Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Psychokardiologie
Leitung: Prof. Dr. Michael Böhm

Leiterin

Prof. Dr. med.
Kindermann, 
Ingrid
Leiterin HFU-/Spezial-Ambulanz, Studienzentrum, Oberärztin Station 8 (WLS)
06841 - 16 - 15240
06841 - 16 - 15390
4590
Kindermann Ingrid

Sekretariat

Neurath, 
Barbara
Leitung Studienambulanz (Geb. 24)
06841 - 16 - 21202
06841 - 16 - 21415
Neurath Barbara

Ärztliche Mitarbeiter

Priv.-Doz. Dr. med.
Werner, 
Christian
Oberarzt, Leitung Devicetherapie
06841 - 16 - 15000
06841 - 16 - 15175
Werner Christian
Dederer, 
Juliane
Fachärztin für Innere Medizin und Angiologie
06841 - 16 - 15000
Dederer Juliane
Dr. med.
Bewarder, 
Yvonne
Oberärztin Station M3-NCU, Oberärztin kardiologische Ambulanz, Leiterin Kardio-Onkologische Spezialambulanz
06841 - 16 - 15000
Bewarder Yvonne

Psychologen

M. Sc. Psych.
Schwantke, 
Igor
Studienzentrum (Geb. 24)
06841 - 16 - 23287
06841 - 16 - 21415
Schwantke Igor
Dipl. Psych.
Wedegärtner, 
Sonja
Studienzentrum (Geb. 24)
06841 - 16 - 23318
06841 - 16 - 21415
Dr.rer.med. Dipl.-Psych.
Ukena, 
Julia
Studienzentrum (Geb. 24)
06841 - 16 - 23321
06841 - 16 - 21415
Ukena Julia

Psychokardiologie

Der Begriff Psychokardiologie beschreibt das Gebiet innerhalb der Medizin, das sich mit dem Zusammenspiel von Herz und Psyche beschäftigt. Somit stehen gleichberechtigt neben der körperlichen Erkrankung die seelischen Beschwerden, die durch eine Herz-Kreislauferkrankung ausgelöst werden oder diese begünstigen können, im Fokus der Betrachtung. Auch das soziale Umfeld des Patienten wird beachtet, wie familiäre Konflikte oder Stress am Arbeitsplatz. Dank der fortschreitenden Forschungsbemühungen auf diesem Gebiet weiß man heute, dass verschiedene psychische Erkrankungen und soziale Aspekte mit kardiologischen Erkrankungen im Zusammenhang stehen. So können Ängste und Depressionen zu Bluthochdruck führen oder familiäre Konflikte das Risiko für die Koronare Herzkrankheit erhöhen. Unter Patienten mit Herzschwäche leidet gut jeder fünfte an Depressionen und etwa jeder zweite unter Ängsten. Zudem zeigen sie im Vergleich zu gesunden Menschen kognitive Beeinträchtigungen, wie Konzentrationsschwierigkeiten. Bleiben diese Erkrankungen unentdeckt, kann sich dies negativ auf die körperliche Gesundheit auswirken. Auch die Lebensqualität sinkt nachhaltig. Dabei sind psychische Krankheiten wie Depressionen gut behandelbar. Indem psychische und soziale Aspekte innerhalb der Psychokardiologie Beachtung finden, werden bisher unbekannte Risikofaktoren für die Entwicklung und den Verlauf von Herz-Kreislauferkrankungen identifiziert. So können Behandlungsansätze entwickelt werden, die bei Bedarf neben der körperlichen Erkrankung auch die psychischen Beschwerden des Patienten einbeziehen und mögliche schädliche Wechselwirkungen zwischen Herz und Psyche beeinflusst werden.

Forschungsgebiet

Die AG Psychokardiologie der Klinik für Innere Medizin III (Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin)  des Universitätsklinikums des Saarlandes (Direktor Herr Prof. Dr. med. M. Böhm)  befasst sich mit Fragestellungen am Schnittpunkt von Medizin und Psychologie. Sie ist interdisziplinär aufgestellt und vereint die Expertise aus Medizin und Psychologie. Zum einen besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Psychologie in der Fachrichtung Bildungswissenschaften der Universität des Saarlandes (Frau Prof. Dr. phil. J. Karbach) und zum anderen beschäftigt die Klinik Diplom-Psychologen, die als wissenschaftliche Mitarbeiter die psychokardiologischen Projekte mitbetreuen.

 

Neben der Teilnahme an multizentrischen Studien, wie der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten MOOD-HF-Studie, wird der Einfluss der renalen Denervation auf psychische Parameter bei Patienten mit therapieresistenter arterieller Hypertonie untersucht. Zudem bilden das Auftreten von Herzangst bei Patienten mit verschiedenen kardiologischen Erkrankungen und der Einfluss der Herzinsuffizienz auf die Kognition und Psyche der Patienten weitere Forschungsschwerpunkte der Arbeitsgruppe.

Laufende Projekte

Anxiety-CHF-Studie

Diese Studie befasst sich mit herzbezogenen Ängsten vor und nach ICD-Implantation bzw. Implantation eines Herz-Kreislauf-Unterstützungssystems und deren Bedeutung für den weiteren Krankheitsverlauf. Kooperationspartner ist das Deutsche Herzzentrum Berlin.

Gefördert durch die Friede-Springer-Stiftung

 

CogTrain-HF-Studie

Das Ziel dieser Studie ist es zu überprüfen, ob Patienten mit stabiler Herzinsuffizienz von einem gezielten kognitiven Training profitieren und sich Trainingseffekte auf andere kognitive Bereiche, Affektivität, Lebensqualität und Krankheitsmanagement auswirken.

Gefördert durch die Anschubfinanzierung von Forschungsprojekten im HH-Jahr 2014 der Universität des Saarlandes.

Abgeschlossene Projekte

CogImpair-HF

Diese Studie untersuchte die kognitive Leistungsfähigkeit dekompensierter herzinsuffizienter Patienten vor und nach medikamentöser Rekompensation. Dabei konnte gezeigt werden, dass dekompensierte im Vergleich zu stabilen Herzinsuffizienz-Patienten und Gesunden größere kognitive Defizite aufweisen. Eine medikamentöse Rekompensation führt zu einer signifikanten Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit auf das Niveau stabil chronisch herzinsuffizienter Patienten.

Gefördert durch die Deutsche Herzstiftung.

 

Herzangst in der Gesamtbevölkerung

Diese Studie befasste sich mit dem Auftreten der Herzangst in der Allgemeinbevölkerung. Die Herzangst ist eine spezielle Form der Angst, die bspw. mit einer Fokussierung auf den eigenen Herzschlag und der Vermeidung körperlicher Anstrengung einhergeht.

Publikationen

Ladwig K-H, Lederbogen F, Albus C, Angermann C, Borggrefe M, Fischer D, Fritzsche K, Haass M, Jordan J, Jünger J, Kindermann I, Köllner V, Kuhn B, Scherer M, Seyfarth M, Völler H, Waller C, Herrmann-Lingen C. Positionspapier zur Bedeutung psychosozialer Faktoren in der Kardiologie. Update 2013. Der Kardiologe. 2013;7:7-27

 

Fischer D, KindermannI, KarbachJ, Herzberg PY, Ukena C, Barth C, Lenski M, Mahfoud F, Einsle F, Dannemann S, BöhmM, Köllner V. Heart-focused anxiety in the general population. Clinical Research in Cardiology. 2012;101:109-116

 

Fischer D, Mahfoud F, Lenski M, Barth C, Ukena C, BöhmM, KindermannI. Körperliches und

Psychisches Wohlbefinden, Lebensqualität und Umgang mit Stress von Patienten mit

therapierefraktärer Hypertonie vor und nach sympathischer Nierenarteriendenervation. Clinical

Research in Cardiology, Supplement 1. 2012;101:V331

 

KindermannI, Fischer D, KarbachJ, Link A, Walenta K, Barth C, Ukena C, Mahfoud F, Köllner V, Kindermann M, BöhmM. Cognitive function in patients with decompensated heart failure: The Cognitive Impairment in Heart Failure study (CogImpair-HF). European Journal of Heart Failure. 2012;14:404-413

 

Fischer D. Kognition bei dekompensierter Herzinsuffizienz. Südwestdeutscher Verlag für Hochschulschriften. 2011. ISBN: 978-3-8381-2632-6.

 

Fischer D, Köllner V. Herzinsuffizienz, Kognition und Coping. PiD-Psychotherapie im Dialog.

2011;12:48-52

 

Karbach J, Fischer D, Kindermann I, Köllner V, Kindermann M, Böhm M. Cognitive functions and heart failure in older age. Journal of Psychophysiology. 2011;25:17

 

Fischer, D., Kindermann, I., Karbach, J., Köllner, V., Link, A., Barth, C., Ukena, C., Mahfoud, F., Kindermann, M., Böhm, M. (2010). Kognitive Leistungsfähigkeit vor und nach medikamentöser Rekompensation bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz. Medizinische Klinik, 105, 11.

 

Kindermann, I., Fischer, D., Link, A., Ukena, C., Mahfoud, F., Barth, C., Karbach, J., Köllner, V., Werner, S., Six, S. & Böhm, M. (2010). Kognition bei dekompensierter Herzinsuffizienz - Ergebnisse der Cognitive Impairment in Heart Failure-Study - CogImpairHF. Clinical Research in Cardiology, 99, 1027.

 

Fischer D, Kindermann I, Köllner V, Böhm M. Kognitive Einschränkungen bei Herzinsuffizienz. Herzmedizin. 2009;26:63-68