Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Organisation
Leitung: Prof. Dr. Michael Böhm

Darstellung der Organisation und Abläufe der Versorgung

 

1. Darlegung des Zugangs zu den stationären Betten mit Regelung der ärztlichen Verantwortung des HFU-Zentrum-Leiters

Die kardiologischen Stationen (M3-NCU, M-WLS) befinden sich wie auch die HFU in der IMED, Gebäude 41. Elektive oder früh-elektive Aufnahmen erfolgen über die zentrale Patientenaufnahme der IMED. Der HFU-Zentrums-Leiter bzw. Vertreter ist bezüglich der elektiven Einplanung weisungsbefugt. Für Patienten, die notfallmäßig von der zentralen internistischen Notaufnahme oder über die Ambulanzen aufgenommen werden müssen, ist ein Bettenkontingent auf den Stationen vorgesehen. Die spezifische Versorgung dieser akuten Patienten wird durch den HFU-Zentrums-Leiter bzw. Vertreter mit dem zuständigen Oberarzt bzw. erfahrenen Stationsarzt der Station besprochen. Patienten der Intensiv-/Überwachungsstation sowie der HFU können jederzeit auf Veranlassung des Leiters Prof. Dr. med. A. Link oder seines Vertreters bzw. dem diensthabenden Oberarzt auf die kardiologischen Stationen verlegt werden; für diese Verlegungen ist ein tägliches Kontingent eingeplant.

2. Darlegung des Zugangs zum Katheterlabor (inkl. Rhythmologie-Eingriffe) mit Regelung der ärztlichen Verantwortung des Zentrumleiters bzw. in den jeweiligen Prozeduren erfahrenen interventionellen Kardiologen

Der HFU-Zentrums-Leiter bzw. Vertreter hat die uneingeschränkte Möglichkeit, Patienten für invasive Maßnahmen der Kardiologie zu terminieren. Patienten zu elektiven Herzkatheteruntersuchungen (Koronarangiographien, Diagnostik und Therapie von Klappenvitien) werden über die zentrale Aufnahme eingeplant. Es erfolgt vor Aufnahme eine vorstationäre Vorstellung in der kardiologischen Ambulanz (Patientenaufklärung, Labordiagnostik, EKG, Planung der stationären Diagnostik). Es besteht eine 24-stündige / 7 Tage die Woche präsente Notfallversorgung akuter Koronarsyndrome durch zwei erfahrene Ärzte im Hintergrunddienst (mindestens einen oberärztlichen/fachärztlichen Hintergrunddienst, ärztlicher Leiter des Herzkatheterlabors: Prof. Dr. med. Scheller-Clever). Über die kardiologische Ambulanz sowie die Ambulanz für Herzschrittmacher- und ICD-Therapie und die rhythmologische Spezialambulanz (OA Dr. Ukena, OA Dr. Buob) erfolgt die Einplanung von Patientenaufnahmen für elektive elektrophysiologische Interventionen oder Deviceimplantationen. Dabei besteht ebenfalls eine enge Zusammenarbeit mit der Herzinsuffizienzambulanz.

 

3. Darlegung des Zugangs zu den Herz-Thorax-chirurgischen Operationsräumen mit Regelung der ärztlichen Verantwortung des Zentrumsleiters bzw. in den jeweiligen Prozeduren erfahrenen interventionellen Herzchirurgen

Der voll ausgestattete Operationstrakt des Universitätsklinikums befindet sich im selben Gebäudekomplex und ist ca. 50 m von der HFU entfernt, d.h. mit einem Patientenbett in 3-4 min erreichbar. Üblicherweise werden an den Werktagen in zwei OP-Sälen Herz-Thorax- und Gefäßchirurgische Prozeduren durchgeführt. Der Operationsplan wird durch den Direktor der Herz-Thorax-Chirurgie, Herrn Prof. Schäfers bzw. seinen Vertreter erstellt. Es steht in 24h Rufbereitschaft durchgehend ein erfahrenes Team der Herz-Thorax-Gefäßchirurgie, Anästhesie, Kardio-Technik und OP-Pflege zur Verfügung (Kontaktaufnahme über den diensthabenden Oberarzt der Herzchirurgie via Intensivstation Tel. 06841-16-22507). Bei Bedarf (z.B. Herzklappen-Eingriffe, Device-Therapie oder Programmierung, spezielle TEE-Diagnostik) stehen in 24h Rufbereitschaft auch kardiologische Fachärzte für den OP bereit (über den zuständigen Oberarzt bzw. außerhalb der Dienstzeiten über den kardiologischen Hintergrunddienst, erreichbar über die Information der Klinik Tel. 06841/16-15000). Ein unmittelbarer Zugang der HFU Patienten zu den Herz-Thorax-Gefäßchirurgischen Operationsräumen ist damit sichergestellt. Weiterhin steht in den Räumlichkeiten der Herzkatheterlaboren zusätzlich ein Hybrid-OP Labor für die HFU zur Verfügung. Der Hybrid-OP befindet sich wenige Meter von HFU und OP entfernt. Der Zugang der HFU Patienten zum OP-Trakt der Herzchirurgie als auch zu den Herzkatheterlaboren ist über einen eigenen Notfallaufzug jederzeit schnell gegeben.

 

4. Definition des Zuganges zu Überwachungs- bzw. Intensivbetten (Kardiologie bzw. Herz-Thorax-Chirurgie) mit geregelter Mitbetreuung durch das HFU-Zentrum

Der HFU-Zentrums-Leiter bzw. Vertreter hat uneingeschränkten Zugang zu den Überwachungs- und Intensivbetten. Die kontinuierliche Mitbetreuung ist gewährleistet. Bei Belegung der ICU-, IMC und HFU-Betten erfolgt immer die Rücksprache mit dem zuständigen Oberarzt (Ärztlicher Leiter der ICU/IMC/HFU Prof. Dr. med. Andreas Link oder Vertreter bzw. diensthabender Oberarzt). Notfall-Zuweisungen erfolgen direkt über den Notarzt bzw. über die Rettungsleitstellen, über die zentrale Notaufnahme, den umliegenden Krankenhäusern sowie den Normalstationen des UKS. Für jede Anmeldung/Zuweisung wird ein Protokoll mit Personalien, Indikation und Procedere erstellt und nach sofortiger Rücksprache mit dem zuständigen Leiter bzw. Oberarzt eine Antwort bzgl. der Aufnahme/Übernahme mitgeteilt. Die kurzfristige Übernahme von Patienten aus der Herz-Thorax-Chirurgie in die Kardiologie und vice versa erfolgen nach Rücksprache der zuständigen Oberärzte beider Kliniken.

5. Darstellung der Sicherung einer 7Tage/24 h Möglichkeit zur adäquaten Notfallversorgung von HFU Patienten

Eine 24-stündige / 7 Tage die Woche präsente Notfallversorgung von HFU-Patienten ist gewährleitet durch einen oberärztlichen / fachärztlichen Hintergrunddienst (Rufbereitschaft) auf der ICU/IMC und HFU als auch auf der Intensivstation der Herz-Thorax-Chirurgie. Des Weiteren ist eine 24 Stunden /7 Tage Rufbereitschaft eines erfahrenen Teams der Herz-Thorax-Chirurgie, Anästhesie, Kardio-Technik und OP-Pflege gewährleistet. Auf der ICU/IMC und HFU sind ebenfalls zwei Assistenzärzte mit Dauerpräsenz im 12-Stunden-Zweischicht-System eingesetzt. Für alle Belange von HFU-Patienten, die in andere Kliniken des UKS aus nicht-kardiologischer Indikation aufgenommen werden, steht 24h/7 Tage der kardiologische Rufdienst zur Verfügung.

6. Kooperationen innerhalb des HFU-Zentrums /Interaktion Kardiologie mit Herz-Thorax-Chirurgie

Bei interdisziplinären Notfällen in einer der beiden Kliniken erfolgt eine unmittelbare gemeinsame Besprechung am Patientenbett bzw. im Herzkatheterlabor (Ärztlicher Leiter: Prof. Dr. med. Bruno Scheller) oder im Operationssaal nach Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Leiter der Kliniken (Prof. Dr. med. M. Böhm, Prof. Dr.med. H.-J. Schäfers oder deren Vertreter bzw. mit dem zuständigen diensthabenden Oberarzt). In beiden Kliniken steht mit einer 24h Rufbereitschaft durchgehend ein erfahrener Facharzt zur Verfügung. Weiterhin sind sowohl die kardiologische als auch die herzchirurgische Intensivstation durchgehend ärztlich besetzt. Dringliche Patienten werden nach telefonischer Rücksprache innerhalb von 24h gemeinsam gesehen und besprochen (Herzteam). Die Befunde von stationären Patienten werden auf der wöchentlichen Interdisziplinären Herzkonferenz (jeden Mittwoch 16:00h) besprochen und das Prozedere wird im Herzteam festgelegt und dokumentiert. An der Konferenz nehmen neben den Kardiologen und Herzchirurgen in ggf. auch Kollegen aller anderen beteiligten Fachrichtungen teil. Die Herzkonferenz dient auch zur Aus- und Weiterbildung der Asssistenzärzte im Rahmen der Facharztausbildung. Elektive ambulante Patienten können auch wechselseitig in den Spezialambulanzen gesehen werden. Bei Bedarf erfolgt hier eine interdisziplinäre ambulante Patientenbesprechung, dies ist insbes. für die Herzklappen-Therapie etabliert. Bei bestehender Notwendigkeit können jederzeit Konsile der anderen Kliniken des UKS eingefordert werden (jeweils über Konsilanforderungen bzw. im Notfall über den diensthabenden Oberarzt/Facharzt der Klinik). Des Weiteren können in den regelmäßig stattfindenden interdisziplinären Konferenzen der einzelnen Kliniken HFU-Patienten vorgestellt und besprochen werden.

7. Externe Kooperationen

Die Kooperation zu den Transplantations-/VAD-Zentren erfolgen wie in den SOP´s erwähnt. Eine notfallmäßige Verlegung eines HFU-Patienten in das Transplantations-/VAD-Zentrum ist über einen Hubschraubertransport bzw. durch eine Verlegung mit dem Intensivmobil jederzeit gewährleistet. Eine Übernahme/Rückverlegung aus diesen Zentren ist nach Rücksprache mit den zuständigen Oberärzten jederzeit möglich. Die elektive Vorstellung der Patienten aus den kooperierenden Kliniken bzw. der niedergelassenen Kollegen kann durch eine gemeinsame Besprechung in der Interdisziplinären Herzkonferenz erfolgen oder durch direkte Kontaktaufnahme mit den zuständigen Oberärzten bzw. den Sekretariaten der Funktionen/Ambulanzen. Die notfallmäßige Verlegung/Aufnahme eines Patienten aus anderen Kliniken bzw. vom niedergelassenen Kollegen erfolgt in Rücksprache mit dem zuständigen Oberarzt bzw. mit dem diensthabenden kardiologischen Hintergrunddienst bzw. dem Leiter/ diensthabenden Oberarzt der Intensivstation. Die Entlassung/Verlegung eines Patienten in die Betreuung des niedergelassenen Kollegen bzw. in ein auswärtiges Krankenhaus erfolgt nach der SOP Entlassmanagement.