Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Konzept

Konzept der Anamnesegruppen

Im Vordergrund steht die Technik der Arzt-Patient-Kommunikation, während in Anamnesegruppen die (Selbst)reflektion in der Arzt-Patient-Beziehung primäres Lernziel ist.

 

Entwicklung der Anamnesegruppen in Deutschland

Die Vorarbeiten zu den ersten Anamnesegruppen begannen durch Wolfram Schüffel und seine Arbeitsgruppe ca. 1970 in der Klinik von Thure von Uexküll in Ulm. Anamnesegruppen wurden von vielen Studierenden-Generationen an unterschiedlichen Orten immer wieder entsprechend den eigenen Bedürfnissen neu erfunden.
Wenn man davon ausgeht, dass es seit 1970 an durchschnittlich 10 medizinischen Fakultäten jährlich 5 Gruppen mit je 10 TeilnehmerInnen gab, sind etwa 20.000 heute praktizierende Ärztinnen und Ärzte durch ihre Teilnahme an den Anamnesegruppen geprägt worden. Sie sind heute in unterschiedlichen Fachgebieten der Medizin und unterschiedlichen Sektoren des Versorgungssystems tätig und die ersten gehen gerade in den Ruhestand.

 

Hier ein allgemeiner Artikel über die Anamnesegruppen in Deutschland.

 

Entwicklung der Anamnesegruppen in Homburg

Das Konzept der Anamnesegruppen wurde in Homburg ab 1994 durch Prof. Dr. med. V. Köllner - Arzt in der Psychosomatik - etabliert. Dieser leitete auch die erste Anamnesegruppe aus deren Teilnehmern die ersten Tutoren gewonnen werden konnten. 1995 und 1996 fanden Tutorentrainings statt, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit auch von Teilnehmern aus anderen Unis besucht wurden. 
Zu Beginn gab es je 4-5 Gruppen, die interessierten Studierenden aus allen Semestern offen standen. In der Folge waren Vorkliniker und Kliniker meist zu gleichen Teilen vertreten. Organisatorische Unterstützung und Supervision erhielten die Gruppen durch die Psychosomatik.
Trotz einer Verkleinerung des Instituts und der organisatorischen Absonderung
des Fachzweiges konnte sich das Anamnesekonzept trotz zurückgehender Teilnehmerzahl bis 2005 profilieren.

Bei einer fakultativen Reformation des Lehrkonzepts und dem Aufbau eines Curriculum "Arzt-Patient-Kommunikation", wurden die Anamnesegruppen als Chance gesehen, bereits in der Vorklinik ein praxisnahes Angebot zu machen und Studierende als Tutoren in die Lehre zu integrieren. So entstand das aktuelle Konzept der Anamnesegruppen als Wahlfach.

 

Momentan verzeichnen wir erstmals seit dem Wintersemester 2015/16 10 Wahlfachgruppen und eine freie Gruppe.