Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Klinikhistorie
Leitung: PD Dr. med. Gloria Färber

40 Jahre Thorax- und Herzgefäßchirurgie am UKH

Vor gerade 40 Jahren begann die Geschichte der Herzchirurgie am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg. Prof. Dr. Kurd Stapenhorst verschloss am 28.1.1975 einen offenen Ductus Botalli bei einem 4-jährigen Mädchen. Wenig später, am 12.2.1975, wurde die erste Operation mit Hilfe der Herz-Lungenmaschine durchgeführt. Bei einem 4 1/2 jjährigen Jungen verschloss Prof. Stapenhorst einen angeborenen Defekt der Vorhofscheidewand.
Der Grundstein für diese ersten Schritte der Homburger Herzchirurgie war schon 3 Jahre zuvor gelegt worden. In verschiedenen Universitätskliniken Deutschlands hatte man begonnen, einen eigenen Lehrstuhl für das relativ junge Fach Herzchirurgie einzurichten. Die medizinische Fakultät in Homburg beschloss, diesen Weg ebenfalls zu beschreiten und einen Lehrstuhl für Herz- und Thoraxchirurgie einzurichten. Mit dem Vorhandensein einer aktiven Kardiologie, Kinderkardiologie und Pneumologie waren in Homburg für diesen Schritt gute Voraussetzungen vorhanden. Die Ausschreibung  für den chirurgischen Lehrstuhl erfolgte 1973, und noch im selben Jahr erhielt Prof. Stapenhorst von der Universität Göttingen den Ruf an die Universitätskliniken des Saarlandes. Er trat sein Amt im Sommersemester 1974 an und begann mit den Vorbereitungen für die klinische Umsetzung seiner Aufgaben. Ein Arzt, drei Krankenschwestern und zwei Kardiotechniker wurden in  München und Göttingen ausgebildet, notwendige Geräte und Instrumente wurden beschafft.
Im Januar 1975 (bei Beginn der klinischen Aktivitäten) waren für die Abteilung ein Operationssaal und eine Intensivstation mit 6 Betten vorhanden. Prof. Stapenhorst standen 1 Oberarzt und 4 Assistenzärzte zur Seite. Im Herbst 1976 wurde eine eigene Normalstation mit 16 Betten der Abteilung zugefügt.
Im ersten Jahr wurden 329 Operationen an Herz, Lunge und herznahen Gefäßen durchgeführt. Die Thoraxchirurgie, und vor allem Eingriffe an der Lunge, war ein wichtiger Bestandteil des klinischen Spektrums. Den Eingriffen an herznahen Gefäßen wurde 1985 durch die Umbenennung in "Abteilung für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie" Rechnung getragen.


Die Herzchirurgie deckte zunächst einen wesentlichen Teil der Versorgung der saarländischen Erwachsenen mit erworbenen Herzfehlern ab. In den folgenden 15 Jahren konnte ein zunehmender Anteil von Kindern mit angeborenen Herzfehlern operiert werden. Die Zahl der Eingriffe stieg auf etwa 600 im Jahr 1980. Nach Fertigstellung des ersten Erweiterungsbaues der Chirurgischen Klinik erhielt die Abteilung 1990 zwei neue Operationssäle und eine Intensivstation mit 10 Betten, zusätzlich standen 24 Normalbetten zur Verfügung. Unter diesen Bedingungen wurden in diesem Jahr 818 Operationen durchgeführt, davon 449 am offenen Herzen, d.h. unter Zuhilfenahme der Herz-Lungenmaschine. Nach mehr als 15 Jahren harter und intensiver Aufbauarbeit wurde Prof. Dr. Kurd Stapenhorst 1991 emeritiert.

 

 

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