor allem aber auch deren praktische Umsetzung erlernen. Der konzentrierte Unterricht in der täglichen klinischen Routine soll dem/der Studierenden umfassend und realitätsnah das Erlernen des Arztberufs  ermöglichen. Hierzu gehören auch andere Aspekte des Berufes, wie Gesprächsführung mit Patienten und Angehörigen, Dokumentation oder Informationsvermittlung. Im Kern besteht das Praktische Jahr somit aus Lernen und Erlernen bzw. Einüben einer Routine. Am Ende dieser Zeit soll der Student die wichtigsten Tätigkeiten und diagnostischen wie therapeutischen Schritte für häufigere Krankheitsbilder beherrschen und darüber hinaus gehende Zusammenhänge verstehen. Mit der Dreiteilung in Innere Medizin, Chirurgie und Wahlfach bietet sich möglicherweise die letzte Möglichkeit vor Eintritt in das Berufsleben, einen breiten Horizont zu „erleben“.

Wir bieten:

  • Integration in klinische Routine
  • Überblick über den größten Teil des jeweiligen Faches
  • Unterstützung und Erklärung bei Fragen und Unsicherheiten
  • Lehrstrukturen mit Seminaren und vor allem persönlichen Gesprächen
  • Hilfestellung beim Erlernen praktischer Tätigkeiten
  • Respektvollen Umgang mit unseren kommenden Kollegen

 

Wir erwarten:

  • Interesse
  • Engagement
  • Eigeninitiative
  • Adäquates Grundlagenwissen der vorklinischen und klinischen Fächer
  • Aktives Vor-/Nacharbeiten evtl. noch bestehender Wissenslücken
  • Professionelles Verhalten gegenüber Ärzten (Lehrern), Kollegen, Patienten und Angehörigen anderer medizinischer Berufsgruppen


Zum konkreteren Verständnis haben wir im Folgenden die wichtigsten Lerninhalte des Praktischen Jahres skizziert, die im Rahmen des jeweiligen Tertials durch klinische Auseinandersetzung mit Patienten und Krankheitsbildern vertieft werden. Aufgeführt sind auch praktische Tätigkeiten, die aktiv von den Studierenden erlernt werden können.

Allgemeine PJ- Kernkompetenzen:


  1. Anamnese und körperliche Untersuchung
  2. Grundlagen von chirurgischen Naht- und Knotentechniken
  3. Grundlagen der Wundversorgung
  4. Blutabnehmen und Zugänge legen
  5. Grundlagen von Wund- und Körperdrainagen: Indikationen, Unterschiede der verschiedenen Typen, Besonderheiten bei der Einlage, Versorgung
  6. EKG schreiben und auswerten
  7. Lungenfunktion auswerten
  8. Maskenbeatmung
  9. Intubation
  10. Sonographie
  11. Betreuung eines Zimmers mit Patienten-Vorstellung beim Oberarzt und im Rahmen der wöchentlichen Chefvisite; selbständiges Schreiben von Arztbriefen
  12. Aufklärungen unter Anleitung/Aufsicht durchführen
  13. Dienste ableisten
  14. Interdisziplinäre Zusammenarbeit / Konsiliarwesen
  15. Indikationsstellung, korrekte Durchführung und "Fallstricke" bei der Bluttransfusion
  16. Versorgung und Punktion von Portsystemen (z.B. zur Chemotherapie)
  17. Grundlagen der Pharmakotherapie im Kindesalter (Dosierung, Off-label Use, …)
  18. Behandlung von Infekten der oberen Atemwege
  19. Grunddiagnostik des Kauorganes ( Kaumuskulatur, Kiefergelenke, Zunge, Zahnreihenverschlüsselung)


HNO

Neben dem Curriculum welchens Sie auf dieser Homepage finden konzentrieren wir uns auf die vermittlung folgender Thermebereiche:

Inhalte: Gut- und bösartige Tumoren des Kopfes und Halses (Kehlkopf, Mundhöhle und Pharynx, Parotis), diagnostische und therapeutische Behandlungsprinzipien in der Onkologie, Entzündungen der Nase und des Nasennebenhöhlensystems,akute und chronische Mittelohrentzündungen, Diagnostik, Differentialdiagnose und Therapie der Schwerhörigkeit, angeborene und erworbene Taubheit sowie deren Behandlung mit Cochlear-Implantaten.

Tätigkeiten: Anamnese, HNO-Spiegeluntersuchung, Endoskopie und Stroboskopie des Kehlkopfes, Durchführung der Audiologie und Vestibularisdiagnostik, Assistenz bei Operationen.


Lernzielkatalog HNO & Logbuch PJ 2014
Informationen zum Praktischen Jahr
PJ Allg Curriculum
PJ Kernkompetenzen
Die Vielfalt des HNO-Fachgebiets
HNO - Warum?

 

Prof. Dr. med. Alessandro Bozzato
Kommissarischer Leiter und Studienbeauftragter