Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Laparoskopische Eingriffe bei Adipositas
Leitung: Prof. Dr. Matthias Glanemann

Laparoskopische Eingriffe bei Adipositas (Magenband, Schlauchmagen, Magenbypass)

Operationen bei Adipositas (krankhaftem Übergewicht) werden ausschließlich in minimal-invasiver Technik durchgeführt. Hierzu werden als operative Verfahren das Magenband, der Schlauchmagen und der Magenbypass als die derzeit am häufigsten durchgeführten Operationsverfahren durchgeführt. Die Wahl des Operationsverfahrens muß hierbei individuell genau abgestimmt werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Neben der Gewichtsreduktion kann durch die geeignete Operation eine bereits bestehende Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) wieder beseitigt werden.

 

Magenband (Gastric banding)

Hier wird mittels laparoskopischer Operationstechnik ein verstellbares Kunststoffband um den obersten Teils des Magen gelegt. Damit wird ein sogenannter Vormagen gebildet, der zu einem schnelleren Sättigungsgefühl führt. Neben der mechanischen Einengung führt dieser Effekt zu einer raschen Gewichtsabnahme. Der Krankenhausaufenthalt beträgt in der Regel 3-4 Tage.

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Schlauchmagen (Sleeve-Resection)

Bei der Schlauchmagenbildung wird in minimal-invasiver Operationstechnik der Magen auf ganzer Länge zu einem Magenschlauch verschmälert. Das verbleibende Magenvolumen beträgt nach der Operation in der Regel nur noch zwischen 70 bis 80 ml. Dementsprechend ist die Kapazität zur Nahrungsaufnahme erheblich reduziert und es stellt sich zusätzlich ein schnelleres Sättigungsgefühl ein. Die Entfernung bestimmter Magenanteile führt zusätzlich zu einer Verringerung von sogenannten „Hungerhormonen“. Beide Faktoren führen zu einer sehr effektiven und dauerhaften Gewichtsreduktion. Der Aufenthalt im Krankenhaus beläuft sich auf ca. 6-7 Tage.

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Magenbypass (Roux-Y-Bypass)

Hierbei wird in minimal-invasiver Technik zunächst durch Abtrennung des größten Teils des Magens ein kleiner Vormagen gebildet. An diesen Vormagen wird in sogenannter „Roux-Y-Technik“ der Dünndarm angeschlossen, so dass bei der Nahrungspassage die Nahrung vom Vormagen unter Umgehung des Magens und des Zwölffingerdarms direkt in den Dünndarm geleitet wird. Die Verdauungssäfte (Galle, Pankreassekret) werden erst später zum Verdauungsprozess wieder eingeleitet. Dieser Eingriff ist hinsichtlich der Gewichtsabnahme höchst effektiv, da zum einen die Nahrungsaufnahmekapazität durch die Vormagenbildung reduziert ist und zum anderen die Nahrungsaufnahme verringert wird, da die Nahrung nicht mehr direkt mit dem Zwölffingerdarm und dem oberen Dünndarm in Kontakt kommt. Der Krankenhausaufenthalt beträgt in der Regel 6-7 Tage.

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