Saarland University Faculty of Medicine
Kamillentee
Prof. Dr. Peter Lipp

Kamillentee

Kamillentee wurde bereits im alten Ägypten aus den gelbem Blüten der Kamille hergestellt und ist noch heute für seine heilende Wirkung bekannt.

 

Inhaltsstoffe:

- Bisabolol

- Flavonoide

- Schleimstoffe

- Cumarin

 

Bisabolol ist ein Sesquiterper Alkohol und in Form von zwei Isomeren (alpha und beta Bisabolol) ein wichtiger Bestandteil im ätherischen Öl der Kamille. Der Stoff wirkt sowohl entzündungshemmend als auch antibakteriell und, bei äußerer Anwendung, hautberuhigend. In mehreren Studien wurde zudem eine antifungizide Wirkung von Bisabolol nachgewiesen, was auf eine Hemmung der Ergosterol-Biosynthese und die damit verbundene Beschädigung von Pilzzellwänden zurückzuführen ist.[1]

Flavonoide sind sekundäre Naturstoffe mit antioxidativen, d.h. zellschützenden und zellstärkenden, Eigenschaften. Dadurch nehmen sie einen positiven Einfluss auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da sie die Gefäße schützen, Ödemen vorbeugen und antihypertensiv wirken. Des Weiteren erzielen Flavonoide eine spasmolytische Wirkung bei Magen-Darm-Erkrankungen.[2]

Schleimstoffe sind eine aus Polysacchariden bestehende Gruppe von Bipolymeren. Durch Aufnahme von Wasser bilden sie Kolloide und Gele, die als Schutzsubstanzen dienen können. Auf diese Weise erzielen sie eine erweichende und dennoch stärkende und reizmildernde Wirkung auf Schleimhäute, ganz besonders auf die im menschlichen Magen-Darm-Trakt.[3]

 

Cumarin ist ein natürlicher Pflanzenstoff, der hauptsächlich in der Parfümerie eine Verwendung findet. In zu großen Mengen eingenommen kann es durch Cumarin zu Vergiftungssymptomen wie beispielsweise Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen kommen.[4]

 

Wirkungen:

- entzündungshemmend

- krampflösend

- beruhigend

Besonders die entzündungshemmende Wirkung ist gut erforscht und durch Studien belegt. So wurde bewiesen, dass durch das gemeinsame Wirken der Inhaltsstoffe von Kamillentee die Produktion von Stickstoffmonoxid im Körper gehemmt wird. Dies ist vermutlich auf eine Hemmung der genetischen Stickstoffmonoxid- Synthase zurückzuführen, da ebenfalls ein Rückgang der korrespondierenden mRNA Konzentration festgestellt werden konnte. Außerdem werden entzündungsfördernde Zytokine (z.B. IL-1-beta, IL-6 und TNF-alpha) blockiert.[5]

 


[1] www.kraeuter-buch.de

[2] www.vitamine-ratgeber.com

[3] www.wikipedia.de

[4] www.wikipedia.de

[5] www.naturheilt.com