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20.01.2023
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Neue Forschungsinitiative zu geschlechtssensiblen Erkrankungen gestartet – Auftaktveranstaltung auf dem UKS-Campus in Homburg

Am Freitag, 20.01.2023, veranstaltete die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes ein Netzwerksymposium zur Biologie geschlechtssensibler Erkrankungen. Anlass ist eine neue Forschungsinitiative, die biologische Mechanismen hinter Erkrankungen erforschen möchte, bei denen es Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Dadurch soll auch die medizinische Versorgung weiter verbessert werden. Neben Gastvorträgen zweier externer Expertinnen standen Beiträge von Homburger Forscherinnen und Forschern zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auf dem Programm. Der Saarländische Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker und Universitäts-Präsident Prof. Dr. Manfred Schmitt sprachen Grußworte.

 

„Es gibt Neues auf dem Campus“, freut sich Prof. Dr. Michael D. Menger, Dekan der Medizinischen Fakultät der UdS und UKS-Vorstandsmitglied. „Homburger Forscherinnen und Forscher haben eine Initiative zu geschlechtssensiblen Erkrankungen gestartet und feiern nun den Auftakt mit einem Netzwerksymposium“. Zusammen mit dem Saarländischen Minister für Finanzen und Wissenschaften Jakob von Weizsäcker und UdS-Präsident Prof. Dr. Manfred Schmitt hatte Prof. Menger die Veranstaltung eröffnet.

 

Ziel der Initiative ist es, die Forschungsaktivitäten zu bündeln. An der Medizinischen Fakultät und dem Universitätsklinikum des Saarlandes gibt es bereits mehrere Ansätze, die dadurch vereint werden sollen. „Mit etwa einem Dutzend Kolleginnen und Kollegen haben wir uns zusammengeschlossen und wollen sowohl die Grundlagenforschung als auch letztendlich die klinische Versorgung verbessern“, erklärt Prof. Dr. Frank Kirchhoff, der zusammen mit Prof. Dr. Sandra Iden die Sprecherfunktion für die Forschungsinitiative übernimmt.

 

Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Erkrankungen finden sich häufig. Ein bekanntes Beispiel etwa ist der Herzinfarkt, dessen Anzeichen sich abhängig vom biologischen Geschlecht sehr stark unterscheiden. Oder auch bei der Multiplen Sklerose, diese entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems betrifft drei- bis vierfach öfter Frauen als Männer. Wenn auch viele Medizinerinnen und Mediziner diese Unterschiede bereits aus der Praxis kennen, die biologischen Grundlagen sind oftmals noch nicht erforscht. Und da bei vielen Erkrankungen mehrere Organe gleichzeitig betroffen sind bzw. einen Einfluss haben, könnten sich geschlechtsspezifische Unterschiede sogar noch stärker auswirken, als man es bislang weiß. „Wir möchten gemeinsam ein neues Kapitel zukunftsweisender Forschung hier im Saarland zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten aufschlagen“, erklärt Prof. Kirchhoff. Seine Sprecherkollegin Prof. Iden ergänzt: „Hierzu vernetzen wir die klinische Forschung mit den theoretischen Fächern der Medizin und planen ein neues Zentrum zur Biologie geschlechtssensibler Erkrankungen“.

 

Die Veranstaltung im Hörsaalgebäude war der Auftakt für die Aktivitäten der Forschungsinitiative. Nach den Grußworten folgten die beiden Gastvorträge. Prof. Dr. Ute Seeland beleuchtete dabei die Ausgangslage neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und spricht über die Zeitenwende in der Grundlagenforschung. Sie ist Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin, arbeitet an der Charité in Berlin und hat aktuell eine Gastprofessur in Mainz inne.

 

Einen Blick in die Zukunft der geschlechtersensiblen Forschung warf anschließend Prof. Dr. Cathérine Gebhard. Ihr Schwerpunkt ist die kardiovaskuläre Gender Medizin, sie ist Professorin der Universität Zürich und arbeitet in den Universitätsspitälern Zürich und Bern.

 

Danach gaben Homburger Forscherinnen und Forscher einen Einblick in ihre Arbeiten. Dabei ging es um die Themenschwerpunkte Infektionsmedizin, Kardiologie, Gehirnforschung, das Muskel-Skelett-System sowie Lungenerkrankungen.

 

Für die musikalische Umrahmung des Netzwerksymposiums sorgte das Duo Harfpipe mit Clara Dickes an der Harfe und Bernd Nickaes am Saxophon.

 

Für die Medizinische Fakultät stand bei der Veranstaltung nicht nur das wissenschaftliche und medizinische Publikum im Vordergrund. „Sehr gerne haben wir auch die interessierte Öffentlichkeit zu uns eingeladen. Schließlich handelt es sich um Vorträge und Themen, die die Zukunft der Medizin bestimmen werden“, so Dekan Prof. Menger.

 

Das detaillierte Veranstaltungsprogramm finden Sie hier.

 

 

 

Veranstaltungsfoto v.l.n.r.: Prof. Dr. Michael D. Menger, Prof. Dr. Ute Seeland, Prof. Dr. Manfred Schmitt, Prof. Dr. Cathérine Gebhard, Prof. Dr. Sandra Iden, Prof. Dr. Frank Kirchhoff und Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker

 

 

 

Kontakt

 

Prof. Dr. Frank Kirchhoff                               Prof. Dr. Sandra Iden                                  

E-Mail frank.kirchhoff @uks.eu                     E-Mail sandra.iden @uks.eu                        

Tel. 0 68 41 / 16 - 1 64 40                             Tel. 0 68 41 / 16 - 4 79 12