Studienambulanz
Wir nehmen aktiv an verschiedenen nationalen und internationalen Multicenter-Studien im Bereich Elektrophysiologie und Schrittmachertherapie teil. Hierdurch können wir modernste medikamentöse und interventionelle Therapien für unterschiedliche rhythmologische Erkrankungen anbieten.
Hier finden Sie eine Auswahl aktuell laufender Studien:
SMART-MI
Beschreibung:
Nach überstandenem Herzinfarkt können schwere Herzrhythmusstörungen auch weiterhin für betroffene Patienten eine Gefahr darstellen. In dieser Studie wird nach Einschätzung des individuellen Risikos mittels EKG ein implantierbarer kardialer Monitor (=ICM) eingesetzt, um ebensolche Herzrhythmusstörungen zu erkennen und frühzeitig zu behandeln, bzw. diesen vorzubeugen.
Einschlusskriterien:
- Alter 18-80 Jahre
- Stattgehabter Herzinfarkt (STEMI oder NSTEMI) mit Koronarintervention
- Sinusrhythmus
Spezifische Ausschlusskriterien:
- Vorhofflimmern
- Indikation für ICD oder Schrittmacher
SYMPLICITY-AF
Beschreibung:
Vorhofflimmern und Bluthochdruck (=arterielle Hypertonie) treten häufig gemeinsam auf. In dieser Studie wird die Pulmonalvenenisolation zur Behandlung des Vorhofflimmerns in Kombination mit einer Nierenarteriendenervation durchgeführt, um eventuelle synergistische Effekte beider Therapien miteinander zu untersuchen.
Einschlusskriterien:
- Alter 18-80 Jahre
- Vorfhofflimmern (paroxysmal oder persistierend) unter antiarrhythmischer Therapie
- Arterielle Hypertonie (RRsyst mindestens 140 mmHg) mit mindestens einem Antihypertensivum
Spezifische Ausschlusskriterien:
- Nierenarteriendenervation aufgrund anatomischer Besonderheiten nicht möglich
- Deutlich eingeschränkte Nierenfunktion (GFR < 30 ml/min)
Antikoagulation bei atrialen Hochfrequenzepisoden (=AHRE)
Unentdecktes Vorhofflimmern ist eine häufige Ursache für Schlaganfälle. Durch eine medikamentöse Antikoagulation kann Schlaganfällen wirksam vorgebeugt werden. Bei Patienten mit ICD oder Herzschrittmacher werden häufig sogenannte atriale Hochfrequenzepisoden (=AHRE) festgestellt, ohne Vorliegen eines dokumentierten Vorhofflimmerns. Zum jetzigen Zeitpunkt ist unklar, ob diese Patienten bereits von einer Antikoagulation mittels NOAK profitieren. Zur genauen Untersuchung einer Notwendigkeit für eine orale Antikoagulation nehmen wir daher an zwei Parallelstudien zu diesem Thema Teil.
NOAH-AFNET
Beschreibung:
In dieser Studie soll daher bei diesen Patienten eine orale Antikoagulation mittels Edoxaban mit einer Thrombozytenaggregationshemmung mittel ASS in Bezug auf Prävention von thromboembolischen Ereignissen sowie Blutungen verglichen werden.
Einschlusskriterien:
- ICD oder Herzschrittmacher
- Alter mindestens 65 Jahre
- CHA2DS2-VASc-Score mindestens 2
- AHRE > 180 /min für mindestens 6 Minuten
Ausschlusskriterien:
- bekanntes Vorhofflimmerns
- Kontraindikationen gegen Edoxaban oder ASS
ARTESiA
Beschreibung:
In dieser Studie wird eine orale Antikoagulation mittels Apixaban gegenüber einer reinen Thrombozytenaggregationshemmung mittels ASS verglichen.
Einschlusskriterien:
- ICD oder Herzschrittmacher
- Alter mindesten 55 Jahre
- AHRE > 175 /min für mindestens 6 Minuten, höchstens 24 Stunden
- Vorliegen von bestimmten Risikofaktoren
Spezifische Ausschlusskriterien:
- bekanntes Vorhofflimmern
- Kontraindikationen gegen Apixaban oder ASS
ADAPT-RESPONSE
Beschreibung:
Die kardiale Resynchronisationstherapie (=CRT) ist inzwischen ein fester Bestandteil der Herzinsuffizienztherapie laut aktuellen Leitlinien. In dieser Studie soll eine herkömmliche CRT mit einer adaptiven CRT-Einstellung im Hinblick auf kardiale Dekompensation und Gesamtsterblichkeit verglichen werden.
Einschlusskriterien:
- Alter mindestens 18 Jahre
- Indikation für CRT
- intrinsische AV-Überleitung
- Vorliegen eines Linksschenkelblocks
Spezifische Ausschlusskriterien:
- permanente atriale Tachykardien (z.B. Vorhofflimmern)
- bereits vorhandenes CRT