Saarland University Faculty of Medicine
Arten von Sonden
Prof. Dr. Peter Lipp

 

Aufbau eines Schallkopfes mit einem einzelnen Piezokristall :


  • aus piezoelektrischem Material, meistens Keramik, hergestellt dabei sind an Vor- und Rückseite elektrische Kontakte angebracht
  • an der Vorderseite, die zum Patienten hin gerichtet ist, befindet sich die Anpassungsschicht => für bestmögliche Leitung des Ultraschall ins Gewebe zuständig 
  • die Rückseite ist mit einem dämpfenden Material versehen, welches dafür sorgt , dass keine Ultraschallwellen im Sender hin –und her reflektiert werden
  • Transducer, welche für die B-Mode-Diagnostik verwendet werden, sind im Normalfall aus einer hohen  Anzahl von nebeneinanderliegenden Keramiken aufgebaut. Dabei werden je nach Bauart einzelne Keramiken oder sogar ganze Gruppen angesteuert.

 

 

 

 

Schallköpfe

Schallköpfe, auch Transducer oder Schallsonden genannt, sind gleichzeitig Sender und Empfänger. Dabei gibt es verschiedene Arten von Schallköpfen, welche sich in ihrer Form, einer unterschiedlichen Anordnung der Piezo-Elemente, einem unterschiedlichen Schallfeld, in ihrem Hertz-Bereich und dementsprechend auch in ihrem Anwendungsbereich unterscheiden. Für gewöhnlich unterscheidet man in Linear-, Konvex- und Sektorsonden, jedoch gibt es auch noch Spezialsonden. Sie sind speziell für bestimmte Körperregionen vorgesehen und erreichen diese besonderen Körperstellen besser.
Die am häufigsten verbreiteten Spezialsonden sind die  Rektal- und Vaginalsonden.TEE Sonde


Tiefe Schallfrequenzen haben die Eigenschaft besser ins tiefere Gewebe einzudringen, bieten aber eine schlechtere Auflösung als hochfrequente Schallköpfe. Hochfrequente Schallköpfe bieten nämlich eine bessere Auflösung, jedoch können diese nur in geringe Tiefen des Gewebes eindringen. Somit lässt sich sagen, dass niedrige Frequenzen für tiefe Gewebsschichten vorteilhaft sind, sowie hohe Frequenzen für oberflächliche Strukturen

 

Schema TEE

upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8e/Transesophageal_Echocardiogram.png

 

 

Schallkopfarten


Abhängig von der Anordnung der piezoelektrischen Elemente (Sender) und der Form des Ultraschallkopfes klassifiziert man die Schallköpfe in 3 Typen:

 

Linearschallkopf:

Beim Linearschallkopf sind die piezoelektrischen Kristalle auf einer geraden Ebene angeordnet. Diese können einzeln oder in Gruppen angesteuert werden. Dabei werden die Schallwellen parallel ins Gewebe gestrahlt. Bis zu 20 Bilder können pro Sekunde gemacht werden und ergeben sich beim Linearschallkopf zu einem rechteckigen Bild.

Vorteil dieses Schallkopf ist es, eine hohe Auflösung in Schallkopfnähe zu erlangen (gutes Nahfeld).

 

Nachteilig bei der Benutzung des Linearschalkopfes ist die schlechte Auflösung in der Tiefe, da dort die Schallbündel nicht divergieren.

 

Sektorschallkopf (Phased-Array-Scanner):

Das Funktionsprinzip dieses Schallkopf ähnelt dem des Linearschallkopf. Er ist  jedoch viel kleiner. Auch hier können die piezoelektrischen Elemente elektrisch, zeitlich verzögert (phased) angeregt werden, sodass der Schallbündel schräg abgestrahlt wird. Es entsteht das Bild eines Sektorschallkopfes. Der Fokus kann zudem in einen anderen Bildausschnitt verschoben werden (elektr. Fokussierung).

 

Der Sektorschallkopf eignet sich sehr gut um tiefere Kompartimente zu beurteilen, während die Auflösung im Nahfeldbereich eher schlecht ist.

 

Konvexschallkopf:

Beim Konvexschallkopf handelt es sich um eine Mischform von Linear- und Sektorschallkopf. Die piezoelektrischen Elemente sind nebeneinander bogenförmig („Curved Array“) angeordnet.

 

Er ermöglicht eine relativ hohe Nahauflösung und ein weites Blickfeld in die Tiefe.

 

 

 

 

Linearschallkopf

Sektorenschallkopf

Konvexschallkopf

 

Eindringtiefe

1-5 cm

10-20cm

10-20 cm

Ankopplungs-fläche

  • Nicht besonders groß
  • entspricht einer Geraden
    (linear)
  • gebogen und kleiner
  • größere Übersicht  in der Breite und Tiefe
  • kleine Ankopplungsfläche
  • nach außen gewölbt durch die kreisförmige Anordnung der Piezoelemente

 

Piezoelemente

  • Linear / reihenförmig  angeordnet

 

  • gebogen angeordnet
  • geringe Anzahl
  • versetzte Ansteuerung pro Sektor führt zur Entstehung der schrägen Wellenfront
  • oszillierender/
    rotierender Piezo-Kristall
    => angeordnet auf einem Kreisbogenelement
    => Krümmungsgrad variiert je nach Sonde =>fächerartiger Aufbau sorgt für Vergrößerung der abgebildete Bereiche  mit zunehmender Tiefe
Nominalfrequenz
  • 7,5-18 MHz
  • ermöglicht detailreiche Darstellung
  • 1-8 MHz
  • 2-8 MHz
  • Darstellung von tieferliegenden Strukturen: bis max. 30 cm unter der Haut => Detailauflösung ist jedoch aufgrund der Tiefenauflösung jedoch geringer

 

Anwendungs-bereich

  • Zentralvenöse Kanülierungen
    (ca. 8-15 MHz)
  • Lungensonographie                  (ca. 8-12 MHz)
  • Schilddrüsenuntersuchung        (ca. 5-10 MHz)
  • Untersuchung von Haut, Nerven, höher liegende Sehnen und kleinen Organen wie die Schilddrüse
  • fokussierte Lungensonographie
    (3-8 MHz)
  • Echokardiographie
    (3-8 MHz)
  • Gehirnuntersuchungen        (3-8 MHz)
  • Gelenkuntersuchungen        (3-8 MHz)
  • Abdomensonographie       (ca. 2-8 MHz)
  • fokussierte Lungensonographie
    (2-5MHz)
  • Milzsonographie ( 2-5 MHz)
  • Nierensonographie ( 3,5-5 MHz)
  • Prostatasonographie ( 3,5- 5 MHz)

Stärken

  • Detailreiche Darstellung bei der Nahfeldaufnahme
  • hohen Auflösung auf kurze Distanzen
  • relativ gute Fernauflösung
  • Schallkopfferne Strukturen gut sichtbar
  • Hohe Nahfeldauflösung
  • Weites Blickfeld in die Tiefe

Schwächen

  • Schmales Blickfeld in die Tiefe
  • Nicht besonders fürs Nahfeld geeignet
  • Einstellung der Bildebene ist schwierig

 

 

 

 

Quellen:
https://m.thieme.de/viamedici/klinik-faecher-radiologie-1545/a/ultraschall-24984.htm

https://www.medizintechnikzentrum.de/utraschallsonden/

https://next.amboss.com/de/article/4n03tg

https://www.uniklinikum-jena.de/idir_media/kirad_multimedia/Sonokurse/Sonokurs+WS+2017+Grundlagen+und+Technik_MWA.pdf

https://medizinio.de/medizintechnik/ultraschall/zubehoer/sonde

 

 

Schallkopf