Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Dexamethason-Hemmtest (Niedrigdosis, 1 mg)
Leitung: Prof. Dr. med Jürgen Geisel, M.A.

Indikation:

Verdacht auf Hypercortisolismus


Testprinzip:

Beim Gesunden hemmt Dexamethason über den negativen Feedback-Mechanismus die ACTH-Freisetzung aus dem Hypophysenvorderlappen und damit auch die endogene Cortisol-Produktion Nebenniere. Beim Cushing-Syndrom jeglicher Genese ist die Cortisolfreisetzung im Niedrigdosistest nicht supprimierbar.


Durchführung:

Vor der Durchführung des Tests sollten Barbiturate, Östrogene, Kortikosteroide, orale Kontrazeptiva, Phenytoin, Spironolacton, Alkohol und Tetrazykline abgesetzt werden, da diese Medikamente zu einem beschleunigten Metabolismus von Dexamethason und damit zu falsch positiven Resultaten führen können.

Zeitfolge                                Messgröße    Material          Bemerkung

 

1. Tag 7.00 – 9.00 Uhr           Cortisol           Serum             1. Abnahme (Basalwert)

 

23.00 Uhr                       Einnahme      von 1 mg Dexamethason oral

 

2.Tag 7.00 – 9.00 Uhr            Cortisol           Serum             2. Abnahme (Wert nach Suppression)

 

Bitte achten Sie auf die korrekte Beschriftung und Kennzeichnung der Probengefäße!

 

Bewertung:

Normal:
Suppression des Serum-Cortisols auf < 1,8 µg/dL


Pathologisch:

Hypercortisolismus: Ungenügende Suppression. Mögliche Ursachen sind Nebennierenrindentumor, ACTH-produzierender
Hypophysentumor, ektope (paraneoplastische) ACTH-Produktion

 

Um eine mögliche hypothalamo-hypophysären Störung weiter von einer ektopen ACTH-Freisetzung oder einem autonomen Nebennierentumor als Ursache abzugrenzen, kann der Dexamethason-Hemmtest als Hochdosistest erfolgen.