Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Clonidin-Test
Leitung: Prof. Dr. med Jürgen Geisel, M.A.

Indikation:

Verdacht auf Phäochromozytom bei moderat erhöhten Plasma-Katecholaminspiegeln (Adrenalin + Noradrenalin 1.000 - 2.000 ng/L).

Testprinzip:

Clonidin führt durch die Stimulation zentraler alpha-2-Rezentoren zum Abfall der neurogenen  Katecholaminsekretion (in erster Linie Noradrenalin).

 

Clonidin hat keinen Einfluss auf die autonome Freisetzung von Katecholaminen beim Phäochromozytom.

Durchführung:

Volumendepletion vor dem Test vermeiden (Gefahr der Hypotension). Absetzen einer anti-hypertensiven Therapie mindestens 24 Stunden vor Testbeginn (ausgenommen Calcium-Antagonisten bei RR > 110 mm Hg diastolisch bzw. 180 mm Hg systolisch). Der Patient soll während des Versuches liegen. Vor Testdurchführung 12-stündige Bettruhe und Fasten. Anlegen eines peripheren venösen Zugangs 30 min vor Beginn.


Zeitfolge                    Messgröße                Material                          Bemerkung


Basalwert                   Adrenalin,                   EDTA-Plasma (gekühlt), 1. Abnahme

Noradrenalin,

 

 

0 min   orale Gabe von 300 µg Clonidin (z.B. Catapressan )

 

nach 120 min             Adrenalin,                   EDTA-Plasma (gekühlt), 2. Abnahme

Noradrenalin,

 


Bewertung:

Die Suppression der Plasmakatecholaminwerte in den Referenzbereich sprechen gegen das Vorliegen eines
Phäochromozytoms.

 

Referenzbereich Clondin-Test: Plasmakatecholamine 30 - 90% niedriger als Basalwerte