Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Einführung
Leitung: Prof. Dr. Joachim Oertel

Einführung

Endoskopische Verfahren, auch bekannt als Schlüsselloch-Methode, haben sich in den letzten Jahren erfolgreich in vielen Bereichen der Medizin etabliert. Durch eine stetige Weiterentwicklung findet heute die endoskopische Technik auch in der Neurochirurgie bei einer Vielzahl von operativen Eingriffen Verwendung.

 

Ein Endoskop besteht aus einem stabförmigen Gehäuse an dessen vorderem Ende sich eine Lichtquelle sowie eine Linse befinden. Am anderen Ende werden Kamera und Lichtkabel angebracht. Die Bildinformationen werden dem Operateur dann auf einem Bildschirm angezeigt.

 

 

 

Die mikrochirurgischen Verfahren können durch den Einsatz von Endoskopen sinnvoll ergänzt oder vollständig durch diese ersetzt werden. Ein großer Vorteil der Endoskopie ist der Einsatz gewinkelter Optiken mit denen der Operateur zusätzliche visuelle Information erhält. Schwer zugängliche Areale können besser inspiziert werden und durch den Einsatz hochauflösender Kameras wird das Operationsfeld optimal dargestellt. Durch diese zusätzlichen visuellen Informationen werden beispielsweise Tumor-Operationen sicherer und höhere Resektionsraten können erzielt werden. Auch in der Aneurysma-Chirurgie ist die Zuhilfenahme der Endoskopie heute eine etablierte Methode. Die Endoskope ermöglichen durch ihren schmalen Durchmesser und zum Teil flexiblen Endstücken in vielen Operationen eine noch gewebeschonendere Operationsmethode. Dadurch können auch völlig neue Operationsgebiete heute sicher und erfolgreich erschlossen werden, welche mit den üblichen OP-Mikroskopen nicht erreichbar wären. Insbesondere Erkrankungen in Bereichen der inneren Hirnkammern können durch den Einsatz von Endoskopen sicher und schonend behandelt werden (z.B. ETV).

 

Auch bei ambulanten Operationen, wie der Behandlung des Karpaltunnel-Syndroms, kommt die Endoskopie aufgrund der aufgeführten Vorteile zum Einsatz. Ebenso können Wirbelsäulen-Leiden vollständig minimal-invasiv in endoskopischer Technik behandelt werden.

 

Die technische und operative Weiterentwicklung endoskopischer Verfahren findet auch an der Uniklinik des Saarlandes statt. So werden beispielsweise in experimentellen und klinischen Studien neue Erkenntnisse gewonnen. Als Veranstaltungsort für jährliche Fortbildungskurse mit internationalen Teilnehmern hat sich die Klinik für Neurochirurgie als ein Zentrum für Neuroendoskopie etabliert.