Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Regionales Shuntzentrum
Leitung: Prof. Dr. Matthias Glanemann

Regionales Shuntzentrum

Herzlich Willkommen auf den Seiten des Interdisziplinären Zentrums für Dialysezugänge und des Regionalen Shuntzentrums Saar

Sehr geehrte Patientinnen und Patienten, 
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

 

Der demographische Wandel in unserer Gesellschaft führt zu einer Zunahme der Lebenserwartung, aber auch zu einer Zunahme altersbedingter Erkrankungen. Die Anzahl nierenkranker Menschen, die zum Weiterleben eine dauerhafte Blutwäsche (sog. Dialyse) benötigen, steigt beständig. Der Zuwachs dialysepflichtiger Patienten wird pro Jahr mit etwa 2-3% angegeben.


Allein im Saarland ist der Anteil dialysepflichtiger Patienten innerhalb der letzten 12 Jahre um ca. 30% gestiegen. So müssen heute mehr als 1.300 Saarländer jede Woche dreimal zur Blutwäsche (Dialyse).


Diese erfolgt in der Regel über einen sogenannten Shunt, eine operativ angelegte Verbindung zwischen Arterie und Vene am Arm, aber auch andere Möglichkeiten der Dialyse existieren. Dabei muss eine für den Patienten individuelle Lösung gefunden werden, wozu Erfahrung und Fachkenntnis erforderlich sind.


Am UKS besteht seit 2014 ein Interdisziplinäres Zentrum für Dialysezugänge, an dem die Klinik für Innere Medizin IV- Nieren und Hochdruckkrankheiten, die Chirurgische Klinik (Gefäßchirurgie) und die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie teilnehmen. Unser Ziel ist es, Dialysepatientinnen und -patienten bezüglich zugangsassoziierter Fragen und Probleme bestmöglich und nach den aktuellen Empfehlungen und Leitlinien deutscher und europäischer Fachgesellschaften zu behandeln. Im Oktober 2020 wurde unser Zentrum als Shunt-Referenzzentrum zertifiziert, eines von wenigen deutschlandweit. Im März 2024 wurden wir als Regionales Shuntzentrum rezertifiert.


Ebenso gehört die Betreuung von Peritonealdialysepatientinnen und -patienten durch die Nephrologie sowie die Anlage von Peritonealdialysekathetern durch die Chirurgie zum Leistungsspektrum des Interdisziplinären Zentrums für Dialysezugänge.


Im Dialysezugangszentrum werden sowohl stationäre als auch ambulante Patientinnen und Patienten behandelt. Von der geplanten Erstanlage eines Dialysezugangs über geplante Revisionen, Notfallbehandlungen, sowie der Nachbetreuung der Patientinnen und Patienten ist im Shuntzentrum des UKS alles abgedeckt.


Im Idealfall sollte ein Patient, der sich für eine Hämodialyse (Blutwäsche) entschieden hat, zu Dialysebeginn einen funktionstüchtigen Shunt besitzen. Damit genug Zeit für die operative Vorbereitung und Anlage, sowie Ausreifung des Dialysezugangs und etwaige Korrekturoperationen bleibt, sollte der Shunt ca. 3 Monate vor wahrscheinlichem Dialysebeginn angelegt werden. Eine Vorstellung des Patienten in der Gefäßchirurgie durch die Nephrologie sollte daher entsprechend zeitnah erfolgen, wenn eine Dialysebehandlung absehbar ist.


Dialysekatheter sollten aufgrund des hohen Infektionsrisikos und weiterer schwerwiegender Komplikationen (z.B. zentrale Gefäßverschlüsse im weiteren Verlauf) nur im Notfall und Ausnahmefällen als permanenter Dialysezugang verwendet werden.


Die Behandlung unserer Shuntpatientinnen und -patienten erfolgt vom ersten Vorstellungszeitpunkt an interdisziplinär.


Patientinnen und Patienten zur Shunterstanlage oder zu planbaren Revisionen werden entweder aus der nephrologischen Ambulanz im Hause, oder von niedergelassenen Nephrologinnen und Nephrologen, mit denen eine langjährige und gute Zusammenarbeit besteht, zur Planung einer Shuntanlage oder Revision in die Shuntsprechstunde der Gefäßchirurgie überwiesen, welche immer dienstags von 8-14 Uhr in der Chirurgischen Ambulanz (Gebäude 57, Schalter B) stattfindet.


Hier erfolgt durch den Shuntchirurgen/die Shuntchirurgin die notwendige Diagnostik und später die interdisziplinäre Besprechung des Falls in der Shuntkonferenz. Durch die Koordination erfolgt sodann die administrative Vorbereitung für die OP. Die elektive OP erfolgt je nach Vorerkrankungen ambulant oder stationär. Sowohl die Anlage von nativen arterio-venösen Fisteln, als auch von Prothesenshunts sind fast immer in örtlicher Betäubung bzw. Plexusanästhesie möglich. Natürlich besteht bei explizitem Patientenwunsch auch die Möglichkeit einer Vollnarkose.


Geplante interventionelle Eingriffe am Shunt wie zum Beispiel das Aufdehnen von Engstellen werden ambulant in der Angiographie durchgeführt.


Notfälle werden tagsüber über die Chirurgische Ambulanz aufgenommen, zu Dienstzeiten über die Zentrale Notaufnahme. Hier findet der interdisziplinäre Austausch statt, welche Therapie die Patientin/ der Patient benötigt und von welcher Abteilung sie/er aufgenommen wird.  Shuntverschlüsse werden als Notfall behandelt und je nach Dialyseindikation noch am Aufnahmetag operiert/interveniert, spätestens jedoch am Folgetag, um eine Katheterimplantation zu vermeiden.


Das interdisziplinär besetzte Team am Universitätsklinikum in Homburg/Saar steht Ihnen und Ihren Patienten hierfür rund um die Uhr zur Verfügung, immer zum Wohl der Patientinnen und Patienten in dieser Region.

Regionales Shuntzentrum Saar Interdisziplinäres Zentrum für Dialysezugänge am UKS

Leiterin Regionales Shuntzentrum
Dr. Barbara Stange
Stellvertretender Leiter: Dr. Christian Schlüter
Tel.: 0 68 41 / 16 - 3 10 00
Tel.: 0 68 41 / 16 - 3 10 20

Beteiligte Kliniken:

Klinik für Innere Medizin IV
Nieren- und Hochdruckerkrankungen
Direktor Prof. Dr. D. Fliser

Ansprechpartner Shuntzentrum: PD Dr. S. Schunk, Dr. A. Sellier, Dr. S. Neuhaus

Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie
Direktor Prof. Dr. M. Glanemann

Ansprechpartner Shuntzentrum: Dr. B. Stange, Dr. C. Schlüter

Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Direktor Prof. Dr. A. Bücker

Ansprechpartner Shuntzentrum: M. Leist
 

Koordination Shuntzentrum
Fr. Blatt -
Fr. Amankwah -
Tel.: 0 68 41 / 16 - 3 10 20
Fax: 0 68 41 / 16 - 3 10 21

Gefäß- und Shuntsprechstunde
Chirurgische Ambulanz, Gebäude 57, Schalter B
Dienstags 8-14 Uhr

Tel.: 0 68 41 / 16 - 2 26 19
Fax: 0 68 41 / 16 - 2 25 21

Nephrologische Sprechstunde
Nieren- und Hochdruckambulanz, Gebäude 41

Tel.: 0 68 41 / 16 - 1 59 66

Radiologie
Sekretariat, Gebäude 51.1

Tel.: 0 68 41 / 16 - 2 46 00

Angiographie
Tel.: 0 68 41 / 16 - 2 14 04

Flyer

SOPs des Shunzentrums