Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche demyelinisierende Autoimmunkrankheit des Zentralen Nervensystems (ZNS). Die Krankheit verläuft in Schüben, während derer Entzündungsherde im ZNS auftreten. Sie kann eine Vielzahl neurologischer Probleme hervorrufen, typischerweise Einschränkungen in Bewegung sowie Gefühls- und Sehstörungen. [1]

Durch die Entzündung des Gewebes kommt es zur Ausschüttung von Cytokinen (Proteine zuständig für Wachstum und Differenzierung von Zellen), woraufhin Adhäsionsmoleküle von den Endothelzellen der Blut-Hirn-Schranke präsentiert werden. Des Weiteren lösen die ausgeschütteten Cytokine die Synthese von Chemokinen aus, die an der Kapillare präsentiert werden und als „Lockstoffe“ fungieren. Die nun an den Kapillaren entlangrollenden Leukozyten binden an die Endothelzellen und werden dort verankert. [2,3]

Es kommt zur sogenannten parazellulären Transmigration, bei der Leukozyten durch die Freisetzung bestimmter Signal- und Adhäsionsmoleküle (Matrix-Metallo-Proteasen) den Abbau der Basallamina und der Proteinkomplexe in den Tight Junctions bewirken [4], wodurch sich die Tight Junctions öffnen und die körpereigenen Immunzellen die Blut-Hirn-Schranke überwinden und somit ins Zentrale Nervensystem eindringen. [2,3] Im ZNS greifen sie dann die Myelinscheiden der Axone an den Neuronen an und demyelinisieren diese, wodurch die Erregungsweiterleitung erheblich beeinträchtigt wird. Je nach Ort der Demyelinisierung treten folglich unterschiedliche neurologische Probleme auf. [1]