Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Fragen & Antworten
Leitung: Univ. Prof. Dr. med. M. Hecht

Wie funktioniert Strahlentherapie?
Durch die Strahlentherapie werden Tumorzellen abgetötet, wobei sich die notwendige Dosis nach der Krankheitssituation sowie Art, Ort und Ausdehnung des Tumors richtet. Die Wirkung beschränkt sich dabei auf den behandelten Bereich und ist und ist deshalb örtlich umschrieben. Um Gewebe zu schonen, das nicht von der Krankheit befallen ist, aber trotzdem bestrahlt werden muss, um den Tumor zu erreichen, wird die Strahlendosis in kleinen Portionen verabreicht. Dadurch wird es gesunden Zellen ermöglicht, sich in der Zeit zwischen den Bestrahlungen weitgehend zu erholen.

 

Wie oft wird in der Woche bestrahlt?
Die Mehrzahl der Patienten wird an jedem Werktag der Woche bestrahlt. Ihr persönliches Behandlungskonzept wird beim Aufklärungsgespräch mit Ihnen vom Arzt besprochen, Terminänderungen (beispielsweise wegen Feiertagen) werden Ihnen rechtzeitig mitgeteilt.
Die Gesamtdauer einer Bestrahlungsbehandlung ist -abhängig von der Grunderkrankung- sehr unterschiedlich und liegt in der Regel zwischen zwei und acht Wochen.

 

Warum noch eine Computertomographie (CT)?
Das Bestrahlungsplanungs-CT wird mit besonderen Lagerungshilfen angefertigt, die ermöglichen, dass bereits hier exakt die gleichen Verhältnisse herrschen wie später bei der Bestrahlung. Nur so ist es möglich, eine präzise Therapie zu planen und durchzuführen. Deshalb sind früher angefertigte Computertomographie-Bilder für die Bestrahlungsplanung nicht verwertbar.

 

Besteht Gefahr für meine Umwelt?
Bei der Bestrahlung "von außen" (= perkutane Bestrahlung) wird nicht mit radioaktiven Stoffen gearbeitet, so dass während Ihrer Bestrahlungszeit am Linearbeschleuniger von Ihnen keine Gefahr für Ihre Umgebung ausgeht.

 

Was kann ich selbst zum Therapierfolg beitragen?
Wichtig ist es, sich an die im Neuvorstellungsgespräch gegebenen Empfehlungen zum Verhalten während der Therapie zu richten; hierzu gehören in Abhängigkeit vom Ort der Bestrahlung z. B. die Vermeidung schwer verdaulicher oder die Schleimhäute reizender Kost.  Individuelle Hinweise werden Ihnen im Rahmen der Aufklärung an die Hand gegeben werden; so kann es manchmal sinnvoll sein, auf saure oder scharf gewürzte Speisen zu verzichten, oder blähende, ballaststoffreiche Speisen zu vermeiden. Generell wird der Verzicht auf Alkohol und Tabak empfohlen. Zögern Sie nicht, im Zweifelsfall den Arzt anzusprechen und zu fragen.

 

Wie soll ich meine Haut pflegen?
In der modernen Strahlentherapie ist das Risiko schwerer Nebenwirkungen an der Haut normalerweise gering und nur in speziellen Situationen ist mit stärkeren örtlichen Reaktionen zu rechnen. Im Rahmen des Aufklärungsgespräches werden wir mit Ihnen insbesondere über mögliche Hautnebenwirkungen in Ihrer individuellen Situation sprechen und Empfehlungen geben, wie sich diese vermeiden oder lindern lassen. Man sollte die Haut im Bestrahlungsfeld nicht intensiv waschen und direkte Sonneneinstrahlung und Massagen oder ähnliche mechanische Belastungen an der Haut vermeiden. Es ist meistens sinnvoll, mit einem neutralen Puder Hautreizungen vorzubeugen. In bestimmten Fällen ist die Hautpflege mit einer speziellen Lotion angeraten, hierzu werden Sie spezielle Hinweise erhalten.

 

Muss ich eine spezielle Diät einhalten?
Eine Diät muss nicht eingehalten werden, aber bei Bestrahlungen im Gesichts- und Halsbereich und bei Bestrahlungen im Bereich der Brustkorbs (z.B. bei Lungenkrebs und Speiseröhrenkrebs) sollten Speisen mit hohem Säuregehalt und scharf gewürzte Lebensmittel gemieden werden. Das gleiche gilt für Getränke die einen Fruchtsäure oder Alkoholgehalt haben.
Bei Bestrahlungen im Bauch- und Beckenbereich (z.B. Darm- und Prostata oder gynäkologische Unterleibsbestrahlungen) sollte auf den Verzehr von blähenden und sehr fettigen Speisen verzichtet werden. Generell wird eine ausgewogene, schonend zubereitete Ernährung empfohlen.
Bei der Prostatabestrahlung muss außerdem darauf geachtet werden, dass die Harnblase zu jedem Termin (Planungstermin und Bestrahlungstermin) ausreichend gefüllt ist. Daher ca. 30-60min. vor dem jeweiligen Termin ausreichend Trinken und unmittelbar vor der Bestrahlung nicht mehr urinieren.

Welche Strahlen werden eigentlich verwendet?
Unsere Therapiegeräte stellen sog. Elektronen- und Photonenstrahlung mit unterschiedlichen Energien zur Verfügung, die von außen angewendet werden. Wir verfügen außerdem über Röntgen- und Gammastrahlungsgeräte. Wir erklären Ihnen gerne, welche Arten von Strahlen bei Ihnen zur Anwendung kommen.

 

Was passiert nach der Strahlentherapie?
Am letzten Behandlungstag erfolgt ein abschließendes ausführliches Arztgespräch. Hier wird ein erster Nachsorgetermin vereinbart. Dieser umfasst neben eine Gespräch und einer klinischen Untersuchung gegebenenfalls weitere diagnostische Untersuchungen (CT, Röntgenaufnahmen, Laborkontrollen etc.) außerdem sollte eine Nachsorgeuntersuchung beim entsprechenden zuweisenden Arzt vereinabrt werden. Anschließend erfolgen die Nachsorgeuntersuchungen in halb- bzw. jährlichen Abständen. Auf Wunsch des Patienten kann jederzeit eine Nachkontrolle erfolgen.

 

Muss ich zur Strahlentherapie gebracht werden, oder kann ich selbst fahren?
Bei einer Strahlentherapie kann es ähnlich wie bei einer Medikamenteneinnahme oder einer Chemotherapie ebenso wie durch die Erkrankung selbst zu Beeinträchtigungen des Allgemeinzustandes und des Reaktionsvermögens kommen, so dass eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr nicht möglich ist. Zu dieser Frage beraten wir Sie gerne individuell.

Wo kann ich mein Auto parken?
Die Abteilung verfügt über einen kostenpflichtigen Parkplatz unmittelbar vor dem Gebäude der von Patienten und Taxis genutzt werden kann.