Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Nierenfunktionsszintigraphie
Prof. Dr. Samer Ezziddin

Nierenfunktionsszintigraphie

Nierenfunktionsszintigraphie

Mit Hilfe der Nierenfunktionsszintigraphie wird die Niere dargestellt und ihre Funktion überprüft. Die Ausscheidung über die Nieren erfolgt hauptsächlich durch zwei unterschiedliche Funktionen: zum einen wird das Blut sehr fein gefiltert (glomeruläre Filtration) zum anderen erfolgt eine aktive Ausscheidung von Substanzen aus dem Blut (tubuläre Sekretion). Für beide Funktionen der Niere gibt es jeweils ein schwach radioaktives Medikament, das Ihnen in die Armvene gespritzt wird, und dessen Verteilung im Körper über eine bestimmte Zeit mit einer Gammakamera gemessen wird. Die häufigere Untersuchung ist die zur Beurteilung der tubulären Sekretion. Hierzu wird eine Sequenzszintigraphie durchgeführt und aus diesen Messungen dann die sog. seitengetrennte Nierenclearance berechnet, welche ein Maß für das aktive Ausscheidungsverhalten der Nieren darstellt. Darüberhinaus kann für jede Niere einzeln beurteilt werden, ob eine Abflussstörung vorliegt.

Wie müssen Sie sich auf die Untersuchung vorbereiten?

Sie sollten unmittelbar vor der Untersuchung viel Flüssigkeit zu sich nehmen (Erwachsene ca. 1 Liter, Kinder ca. 0,5 l).


Wie läuft die Untersuchung ab?
Falls notwendig werden Ihnen zunächst 500 ml physiologische Kochsalzlösung über eine Infusion verabreicht. Danach werden Sie auf einen Stuhl vor die Gammakamera positioniert (Kinder liegen auf einer Untersuchungsliege). Dort wird Ihnen ein schwach radioaktives Medikament in die Armvene gespritzt, das schnell über die Nieren ausgeschieden wird. Die Gammakamera nimmt mit dem Zeitpunkt der Injektion beginnend über 25 Minuten dynamische Bilder Ihrer Nieren auf, d.h. die Ausscheidung des Medikaments durch die Nieren wird über diesen Zeitraum beobachtet (Sequenzszintigraphie). Um die Nierenfunktion berechnen zu können ist es erforderlich, während der Untersuchung zu zwei verschiedenen Zeitpunkten Blut abzunehmen. Aus den mit der Kamera aufgenommenen szintigraphischen Bildern und den Blutproben werden dann über spezielle Auswerteprogramme die Gesamtfunktion der Nieren (Clearance) und die prozentualen Anteile im Seitenvergleich beider Nieren berechnet.Zur genaueren Beurteilung des Harnabflusses ist es manchmal notwendig nach etwa 20 Minuten ein zusätzlichen harntreibendes Medikament zu verabreichen (z.B. Furosemid). Die Untersuchung verlängert sich dann um etwa 15 Minuten auf 40 Minuten.

Termine

Terminvereinbarung unter

06841/16-24661