Was ist ein palliativmedizinischer Konsiliardienst?
Ein in der Palliativmedizin erfahrenes multiprofessionelles Team = Palliativ Care Team (Kernteam: Arzt, Pflegekraft, Sozialarbeiter; erweitertes Team: Seelsorger, Physio-/Ergotherapeuten, Kunst-/Musiktherapeuten, Psychologen….) bietet seine Kenntnisse und Erfahrungen in Schmerztherapie, Symptomkontrolle (Atemnot, Übelkeit, Erbrechen, problematische Wunden, Angst, Unruhe…), ganzheitlicher Pflege und psychosozialer, sowie spiritueller Begleitung allen Abteilungen und Stationen eines Krankenhauses an.
Wann ist ein palliativmedizinisches Konsil indiziert ?
Der Konsiliardienst steht allen Patienten zur Verfügung, die an einer lebenslimitierenden Erkrankung leiden und die voraussichtlich nur noch eine begrenzte Lebenszeit haben (Tumorerkrankungen, chronische Lungen-, Herz-, Nieren- und Infektionskrankheiten, neurologische Erkrankungen). Die Einschaltung des Konsildienstes ist sinnvoll, wenn mehrere, sich überlagernde Problemstellungen vorliegen und eine differenzierte, interdisziplinäre Anamnese erforderlich erscheint, um der Situation des Patienten angemessene und wirksame Maßnahmen medizinischer, pflegerischer, sozialer, psychologischer und/oder seelsorgerischer Art einleiten zu können. Auch die geplante Entlassung in die häusliche Versorgung auch unter Einbeziehung von SAPV (spezialisierte ambulante Pallaitivversorgung) fällt in diesen Aufgabenbereich.
Beim Vorliegen mehrerer der im Folgenden genannten Punkte ist die Einschaltung des Konsildienstes sinnvoll
- Unklare Schmerzsyndrome oder starke Schmerzzustände
- Erbrechen, Dyspnoe, Husten, Obstipation, Übelkeit…
- Psychische/Psychosomatische Symptome wie Angst, Müdigkeit, Regression, Verdrängung, Unruhe, Verwirrtheit
- Schwierige persönliche (auch Krankheitsverarbeitung), soziale, familiäre, berufliche Situation
- Patienten in der Sterbephase
