Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Lungenperfusions- und Ventilationsszintigraphie
Prof. Dr. Samer Ezziddin

Lungenperfusions- und Ventilationsszintigraphie

Lungenperfusions- und Ventilationsszintigraphie

Man unterscheidet zwischen Lungenperfusionsszintigraphie, bei der die Durchblutung der Lunge bildlich dargestellt wird, und Lungenventilationsszintigraphie, die die Belüftungsverhältnisse der Lunge zeigt. Beide Untersuchungen können je nach Anforderung des überweisenden Arztes einzeln oder kombiniert (2 in 1) durchgeführt werden.

  • Wann ist diese Untersuchung erforderlich?

Die Lungenszintigraphie wird häufig bei Verdacht auf Lungenembolie, vor Lungenoperationen zur Beurteilung der Lungenfunktion  als auch zur Abklärung eines Links-Rechts-Shunts durchgeführt.

  • Wie müssen Sie sich auf die Lungenszintigraphie vorbereiten?

Eine spezielle Vorbereitung ist nicht erforderlich, weder müssen Sie nüchtern sein noch Medikamente  absetzen. Wichtig ist, dass Sie Versichertenkarte, Überweisungsschein und sofern vorhanden Röntgenaufnahmen der Lunge zur Untersuchung mitbringen.

  • Wie läuft die Untersuchung ab?

Perfusionsszintigraphie: Bei dieser Untersuchung wird Ihnen der Arzt über eine Armvene  im Liegen schwach radioaktiv markierte Eiweißpartikel injizieren, die sich in Abhängigkeit von der Durchblutung in Ihrer Lunge anreichern. Auf diese Art und Weise ist es uns möglich, im Anschluss an die Injektion mit Hilfe unserer Spezialkameras (Gammakameras) die Lungendurchblutung und ebenso Perfusionsausfälle durch Lungenembolien oder Raumforderungen bildlich darzustellen.

Ventilationsszintigraphie: Durch die Ventilationsaufnahmen können die Belüftungsverhältnisse dargestellt werden. Dazu atmet der Patient während der Untersuchung ein schwach radioaktives Edelgas über eine Atemmaske ein und während der Patient einatmet werden die Bildstudien angefertigt. Die eigentliche Untersuchung dauert ungefähr 15 Minuten. Möglich wäre es, dass zur eindeutigeren Befunderstellung noch Schnittbilder der Lunge (SPECT) anfertigt werden. Diese Zusatzuntersuchung benötigt keine zusätzliche Injektion des Radiopharmakons, die Untersuchung verlängert sich lediglich auf 30Minuten. Nach der Untersuchung wird sich der Arzt die Bilder ansehen und beurteilen. Ein ausführlicher schriftlicher Befund wird an den überweisenden Arzt binnen einer Woche gesendet.

  • Habe ich ein erhöhtes Risiko bezüglich der Strahlenbelastung?

Da bei dieser Untersuchung radioaktive Substanzen eingesetzt werden, ist für den Patienten damit auch eine gewisse Strahlenbelastung verbunden. Hier muss immer das Nutzen-Risiko-Verhältnis betrachtet werden, die effektive Dosis dieser Untersuchung ist mit ca. 1,1- 2,2 mSv relativ gering ist. Um diesen Wert einzuschätzen,  kann Ihnen der Hinweis helfen, dass die natürliche Strahlenbelastung in Deutschland, der jeder ausgesetzt ist, durchschnittlich bei einer effektiven Dosis von 2,1 mSv/Jahr liegt.