Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
Leitung: Univ. Prof. Dr. med. M. Hecht
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AP1: Reparatur-Foci als Marker einer chronischen Strahlenexposition

Projektteilnehmer

Am Bundesamt für Strahlenschutz befindet sich die „Deutsche Uranbergarbeiter Biobank“ (GUMB) mit biologischem Material von ehemaligen Uranbergarbeitern der „Wismut AG“. Die sächsisch/thüringische „Wismut AG“ war zwischen 1946 und 1990 mit mehr als 400 000 Mitarbeitern einer der größten Uranproduzenten weltweit. Insbesondere zu Beginn der Arbeiten gab es nur unzureichende Arbeitsschutzmaßnahmen für die Bergarbeiter. In diesem Forschungsprojekt soll die Wirkung einer chronischen Strahlenexposition anhand von biologischem Material der ehemaligen Wismut-Bergarbeiter untersucht werden über den Nachweis der Akkumulation von Reparaturproteinen an DNA-Bruchstellen (so genannte „Reparatur-Foci“), der Untersuchung von chromosomalen Strukturveränderungen und Schäden im Blut von ehemaligen Wismut-Bergarbeitern und der Korrelation chromosomaler Schäden und akkumulierter Reparaturproteine mit der geschätzten Dosis der Blutspender.

 

Können RF-Foci und Chromosomenveränderungen zuverlässig als prädiktive Marker für eine erhöhte Strahlenempfindlichkeit nach in vitro Strahlenexposition eingesetzt werden? Diese Fragestellung wird in Primärzellen und daraus generierten Zelllinien von Ataxia Teleangiektasia (AT)-Kindern und einer Kontrollgruppe untersucht. AT ist ein genetisches Syndrom, welches mit einer erhöhten Strahlenempfindlichkeit einhergeht. Obwohl bei allen Kindern ein Defekt im ATM Gen vorliegt, zeigen AT-Kinder in der Schadenssignalisierung und Reparatur individuelle Unterschiede. Proteom-Analysen sollen zeigen, welche weiteren Signalwege/-moleküle bei Kindern mit Ataxia Telangiectasia (AT) individuell verändert sind. Im Fokus stehen hier, mit γH2AX assoziierte Signalwege und Netzwerke (Up- and Downstream) und Proteine, die in der Chromatin-Organisation eine Rolle spielen.

 

Beteiligte Wissenschaftler: A. Dietz, M. Bucher, M. Gomolka, S. Hornhardt, U. Rößler, S. Mörtl

 

Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)

 

 

Foto mFISH Metaphase

 

 

Durch die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung können Schäden an Chromosomen nachgewiesen werden. Dargestellt ist eine Metaphase in der Falschfarben-Darstellung der Chromosomen aus humanen Lymphozyten. Aufgenommen: AxioImager Z2, Metafer4, Vergrößerung 630x.

 

 

 

 

 

Der Nachweis von DNA-Schäden, die durch ionisierende Strahlung hervorgerufen werden, erfolgt mittels Immunfluoreszenzmikroskopie. Dabei können Proteine, die an der Signalisierung und Reparatur von DNA-Doppelstrangbrüchen beteiligt sind, als „Reparatur-Foci“ visualisiert werden.

Kontakt

Frau Dr. rer. nat. Maria Gomolka

Bundesamt für Strahlenschutz
Fachbereich Strahlenschutz und Gesundheit

AG-SG 1.2 Biologische Strahlenwirkung, Biologische Dosimetrie

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85764 Oberschleißheim

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