Saarland University Faculty of Medicine
Typ II
Prof. Dr. Peter Lipp

Prognose

Diabetes mellitus Typ 2 Prognose

  • nicht heilbar
  • Lebenserwartung nicht zwangsläufig gesenkt
  • Verminderung der Lebensqualität durch Diabetes mellitus Typ 2 durch entsprechenden Lebensstil (Ernährung, Bewegung, regelmäßige Kontrollen durch einen Arzt) vom Patienten selbst abhängig → bestenfalls geringe Senkung der Lebensqualität
  • mit guter Diabeteseinstellung, d. h. gutem Lebensstil sind Folgeerkrankungen deutlich unwahrscheinlicher/treten später auf; am wichtigsten hierbei: optimale Blutzuckereinstellung
  • allgemein: je früher der Diabetes Typ 2 auftritt, desto problematischer sind die Folgeerkrankungen über das Leben des Patienten hinweg (siehe Tabelle 1)

 

Diabetes Typ 2 - Prognose


Zum aktuellen Stand der Forschung ist Diabetes mellitus Typ 2 nicht heilbar. Dennoch kann man
auch mit Diagnose dieser Krankheit inzwischen ein relativ normales Leben führen – so lange die
„compliance“ (des Diabetes-Patienten) gut ist. Das heißt, der Patient handelt entsprechend der
Planung des Arztes.
Wichtig in der Einstellung des Typ 2 Diabetes sind, neben Kontrollen des Blutzuckers, Ernährung
und Bewegung. Verhält der Patient sich in beiden Aspekten wie vom Arzt verlangt, kann die
Senkung der Lebensqualität vermindert werden. Den Blutzuckerhaushalt im Auge zu behalten und
bei Bedarf Insulin zuzuführen ist in der Diabeteseinstellung das wichtigste. Wenn hier regelmäßige
Kontrollen durchgeführt werden und der Patient sich selbst mit der Krankheit auseinandersetzt,
kann er einen nur geringfügig eingeschränkten Alltag bestreiten.
Folgeerkrankungen gibt es bei Diabetes allerdings zahlreiche und je schlechter der Umgang mit
dem Diabetes ist, desto schneller beziehungsweise wahrscheinlicher treten diese auf. Allgemein ist
ein Typ 2 Diabetes je problematischer, desto früher er auftritt, da die Folgeerkrankungen über das
Leben des Patienten hinweg somit auch an Wahrscheinlichkeit gewinnen.
Die Lebenserwartung von Patienten mit Typ 2 Diabetes liegt bis heute unter dieser der
Durchschnittsbevölkerung. Eine Studie aus Daten des Diabetesregisters in Schweden zeigt nun
allerdings, dass Diabetiker, die ihre Blutdruck-, Blutfett-, Blutzucker-, und Nierenwerte im

Zielbereich halten und nicht rauchen nahezu identische Lebenserwartungen haben, wie nicht-
Diabetiker.

Das größte Risiko ist und bleibt insgesamt ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel. Schlaganfälle
und Herzinfarkte sind bei Patienten mit diesem Problem stärker vertreten, als bei irgendeinem
anderen Risikofaktor.
Aus den o. g. Gründen fordert u. a. die Deutsche Diabetes Gesellschaft ein Umdenken was das
Leben mit Diabetes angeht. Durch ein insgesamt gesünderes Umfeld wäre es möglich, auch mit
dieser chronischen Krankheit ein langes und von Folgeerkrankungen freies Leben zu führen.

Quellen