Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Brachytherapie bei Tumoren im Kopf-Hals-Bereich, der Speiseröhre oder der Weichteile
Leitung: Univ. Prof. Dr. med. M. Hecht

Brachytherapie bei Tumoren im Kopf-Hals-Bereich, d...

 

Brachytherapie bei Tumoren im Kopf-Hals-Bereich, der Speiseröhre oder der Weichteile oder im Rezidiv

 

Intracavitäre oder interstitielle Brachytherapietechniken sind bei der Behandlung von Tumoren der Kopf-Hals-Region, insbesondere als Boost (engräumige Dosisaufsättigung) vor oder nach einer perkutanen Radiotherapie bzw. Radiochemotherapie gebräuchlich. Die Zielvorstellung ist, durch eine lokale Dosiseskalation einerseits die Wahrscheinlichkeit der Tumorheilung zu erhöhen, andererseits gesundes Gewebe in der Umgebung des Tumors zusätzlich zu schonen.

Intrakavitäre Techniken kommen bei Tumoren präformierter Höhlen (Vordere Nase, Nasenhaupt- und Nebenhöhlen, Orbita) mit individuell angefertigten Applikatoren zum Einsatz. Nach einer Abdrucknahme erfolgt die Anfertigung individueller Applikatoren aus Silikon, in die geeignete Plastikschläuche zur Brachytherapie eingearbeitet werden. Diese werden zur Planung und Bestrahlung dem Patienten dann eingesetzt.

Ähnliche Techniken werden bei der Strahlentherapie der Speiseröhre (Oesophagus) eingesetzt. Hier werden standardisierte zentrierte Schläuche verwandt.

Intraoperative Techniken werden nach einer Tumoroperation dann eingesetzt, wenn entweder zu erkennen ist, dass die Resektion nicht im Gesunden erfolgte oder sich eine Dosisaufsättigung im Bereich des Operationsdefektes als sinnvoll erweist. Hierzu werden entweder Silikonflaps (z. Bsp. Freiburger-Flap) in die Wunde eingelegt, die mit Plastikschläuchen versehen sind oder Brachytherapie-Schläuche direkt auf dem Wundgrund verankert. Durch diese erfolgt die einmalige oder fraktionierte Strahlentherapie, die Applikatoren werden danach entfernt. Meistens werden diese Verfahren mit der perkutanen Strahlentherapie kombiniert, welche sich in der Regel anschließt.

Ansprechpartner

Univ. Prof. Dr. med. M. Hecht
Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
Tel.: 06841/16-24606

Dr. med. Patrick Melchior
Geschäftsführender Oberarzt
Tel: 06841/16-24820