Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
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Aktuelle Forschungsprojekte

Kompetenzorientiertes Blended-Learning in der Allgemeinmedizin - Evaluierungsstudie des Lernkonzepts der Allgemeinmedizin

Mit dem Masterplan 2020 soll ein kompetenzorientiertes Lernen in das Medizinstudium integriert werden. Es sollen gezielt Kompetenzen gefördert werden, welche Studierende besser auf den späteren Arztalltag vorbereiten. Blended-Learning ist die Vermischung von Online- und Präsenzlehre.

Diese Studie möchte untersuchen, wie sich Lern- und Motivationsverhalten von Studierenden durch ein kompetenzorientiertes Blended-Learning Format verändert. Außerdem möchten wir herausfinden, wie die Akzeptanz und die Evaluation der Prüfungsperformance von Tablet-basiertem Prüfungsverfahren unter den Studierenden ist. Ziel ist es, zukunftsweisende Änderungen in der Lehre voranzutreiben und diese wissenschaftlich zu untermauern.

 

Studienleitung:

Dr. med. Fabian Dupont, MHPE (fabian.dupont @uks.eu)

Sara Volz-Willems, MD, PhD (sara.willems @uks.eu)

 

Teilnehmende Institute und Kliniken:

Zentrum Allgemeinmedizin der UdS

 


Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Tumorfatigue, Mikrobiom, Metabolom und Lipidom bei Einnahme von Probiotika während der Chemotherapie (IMPROFA-Studie)

Die Tumor-Fatigue ist das häufigste und subjektiv belastendste Symptom von Tumorerkrankungen.
Die Angabe der Prävalenz variiert in der Literatur zwischen 20 und 60% aller Patient:innen. Sie ist charakterisiert durch inadäquate Erschöpfung, im Verhältnis zur Aktivität dysproportional verlängerte Erholungsphasen (post-exertionelle Malaise), kognitive Störungen und nicht erholsamen und/oder gestörten Schlaf. Dies führt zu einer schweren Beeinträchtigung der Lebensqualität bis zur Behinderung.
Um die Ursachen der Tumor-Fatigue besser zu verstehen, werden in der IMPROFA-Studie Zusammenhänge zwischen Tumorfatigue, Mikrobiom, Metabolom und Lipidom untersucht.

Study Record Detail

 

Studienleitung:

Dr. med. Michael Jelden (dr.jelden @gmail.com)

Sara Volz-Willems, MD, PhD (sara.willems @uks.eu)

 

Teilnehmende Institute und Kliniken:

Zentrum Allgemeinmedizin der UdS

Klinik für Innere Medizin V am UKS

Institut für Mikrobiologie am UKS

Institut für Toxikologie und Pharmakologie der UdS

Institut für Experimentelle Neurologie der UdS

 

Weitere Studien im Rahmen der IMPROFA-Studie:

  • Untersuchungen zur Prävalenz und Reversibilität von durch Chemotherapie ausgelösten Mutationen im humanen Exom

 

Charakterisierung des Mikrobioms von Dünndarm und Peritoneum und Beziehung zum metabolischen Syndrom (METABIOM-Studie)

Die Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms ist vielfach untersucht worden und ein weiterhin intensiv beforschtes Thema. Bei dem hierbei untersuchten Material handelt es sich jedoch vor allem um das Mikrobiom des Dickdarms („intestinales Mikrobiom“ oder „gut microbiome“), das aus Stuhlproben ermittelt wurde. Es gibt eine deutliche Assoziation zwischen Adipositas/dem metabolischen Syndrom und der Zusammensetzung des (Dickdarm-) Mikrobioms. 
Die Absorption von Nährstoffen findet jedoch nicht im Dickdarm, sondern im Dünndarm statt. Eine Veränderung des duodenalen Mikrobioms, beschrieben als small intestinal bacterial overgrowth (SIBO) oder Dünndarmfehlbesiedlungs-Syndrom, ist ebenfalls assoziiert mit metabolischen Erkrankungen wie Adipositas, dem metabolischen Syndrom, Typ-2 Diabetes und nicht-alkoholischer Fettleber (NAFLD). Die Untersuchungen des Dünndarm-Mikrobioms werden aktuell aber mittels eines Wasserstoff-Atemtests durchgeführt, der nur indirekt Aufschluss über die bakterielle Besiedlung geben kann (Augustyn et al.; 2019). Die genauen Unterschiede zwischen Dick- und Dünndarmmikrobiom sowie die Zusammensetzung des Dünndarmmikrobioms sind bisher kaum bekannt. 
Das Ziel dieser Studie ist die Charakterisierung des Mikrobioms von Dünndarm und die Beziehung zum metabolischen Syndrom. Dabei werden intraoperativ Abstriche aus verschiedenen Bereichen des Dünndarms und des Magens gewonnen und untersucht. Außerdem wird in dieser Studie erforscht, ob eine transmurale Migration von Bakterien stattfindet. Dazu wird ebenfalls anhand von intraoperativen Abstrichen untersucht, ob das Peritoneum bakteriell besiedelt ist.

Study Record Detail

 

Augustyn, M., Grys, I. and Kukla, M. (2019). Small intestinal bacterial overgrowth and nonalcoholic fatty liver disease, Clinical and Experimental Hepatology 5(1): 1–10.

 

Studienleitung:

Dr. med. Michael Jelden (dr.jelden @gmail.com)

Sara Volz-Willems, MD, PhD (sara.willems @uks.eu)

 

Teilnehmende Institute und Kliniken:

Zentrum Allgemeinmedizin der UdS

Klinik für Chirurgie am UKS

 

Weitere Studien im Rahmen der METABIOM-Studie:

  • Untersuchungen zur Existenz und Zusammensetzung eines peritonealen Mikrobioms
  • Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen jejunalem Mikrobiom und metabolischem Syndrom

Bistabile Enzymsysteme als Ursache von Erschöpfungssyndromen

Viele Enzyme, die in menschlichen Stoffwechselwegen aktiv sind, haben keine Standard-Michaelis-Menten Kinetik. Solche Enzyme können substratinhibiert oder produktinhibiert sein oder atypische Kinetik besitzen. Im Stoffwechsel treffen stets Produkte von Enzymen auf Substrate, diese bilden dann ein biologisches System. In manchen Fällen bilden sich in solchen Systemen mit atypischer Kinetik mehrere Stabilitätspunkte. Dann ersteht ein bistabiles System, das wie ein biologischer Schalter funktioniert.

Bei einem der Stabilitätspunkte funktioniert dieses System so, dass es als „gesund“ angesehen wird. Dies muss beim anderen Stabilitätspunkt nicht so sein. Es kann zu Beeinträchtigung von Körperfunktionen kommen, bei denen aber „im Prinzip“ alles physiologisch korrekt läuft. Aber dennoch kann ein solcher Zustand als „krank“ empfunden werden. 
In diesem Forschungsprojekte sollen bistabile Enzymsysteme in der Stressachse des Menschen identifiziert werden (HHN-Achse, Kathecholaminbiosynthese und -signaltransduktion und Interaktion zwischen diesen beiden Systemen). 
Es handelt sich um eine Problemstellung aus dem Bereich Systembiologie/mathematische Biologie.

 

Studienleitung:

Dr. med. Michael Jelden (dr.jelden @gmail.com)

 

Nachweis der IDO-Metabolic Trap an Patienten mit ME/CFS (Chronischem Erschöpfungssyndrom)

Ein solches bistabiles System (s.o.) im Tryptophanstoffwechsel wurde von Kashi, Davis und Phair (Stanford, USA) 2019 publiziert. Den Autoren gelang 2020 und 2021 der Nachweis in vitro und in vivo an modifizierten Hefen. In Zusammenarbeit mit den Originalautoren aus Stanford und dem Institut für Toxikologie der UdS (Arbeitsgruppe Prof. Meyer) soll hier erstmal bei Patienten mit ME/CFS der Nachweis am Menschen geführt werden.

Kashi AA, Davis RW, Phair RD. The IDO Metabolic Trap Hypothesis for the Etiology of ME/CFS. Diagnostics. 2019; 9(3):82.

Abstract

 

ME-CFS/Fibro Internet-Survey
Untersuchung zum Stand der Versorgung von Patienten mit ME/CFS und Fibromyalgie.

Online-Umfrage in gesamten deutschsprachigen Raum (D, A, CH, Lux)

 

Studienleitung:

Dr. med. Michael Jelden (dr.jelden @gmail.com)

 

Zentrum Allgemeinmedizin
Medizinische Fakultät der
Universität des Saarlandes
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66421 Homburg

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E-Mail: zfam @uks.eu