Saarland University Medical Center and Saarland University Faculty of Medicine
PACS
Leitung: Dipl.-Inform. Lutz Trautmann
PACS - Digitales Röntgenarchiv

Seit Dezember 2007 werden im UKS die Röntgenbilder mittels eines Digitalen Bildarchivierungs- und Kommunikationssystems (PACS, Picture Archiving and Communication System) gespeichert und über das Kliniknetzwerk an die Stationen, Ambulanzen und in den OP verteilt. An das PACS sind alle Röntgen- und Ultraschallgeräte der Radiologischen Kliniken (Radiodiagnostik, Neuroradiologie, Kernspintomographie und Nuklearmedizin), der Klinik für Innere Medizin V sowie der Urologie angeschlossen (insgesamt 28 DICOM-fähige Modalitäten und 7 Frame-Grabber). Der komplette Workflow ist unten dargestellt.

 

 

Die zentrale Anforderung an das PACS-Projekt war es, sowohl für die Kliniker als auch die Radiologen einen zentralen Zugang zu allen benötigten Informationen ohne Wechsel der Software und mühsame Suche des Patienten im zweiten System zu erreichen. Für die Kliniken erfolgt die Anforderung der radiologischen Leistung im KIS (Krankenhausinformationssystem, SAP IS-H/i.s.h.med). Nach der Untersuchung kann der Befund und über ein Webinterface die Bilder fall- bzw. patientenbezogen aufgerufen werden. Hierdurch greift das Berechtigungskonzept des KIS, ein direkter Webaufruf ist nicht möglich.

Am MTRA-Arbeitsplatz in der Radiologie erfolgt im SAP-Modul i.s.h.med rad die Prüfung und Spezifizierung der Anforderung. Nach der Untersuchung und der Qualitätskontrolle der Röntgenbilder erfolgt die Freigabe der Untersuchung und die Dokumentation nach der Röntgenverordnung.

Für den befundenden Radiologen stehen im RIS (Radiologieinformationssystem, GE Centricity) alle benötigten Informationen bereit: Die Anforderung aus dem KIS wurde per HL7-Schnittstelle übermittelt. Im sogenannten RADCockpit sind alle Dokumente der elektronischen Patientenakte des KIS direkt über einen Webdienst aufrufbar, ohne das der Radiologe das KIS explizit starten muss. Untersuchungsbezogen werden auf den Befundmonitoren die Röntgenbilder aus dem PACS (GE Centricity) angezeigt. Während der Befundung, die mit Unterstützung der Spracherkennungssoftware (Philips SpeechMagic) durchgeführt wird, können bereits die Demonstrationen in den Kliniken vorbereitet werden (s. Foto).

 

 

Das zentrale Röntgenarchiv besteht aus einem auf zwei Standorte gespiegelten Kurzzeitspeicher mit einer Kapazität von insgesamt 4 Terabyte. Dieses Archiv hält die aktuellen Daten für ca. 6 Monate vor. Das Langzeitarchiv, welches wie das Kurzzeitarchiv aus SATA-Festplatten besteht, besitzt zurzeit eine Kapazität von 10 TB und kann entsprechend der benötigten Kapazität erweitert werden. Das Langzeitarchiv wird revisionssicher auf sogenannten WORM-Medien gesichert.

Altaufnahmen und vom Patienten mitgebrachte Röntgenfilme können an zentralen Stellen eingescannt werden (s. Abbildung). Auch ein CD-Import von bereits digital verfügbaren Daten ist hier möglich. Für den Überweiser können mittels eines CD-Roboters die aktuellen Röntgendaten des Patienten inklusive einer einfach zu bedienenden Betrachtungssoftware auf CD bzw. DVD gebrannt werden.

 

 

Durch das PACS wird im Universitätsklinikum die elektronische Patientenakte um multimediale Inhalte ergänzt. Hierdurch kann gleichzeitig an verschiedenen Stellen im Klinikum direkt nach der Untersuchung und der Erstellung eines Kurzbefundes auf die Röntgenbilder zugegriffen werden, ohne wie bisher lange Transportzeiten des Röntgenfilms in Kauf nehmen zu müssen.

 

Projektleiter:
Dr. Holger Carstensen, Tel.: 22872
E-Mail: holger.carstensen @uks.eu