Diagnostik
klassische Diabetes-Symptome bei Anamnese erfragen + Blutzuckertagesprofil
Urinstatus, Untersuchung auf Glukose, Ketonkörper im Urin
zur Erfassung des Ausmaßes der Stoffwechselentgleisung: Blutgasanalyse und Bestimmung der Elektrolyte
Autoantikörper bei Typ 1
zur Abschätzung der (Rest-) Insulineigenproduktion: Messung des C-Peptids → Aminosäurekette, die bei Abspaltung des Insulins aus dem Vorläufer Proinsulin entsteht
Oraler Glukosetoleranztest ( oGTT):
- Vorbereitung:
→ mind. 14 Tage Abstand zu einer akuten Erkrankung
→ 3 Tage vor dem Test: mindestens 150g Kohlenhydrate pro Tag bei normaler körperlicher Aktivität zu sich nehmen
→ mind. 3 Tage Abstand zur letzten Menstruation, Einnahme von bestimmten Arzneimittel (Glukokortikoide, Kontrazeptiva, Laxanzien, Diuretika etc.)
→ 10-16Std. vor dem Test Nahrungs- und Alkoholkarenz
- Durchführung:
→ morgens Bestimmung des Nüchtern-Blutzuckers (Blutentnahme von der Fingerbeere → BZ-Messgerät)
→ anschließend 75g Glukose, gelöst in 250-300ml Wasser, innerhalb von 5min. trinken lassen
→ nach 2Std. erneute Blutzuckermessung
- Auswertung:
Bewertung | Normal | Abnorme Nüchternglukose | Gestörte Glukosetoleranz | Diabetes mellitus |
Nüchtern | < 100 mg/dl | 100-125 mg/dl | <126 mg/dl | >126 mg/dl |
2-Std.-Wert | < 140 mg/dl | < 140 mg/dl | 140-199 mg/dl | > 200 mg/dl |
- Kontraindikation:
→ manifester Diabetes mellitus
→ Ketonurie ohne Glucosurie
→ Azidose
Autoantikörper bei Typ 1 Diabetes
Erhöhte Werte ...bei Beginn des Diabetes vor dem 5. Lebensjahr bei 100% nachweisbar (nur Anti-Human-Insulin-Antikörper)
bei Beginn des Diabetes nach dem 12. Lebensjahr bei 10-20% nachweisbar (nur Anti-Human-Insulin-Antikörper)
bei Insulinresistenz bei insulinpflichtigem Diabetes mellitus
(Anti-Human-Insulin-Antikörper, Anti-Schweine-Insulin-AK,
Anti-Rinder-Insulin-AK, je nach verabreichten Präparaten)
C-Peptid
C-Peptid korreliert direkt mit dem Insulinspiegel, weist allerdings eine deutlich längere biochemische Stabilität als Insulin auf und erleichtert dadurch die Diagnostik
Weder endogene Insulinantikörper noch exogene Insulingaben stören die Bestimmung des C-Peptids
Bei Typ 1 Diabetes erniedrigt, bei Typ 2 Diabetes anfangs erhöht
Glykosyliertes Hämoglobin (HbA1C)
Teil der Basisdiagnostik
Hämoglobin an dem Glucose gebunden ist
Spiegelt die durchschnittliche Stoffwechseleinstellung der letzten 4 – 12 Wochen wieder, langfristiger und durchschnittlicher Wert
nach Therapie-Umstellung oder Entgleisung ist eine Änderung frühestens nach (2-) 4 Wochen zu erwarten
Norm: 4,4 – 6%; Diabetes schlecht eingestellt: >7,5%
Ketone und Glukose im Urin
Norm für Glukose Spontanurin: < 15mg/dl
Verdacht auf Diabetes ab 40 mg/dl
Die Nierenschwelle der Glucose liegt in der Regel bei 150-180 mg/dl. Liegt mehr Glukose im Serum vor, tritt eine hyperglykämische Glucosurie auf
Ketone sind Stoffe, die beim Fettsäureabbau in der Leber entstehen, dazu gehören Aceton, Acetoacetat und b-Hydroxybutyrat
Normbereich Ketone < 5mmol/l
Quellen:
Menche N (2011) Pflege heute. Lehrbuch für Pflegeberufe. Urban und Fischer Verlag, München
laborlexikon.de Internet. Abgerufen am 02.11.2019. www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/d/Diabetes-mellitus-Diagnostik.htm