Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Frühbehandlung
Univ.- Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Kolja Freier

Frühbehandlung

Operative Frühbehandlung von Kieferfehlstellungen

Von einer kieferorthopädischen Frühbehandlung spricht man, wenn die Behandlung von Fehlstellungen der Kiefer und Zähne schon zwischen dem 4. und 9. Lebensjahr (d.h. im Milchgebiss oder in der frühen Phase des Zahnwechsels) durchgeführt wird. Hierfür kann es verschiedene Gründe geben:


  • Frühzeitiger Verlust von Milchzähnen in ihrer Funktion als Platzhalter
  • Weit vorstehende bleibende Schneidezähne mit damit einhergehender Verletzungsgefahr
  • Krankheiten und Fehlbildungen, die das Wachstum von Kiefer und Gesicht mit beeinflussen (z.B. Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten, Down- Syndrom, Pierre- Robin- Syndrom)
  • Bei starker Überentwicklung des Unterkiefers bzw. starker Unterentwicklung des Oberkiefers
  • Bei Nichtanlage bleibender Zähne
  • Folgen traumatisch bedingter Kieferanomalien (Gelenkfraktur)

 

 

Mentoplates

Bei den sog.Mentoplates handelt es sich um spezielle kieferorthopädische Knochenplatten. Diese können auf Wunsch des behandelnden Kieferorthopäden in unserer Klinik in einem kleinen operativen Eingriff von der Mundhöhle aus am Knochen des Ober- und Unterkiefers fixiert werden. Die Mentoplates dienen dazu das Kieferwachstum zu beeinflussen, insbesondere im Rahmen der Frühbehandlung von Klasse II- und Klasse III- Anomalien. Somit können unkomfortable kieferorthopädische Geräte wie Gesichtsmasken oder Kopf- Kinn- Kappen, welche außerhalb der Mundhöhle am Kopf getragen werden müssen, zum Teil vermieden werden.


Lippen-, Kiefer, Gaumenspalten