Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
C-TIP-HCC
Leitung: Prof. Dr. Matthias Glanemann

Leberkrebsforschung

C-TIP-HCC

Entwicklung eines Mechanismus-basierten Multiskalenmodells zur Dissektion des tipping points von Leberzirrhose zum Hepatozellulärem Karzinom (HCC).

 

Eine günstige Prognose für HCC-Patienten wird dadurch eingeschränkt, dass die kurativen Behandlungsmöglichkeiten von der Früherkennung abhängen. Die derzeit verfügbaren Verfahren sind jedoch nicht sensitiv genug, um das zu gewährleisten.

 

Robuste und zuverlässige Methoden zur Identifizierung von Patienten in sehr frühen Stadien der Tumorentwicklung würden sowohl das Zeitfenster für kurative Behandlungsoptionen deutlich vergrößern, als auch Wege für neuartige therapeutische Interventionen eröffnen. Optimal wäre ein nicht-invasives Instrumentarium, mit dem Patienten mit chronischen Lebererkrankungen identifiziert werden können, bei denen ein hohes Risiko besteht, ein HCC zu entwickeln. Die Entwicklung einer Leberzirrhose ist dabei ein gemeinsamer Risikofaktor aller chronischen Lebererkrankungen für die Entwicklung eines HCC.

 

Im Rahmen des Projektes sollen über einen systemmedizinischen Ansatz messbare Signaturen aus Gewebe- und Zellparametern bei Patienten mit chronisch entzündlicher Lebererkrankung und Leberzirrhose identifiziert werden, die für die Überschreitung des tipping point (TIP) von der Leberzirrhose zum HCC entscheidend sind. Dabei wird der TIP als das Stadium einer Leberzirrhose definiert, in welchem geringfügige Veränderungen zellulärer und Gewebs-Faktoren ein Mikromilieu erzeugen, welches für die Gewebereaktion in Richtung bösartige Transformation und Krebszellenentwicklung treiben. Das Endziel ist die Etablierung eines "mechanistischen Multiskalenmodells zur Beschreibung dynamischer Veränderungen der Regenerationsknoten über den TIP hinweg in Richtung HCC-Entwicklung bei Patienten mit Zirrhose, um eine frühzeitige Überwachung und Intervention zu erleichtern.

 

Primäre humane Hepatozyten in definierter Qualität und Quantität sind für die Entwicklung funktionaler und reproduzierbarer in vitro Lebermodelle sind Primäre humane Hepatozyten in definierter Qualität und Quantität von großer Bedeutung. In diesem Zusammenhang werden sie sowohl für metabolische und hepatotoxische Analysen benötigt wie auch um regenerative und pathophysiologische Vorgänge der Leber und ihre komplexen Wirkmechanismen zu erforschen.

Wir isolieren unsere primären humanen Hepatozyten aus Leberresektaten mit Hilfe der Zwei - Schritt EGTA / Kollagenase - Perfusions Technik. Die erhaltenen Zellfraktionen werden durch Percoll-Dichtegradientenzentrifugationen gereinigt. Die isolierten hepatischen Primärzellen werden zur Klärung verschiedener wissenschaftlicher Fragestellungen an die Kooperationspartner des Netzwerkes verteilt.