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Unsere Arbeitsgruppe fokussiert sich auf die Entstehung und Aufrechterhaltung von Vorhofflimmern, sowie die zugrundeliegenden molekularbiologischen Mechanismen, welche die Ausbildung eines arrhythmogenen Substrates in den Vorhöfen begünstigen. Im Rahmen des SFB/Transregio-Projektes 219 untersuchen wir insbesondere den Einfluss einer chronischen Nierenerkrankung auf elektrophysiologische Umbauprozesse im Vorhoffmyokard.
Den beobachteten strukturellen und elektrophysiologischen Veränderungen des Vorhofes könnte eine chronische Aktivierung des neurohumoralen Systems, insbesondere des sympathischen Nervensystems und des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS), zugrunde liegen. Renale sympathische Nervenfasern verlaufen in der Adventitia der Nierenarterie und sind bei chronischer Niereninsuffizienz sehr aktiv. Ein gesteigerte Aktivität renaler sympathischer afferenter Nervenfasern könnte zum Auftreten von Vorhofflimmern bei chronischer Niereninsuffizienz beitragen. Das Unterbinden dieser renalen sympathischen Nervenfasern durch renale Denervation (RDN) ist eine Methode um den Cross-Talk zwischen der insuffizienten Niere und dem zentralen sympathischen Nervensystem beim Entstehen von Vorhofflimmern zu untersuchen.
Des Weiteren untersuchten wir die Regulation von sog. Pattern-Recognizing Receptors (PRR) wie RAGE (Receptor for Advanced Glycation End products), welche durch eine Vielzahl von endogenen Liganden wie den AGEs (Advanced Glycation End products) und Amyloid-Proteinen aktiviert und zu kardialem Zelluntergang mit konsekutiver interstitieller Fibrose durch oxidativen Stress und mitochondrialer Dysfunktion beitragen. Abspaltprodukte dieser PRRs wie z.B. das soluble RAGE (sRAGE) wirken als Decoy-Rezeptoren, indem sie Liganden binden und diese neutralisieren. Wir konnten im Modell der renal denervierten spontan hypertensiven obesen Ratte als auch in vitro auf zellulärer Ebene zeigen, dass eine sympathoadrenerge Aktivierung das RAGE/sRAGE –Gleichgewicht ungünstig beeinflusst.
Dies unterstreicht den günstigen Effekt einer RDN auf das kardiale Remodelling und unterstützt die weitere Verwendung dieser Methode zur weiteren Untersuchung der pathologischen Mechanismen, die zu einer veränderten renalen sympathischen Aktivierung mit Effekten auf das kardiale Remodelling führen, wie man sie auch bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz beobachten kann.
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