Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Informationen für Patienten

Täglich kommen bis zu 100 Patienten in unsere Notfallaufnahme. Viele fußläufig, teils begleitet von Angehörigen, andere schwer verletzt/erkrankt mit dem Krankenwagen oder dem Rettungshubschrauber. Alle sind in Sorge um ihre Gesundheit und möchten geholfen bekommen. Das Patientenaufkommen ist nicht planbar und Zeit ist ein wesentlicher Faktor in der Notfallversorgung, daher behandeln wir nicht nach Reihenfolge der Wartezeit, dem Alter, dem Geschlecht oder der Krankenkasse, sondern nach dem Schweregrad der Erkrankung. Die Ersteinschätzung erfolgt durch eine speziell geschulte, erfahrene Pflegekraft anhand des Manchester-Triage-Systems. Hierdurch wird dann innerhalb weniger Minuten zuverlässig und schnell die Dringlichkeit des Behandlungsbedarfs erkannt. Patienten, die akut lebensgefährlich verletzt oder erkrankt sind, müssen vor allen anderen Wartenden behandelt werden. Was ebenfalls zu Wartezeiten für Sie führen kann, sind Untersuchungen wie Labor oder Röntgendiagnostik aus denen sich therapeutische Konsequenzen ergeben sowie Vorstellung beim Spezialisten. Im ambulanten Bereich ist dies oft mit Wartezeiten von Tagen bis Wochen verbunden, bei uns ist dies in der Regel am gleichen Tag möglich.

Wir bitten Sie um Ihr Verständnis.

Informationen zum Ablauf – Was erwartet Sie?

  • Zunächst erfolgt die Aufnahme durch eine administrative Kraft in unser Krankenhaussystem: Halten Sie hierzu bitte Ihre Gesundheitskarte und/oder ein gültiges Ausweisdokument sowie alle vorliegenden Befunde und Ihren aktuellen Medikamentenplan bereit.
  • Eine notwendige Ersteinschätzung erfolgt durch eine speziell geschulte Pflegekraft nach dem Manchester- Triage-System und wird erweitert durch Messung der Vitalparameter (Blutdruck, Puls, Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung, Körpertemperatur und Bewusstseinszustand)
  • Je nach Beschwerdebild kommen Sie direkt in ein Behandlungszimmer oder dürfen in einem unserer Wartebereiche Platz nehmen.
  • Je nach Beschwerdebild bekommen Sie direkt ein EKG geschrieben und/oder eine Blutentnahme.
  • Anschließend wird ein Arzt mit Ihnen sprechen und Sie untersuchen. Ggf. werden weitere Tests angeordnet und parallel hierzu werden erste therapeutische Maßnahmen getroffen (wie Schmerzmedikation, Sauerstoffgabe).
  • Wenn die Diagnose steht, entscheidet der Arzt über das weitere Vorgehen, ob Sie entlassen werden können, oder stationär weiter behandelt werden müssen.
  • Bei jeder Entlassung erhalten Sie selbstverständlich einen Bericht für Ihren Hausarzt, indem alle wichtigen Informationen zusammengefasst sind sowie Empfehlungen zum weiteren Vorgehen. Eine Nachsendung erfolgt nicht.

Wie funktioniert die Ersteinschätzung?

Eine speziell geschulte und erfahrene Pflegekraft ermittelt standardisiert Ihre Behandlungsdringlichkeit anhand Ihrer geschilderten Symptome nach einem farbkodierten 5-stufigen Schema – dem Manchester-Triage-System. Die angegebenen Wartezeiten sind Richtzeiten und können je nach Patientenaufkommen in den Stufen gelb bis blau variieren.

RotOrangeGelbGrünBlau
Sofortige Behandlung! Untergeordnete Tätigkeiten können sofort unterbrochen werden um diesen Patienten zu behandeln.Sehr dringende Behandlung (Start innerhalb 10 Minuten)!Dringende Behandlung (Start innerhalb 30 Minuten)!Normal (Start innerhalb 90 Minuten) Die Erkrankung wird von unseren Mitarbeitenden behandelt, wenn alle dringlicheren Fälle versorgt sind.Nicht dringend (Start innerhalb 120 Minuten)

Es geht mir immer schlechter – was soll ich tun?

Falls sich Ihre Beschwerden im Rahmen des Aufenthalts verschlimmern geben Sie bitte einer Pflegekraft im Triageraum Bescheid bzw. benutzen Sie die Ihnen ausgehändigte Patientenklingel um eine Pflegekraft zu informieren.

Darf ich etwas essen/trinken? Wo kann ich mir etwas besorgen?

Bevor Sie etwas essen oder trinken, sollten Sie Rücksprache mit dem Fachpersonal halten. Es kann sein, dass Sie für gewisse Untersuchungen/Prozeduren nüchtern sein müssen, auch über einen längeren Zeitraum. Ein Wasserspender befindet sich neben dem Stationsstützpunkt und ein Kaffeeautomat befindet sich im Warteraum extern. Snacks können in der Cafeteria oder am Snackautomaten im 1. OG käuflich erworben werden.

Darf ich meine Medikamente einnehmen?

Bevor Sie Ihre Medikamente einnehmen, sollten Sie Rücksprache mit dem Fachpersonal halten. Es kann sein, dass diese im Rahmen der Akutversorgung kontraindiziert sind. Eine Notfallmedikation erfolgt auf Anordnung des Arztes.

Wieso darf ich nicht auf dem Flur spazieren gehen?

Ein wichtiger Faktor ist ein reibungsloser und ungestörter Arbeitsablauf in der Zentralen Notaufnahme, der Menschenleben retten kann. Ein weiterer Aspekt ist, dass sensible Daten bestmöglich geschützt werden sollen. Bitte helfen Sie uns, indem Sie in dem Ihnen zugewiesenen Wartebereich bzw. Untersuchungsraum verbleiben, bis das Fachpersonal auf Sie zukommt.

Warum darf mein Angehöriger mich nicht in die Notaufnahme begleiten?

Uns ist bewusst, dass Sie bzw. sich Ihre Angehörige um Ihre Gesundheit sorgen machen, daher ist ein reibungsloser und ungestörter Arbeitsablauf an der Zentralen Notaufnahme ein wichtiger Faktor. Die Höhe des Patientenaufkommens ist nicht planbar und die räumlichen Ressourcen sind begrenzt. In erster Linie geht es um Sie als Patient!

Ausnahmen sind Minderjährige bzw. (akut) nicht mündige Patienten.

Darf ich auf der Aufnahmestation Besuch empfangen?

  • Besuch ist zwischen 16 und 18 Uhr möglich. In Ausnahmefällen ist dies auch nach vorheriger telefonischer Rücksprache zu anderen Zeiten möglich.
  • Zutritt haben maximal 2 Besucher pro Patient
  • Besuchsverbot für Kinder unter 14 Jahren