Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Fissuren
Leitung: Prof. Dr. Matthias Glanemann

Analfissur

Die akute Analfissur ist ein längsverlaufender Riss in der Analschleimhaut, meist entstanden durch übermäßige Dehnung bei hartem Stuhlgang. 90% der Patienten mit einer akuten Analfissur leiden unter chronischer Verstopfung. Der Einriss der Analschleimhaut verursacht stärkste Schmerzen, die zu einer reflexbedingten schmerzhaften Verspannung des inneren Schließmuskels führen. Dies begünstigt einen erneuten Einriss. In Folge entwickelt sich ein schmerzhafter Zustand mit einem chronisch ? vernarbten Geschwür im Analkanal. Selten ist auch ein bösartiger Tumor Ursache eines Geschwürs im Analkanal. Deshalb sollte unbedingt bei Fortbestehen einer Analfissur länger als 6 Wochen trotz Behandlung eine Gewebeprobe entnommen werden.

Die akute Analfissur wird in Narkose vorsichtig ausgeschnitten. Zugleich wird der verspannte Schließmuskel vorsichtig aufgedehnt. Bei weniger akuten Verlaufformen hilft eine Salbenbehandlung mit lokal betäubenden und muskelerschlaffenden, sowie durchblutungsfördernden Salben.