Forschungsprofil der Klinik für MKG- Chirurgie am Universitätsklinikum des Saarlandes


Die Forschung stellt neben der klinischen Patientenversorgung und der studentischen Lehre die dritte elementare Säule unserer universitären Klinik dar. Unsere Motivation besteht dabei neben der kontinuierlichen Prüfung der aktuellen leitliniengerechten Behandlung, in einem stetigen Streben nach möglicher Verbesserung der Therapie durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse.
Gegenwärtiger Forschungsschwerpunkt unserer Klinik stellt die Onkologie von Kopf-/Hals-Tumoren dar. Kopf- und Hals-Tumoren zählen zu den häufigsten Tumorentitäten mit einer jährlichen Inzidenz von 600.000 Neuerkrankungen weltweit. In Deutschland werden ca. 17.000 neue Diagnosen pro Jahr gestellt.
Die meisten Malignome sind Plattenepithelkarzinome, die vor allem von der Mundhöhle und dem Rachen ausgehen. Typischerweise entstehen diese Tumoren im Rahmen eines Mehrstufenprozesses durch Akkumulation von genetischen und epigenetischen Veränderungen in den Oberflächenepithelien des oberen Aerodigestivtrakts.
Risikofaktoren sind Tabak- und Alkoholkonsum sowie die Infektion mit dem humanen Papillomvirus (HPV), insbesondere HPV16.
Mundhöhlenkarzinome im hohen Lebensalter ohne klassische Risikofaktoren wie Tabak- oder chronischem Alkoholabusus werden aufgrund der gesellschaftlichen Altersentwicklung häufiger.
Um den klinischen Verlauf unterschiedlich weit fortgeschrittener Tumorerkrankungen auf unserem Fachgebiet besser verstehen und behandeln zu können sind aktuell folgende Studien an unserer Klinik etabliert.
PROCURE:
Multizentrisch-prospektive klinische Studie zum Verlauf von Tumoren der Mundhöhle in niedrigen klinischen Stadien
PROSS:
Multizentrisch-prospektive klinische Studie zum Verlauf von fortgeschrittenen, wiederkehrenden Tumoren der Mundhöhle
MKG - Gewebebank
Darüber hinaus konnte im Jahr 2020 in unserem Forschungslabor eine Gewebebank etabliert werden. Übergeordnetes Ziel ist dabei die Identifikation prognostischer und therapeutischer Biomarker zur Etablierung einer verbesserten, personalisierten Therapieentscheidung bei Patienten mit Kopf-Hals-Neubildungen. Notwendig für die Umsetzung sind die Entnahme von Zellen für die zytologische Aufarbeitung und Geweben unter anderem von der primären Läsion, möglichen Rezidiven und/oder Metastasen sowie die Entnahme von beispielsweise Blutproben.
Als übergeordnetes, langfristiges Ziel möchten wir damit einen Beitrag zu einer Prognoseverbesserung bei Kopf-Hals-Tumoren durch eine individuell auf den Patienten abgestimmte Therapie beitragen.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen teilnehmenden Patienten für Ihre Unterstützung bedanken. Gerne steht Ihnen unser ärztliches Personal bei weiterführenden Fragen zur Verfügung.