Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Niere - Urologie
Sprecher: Prof. Dr. Danilo Fliser

Niere - Urologie

  1. Was passiert bei einer Nierentransplantation?

  2. Was geschieht in den ersten Tagen nach einer Nierentransplantation?

  3. Was passiert bei einer Lebendspende?

 

1. Was passiert bei einer Nierentransplantation (Operation)?

Bevor der Patient auf die Warteliste für eine Niere gesetzt werden kann, erfolgt die Vorstellung in der Klinik für Urologie und Kinderurologie.


Der operative Teil der Nierentransplantation wird hier durchgeführt. Dazu wird der Patient für den Zeitraum der Operation und die ersten 4-6 Tage nach der Operation aus der Nephrologie in die Urologie verlegt.

 

Prinzipiell laufen die Implantation des neuen Organs nach Lebend- oder Verstorbenen-Spende gleich ab:

 

Die Spender-Niere wird an das Gefäßsystem des Empfängers angeschlossen und der Harnleiter der Spender-Niere wird in die Harnblase des Empfängers „eingepflanzt“.

 

Beim Organempfänger wird das Organ nicht an die Stelle der eigenen, nicht mehr funktionierenden Nieren im Körper „eingepflanzt“, sondern etwas tiefer ins Becken (s. Schaubild). Das hat verschiedene Vorteile: Im Becken kann man große Blutgefäße, die für die Blutversorgung der Niere wichtig sind, schnell erreichen. Außerdem ist der Weg für den Harnleiter zur Harnblase viel kürzer. Der neu eingepflanzte Harnleiter bekommt eine innere Harnleiterschiene (einen weichen Gummischlauch, auch Doppel-J-Katheter genannt). Dieser wird ca. 10-14 Tage nach der Operation durch eine Blasenspiegelung entfernt. Außerdem wird während der Operation ein Harnblasenkatheter gelegt, der vor Entlassung entfernt wird. Noch im Operationssaal kann die Funktion der frisch implantierten Niere beurteilt werden.

 

   Schaubild Nierentransplantation

 

2. Was geschieht in den ersten Tagen nach einer Nierentransplantation?

Nach der Operation wird der Patient auf die urologische Überwachungs-Station (IMC - U07/HNO-05 Wachstation 4. OG) verlegt. Dort wird er gemeinsam von den Ärzten der Urologie und der Nephrologie betreut. In dieser ersten Phase ist der Patient auf Grund der hohen Immunsuppression von den anderen Patienten abgeschirmt (isoliert). Es ist nun wichtig, neben der Kreislaufüberwachung, die Organfunktion genau zu beobachten. Eine Abstoßung des Organs muss früh erkannt und verhindert werden. Außerdem ist für eine gute Wundheilung zu sorgen. Der Patient soll möglichst schnell wieder mobil werden. Das Pflegeteam der IMC ist, zusammen mit den Physiotherapeuten, rund um die Uhr bestens auf die Patienten eingestellt.

 

Ist die erste Phase nach der Transplantation überstanden, die Wundheilung fortgeschritten, und der Patient mobil, wird er auf die nephrologische Station, im selben Hause, verlegt.

 

3. Was passiert bei einer Lebend-Spende?

Bei einer Nieren-Lebendspende wird dem gesunden Spender eine gesunde Niere für den Empfänger entnommen. Prinzipiell werden in Homburg zwei Methoden der Operation angeboten:

 
1. Die konventionelle, offene Nieren-Lebenspende über einen Flankenschnitt und
2. Seit 2010 die robotergestützte-laparoskopische (daVinci®) Nieren-Lebendspende. (mehr Informationen dazu bieten das Deutsche DaVinci Zentrum und die Klinik für Urologie und Kinderurologie)

 

Nachdem die Niere entnommen ist, wird sie in einem Eiswasserbad mit einer Konservierungslösung durchgespült. Damit wird verhindert, dass die Niere Schaden nimmt, solange sie von der Blutversorgung abgeschnitten ist.

 

                              Niere im Eiswasserbad fertig zur Transplantation

 

Im benachbarten OP-Saal wird parallel der Nieren-Empfänger auf die Operation vorbereitet. Sobald feststeht, dass die Niere entnommen und transplantiert werden kann, beginnt ein zweites OP Team die Operation beim Empfänger (s. oben „Was passiert bei einer Nierentransplantation“). Der Spender kann schon wenige Tage nach der Entnahme die Klinik verlassen und wird weiterhin ambulant betreut.

 

                 Transplantierte Niere (kurz nach Anschluß ans Gefäßsystem ist die Niere nun

                 wieder durchblutet, der Harnleiter wird als nächstes in die Harnblase implantiert)


Für Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung.

 

Prof. Dr. M. Stöckle

Prof. Dr. St. Siemer 

 

 

Transplantationsbüro

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