Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Stereotaktische Operation: Prinzip und Bestandteile
Leitung: Prof. Dr. Joachim Oertel

Stereotaktische Operation: Prinzip und Bestandteile

Prinzip:

In der Stereotaxie geht es darum, Kanülen oder Elektroden in tief liegende kleine Hirnstrukturen entlang eines geraden Weges mit hoher Präzision einzuführen. Der erforderliche Zielpunkt wird aus CT/ MR Schichtbildern des Patienten ermittelt und mit Hilfe eines  mechanisch präzisen Apparates  exakt erreicht.


Mechanische Bestandteile des Stereotaktisches System :


In der Neurochirurgie Homburg wird für diese Operationen das Riechert-Mundinger stereotaktisches System verwendet. Als Hauptkomponenten setzt sich dieses System zusammen aus:

1. Grundring: Dieser wird unverrückbar (in Narkose) am Schädel des Patienten befestigt. Er stellt ein festes Bezugsystem in alle 3 Richtungen des Raumes dar.  (Abb.1).


2. Lokalisationsscheiben: Diese werden am Ring angebracht und dienen zur Berechnung der Koordinaten des Zielpunktes aus CT/MR Bildern. Dazu muss der stereotaktische Rahmen im CT mit Laser exakt parallel zur Gantry ausgerichtet werden  (Abb.2).


Abb.1

Abb.2


3. Phantom oder auch Zielpunktsimulator: Der Zielpunktsimulator ist eine mechanische Vorrichtung, welche gleichsam „im Trockenen“ die Operation am Patienten nachahmt. Sie besteht aus einem Ring, der dem aufgesetzten Patientengrundring entspricht und einem Zeiger, der entlang der x, y und z-Achse verschoben werden kann und dessen Spitze exakt den Zielpunkt im Gehirn markiert. Mit dieser Vorrichtung werden der Zugang und das Erreichen des Zielpunktes kontrolliert (Abb.3).


Abb.3

Abb.4


4. Zielbügel: Dieser erlaubt eine exakte Führung der Sonde zum Zielpunkt. Der Zielbügel im Riechert-Mundinger System benutzt ein polares Koordinatensystem bestehend aus 4 Winkeln, um jeden Punkt im Gehirn zu erreichen (Abb.4).


Software:
Die Zielpunktberechnung wird an einem technisch hochentwickelten speziellen Planungsrechner vorgenommen. Dieser gestattet, die Planung des Zielpunktes im Vorfeld aus entsprechend angefertigten Kernspinbildern vorzunehmen. Dabei wird der Weg der Sonde so ausgewählt, dass das Risiko von Verletzungen wichtiger anatomischer Strukturen oder von Gefäßen minimiert wird. Am Operationstag werden die Bilder dieser MRT-basierten Planung mit aktuellen CT-Bildern, die unter stereotaktischen Bedingungen durchgeführt wurden, überlagert und der Zielort im Gehirn, wo die Elekrodenspitze oder Biopsienadel zu liegen kommen soll, auf 1 mm genau berechnet.

Kontakt Stereotaxie

Neurochirurgisches Team:

OÄ Dr. med. Dörthe Keiner
Tel: 06841-1614450
E-Mail: Doerthe.Keiner @uks.eu

Anmeldung zur Aufnahme:
Sr. Susanne Mathieu
Tel: 06841/16 24421

Neurologisches Team:
Prof. U. Dillmann, PD J. Spiegel, OA J. Bürmann
erreichbar über Parkinsonambulanz
Tel: 06841/16 24138
oder EMG  06841/16 24116