Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Behandlungsspektrum
Leitung: Prof. Dr. Stefan Landgraeber - Prof. Dr. Henning Madry

Behandlungsspektrum

Die Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie des Universitätsklinikums des Saarlandes führt pro Jahr weit über 300 Operationen bei Patienten mit bösartigen und gutartigen primären Neubildungen des Knochen- und Weichgewebes sowie mit Metastasen durch. Das operative Spektrum unserer Klinik deckt den gesamten Bereich orthopädisch-onkologischer Eingriffe ab. Wir führen diese Eingriffe nach dem neuesten Stand von Technik und Wissenschaft durch.

 

Dies umfasst beispielsweise ausgedehnte Tumorresektionen und die Implantationen von Megaendoprothesen zum Erhalt von oberer und unterer Extremität bei primär malignen Knochentumoren wie Osteosarkom, Chondrosarkom oder Ewing-Sarkom sowie bei Solitärmetastasen (Abbildung 1-5).

 

 

Abbildung 1:

38jähriger Patient mit einem high grade Osteosarkom des linken distalen Femurs. Weite Tumorresektion und Extremitätenerhalt durch distalen Femurersatz mit endoprothetischem Kniegelenkersatz.

Abbildung 2:

17jähriger Patient mit high grade Osteosarkom des rechten proximalen Humerus. Weite Resektion mit partieller Scapulektomie und Extremitätenerhalt durch proximalen Humerusersatz.

Abbildung 3:

75jährige Patientin mit low grade Chondrosarkom distal des einliegenden Marknagels. Extremitätenerhalt durch kompletten Femurersatz mit Duokopf-Prothese an der linken Hüfte und Rotationsscharniergelenk am linken Knie.

Abbildung 4:

63jähriger Patient mit Solitärmetastase eines Nierenzellkarzinoms am rechten proximalen Humerus. Proximale Humerusresektion und endoprothetischer Schultergelenkersatz.

Abbildung 5:

61jähriger Patient mit Solitärmetastase eines Prostatakarzinoms am rechten distalen Femur mit Gelenkeinbruch. Totale Kniegelenkresektion und Extremitätenerhalt durch endoprothetischen Ersatz.

Wir führen sowohl äußere als auch innere Hemipelvektomien mit endoprothetischem Ersatz von Becken und Hüftgelenk -nach Bedarf auch mittels individuell angefertigtem Beckenteilersatz- durch (Abbildung 6-7).

 

 

Abbildung 6:

47-jähriger Patient mit Klarzellchondrosarkom um die einliegende Hüft-TEP rechts. Weite Weichteilresektion, Beckenteilresektion und proximale Femurresektion sowie Rekonstruktion durch proximalen Femurersatz und Stielpfanne.

Abbildung 7:

33jähriger Patient mit high grade Chondrosarkom des linken Beckens. Innere Hemipelvektomie und individuelle Beckenteilersatzprothese mit endoprothetischem Hüftgelenkersatz.

Das Spektrum unserer Klinik umfasst zudem ausgedehnte Wirbelsäuleneingriffe bei Tumorbefall wie beispielsweise totale Vertebrektomien oder Sakrektomien (Abbildung 8-9).

 

 

Abbildung 8:

70jähriger Patient mit Chordom des LWK-2 und intraspinaler Komponente. Vertebrektomie LWK-2 mit Wirbelkörperersatz und dorsaler Stabilisierung.

Abbildung 9:

68jähriger Patient mit Chordom SWK-3 bis SWK-5. Dorsale en bloc Hemisakrektomie.

Darüber hinaus führen wir eine Vielzahl von Resektionen sowohl gutartiger Neubildungen als auch von Sarkomen des Weichgewebes durch (Abbildung 10-11).

 

 

Abbildung 10:

39jährige Patientin mit atypischem lipomatösen Tumor am linken Oberarm. Weite Resektion.

Abbildung 11:

56jährige Patientin mit Ewing-Sarkom gluteal links und Z.n. neoadjuvanter Chemotherapie. Weite Resektion des Sarkoms.

Die Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie bietet die gesamte Bandbreite stabilisierender Verfahren bei Skelettmetastasen an. Gerne stehen wir konsiliarisch zur Mitbetreuung von Tumorpatienten mit Instabilitäten des Skelettsystems und Übernahme zwecks operativer Weiterbehandlung auch für externe Klinken zur Verfügung (Abbildung 12-14).

 

 

Abbildung 12:

58jähriger Patient mit pulmonal und ossär metastasiertem Urothelkarzinom und instabiler Osteolyse des rechten Femur subtrochantär. Stabilisierung durch antegraden Marknagel.

Abbildung 13:

53jährige Patientin mit Solitärmetastase eines Nierenzellkarzinoms des rechten Os ileum mit Gelenkeinbruch. Nach präoperativer Angiographie mit Tumorembolisation Metastasenausräumung, Auffüllung mit PMMA, Antiprotrusionsschale und zementierte Hüft-TEP.

Abbildung 14:

80jähriger Patient mit ossärer und pulmonaler Metastasierung eines Prostatakarzinoms und drohendem Querschnitt bei Metastase im LWK-2. Dorsale Stabilisierung LWK-1 auf LWK-3 und Laminektomie.

Bei der Behandlung unserer Patienten arbeiten wir intensiv mit anderen Fachdisziplinen zusammen. So erfolgen beispielsweise in Kooperation mit der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Biopsien zur Diagnosesicherung oftmals unter kernspintomographischer Kontrolle oder die Behandlung von Osteoidosteomen mittels Thermoablation unter computertomographischer Kontrolle (Abbildung 15).

 

Abbildung 15:

19jährige Patientin mit Osteoidosteom des lateralen Femurkondylus. CT-gesteuerte Thermoablation des Nidus.

 

Die histopathologische Untersuchung ist der zentrale Pfeiler der Diagnostik und entscheidet maßgeblich über die Behandlungsoptionen; hier erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie. Bei vielen Tumorentitäten ist eine operative Therapie nicht ausreichend, sodass unsere Klinik auch intensiv mit den Kollegen der Kliniken für Onkologie, pädiatrische Onkologie sowie Strahlentherapie und Radioonkologie kooperiert.