Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Wann rät man zur....
Leitung: Univ.-Prof. Dr. med. Arno Bücker M.Sc.
Wann rät man zur...

 

 

Galaktografie (Milchgangsdarstellung):

Tritt blutige oder bräunliche Flüssigkeit aus der Brustwarze aus, so kann dies durch gutartige Wucherungen in den Milchgängen (z. B. ein Papillom), eine krankhafte Erweiterung der Milchgänge oder gelegentlich durch einen bösartigen Tumor bedingt sein.

Zur weiteren Abklärung einer Sekretion aus der Brustwarze wird in unserem Zentrum neben der Mammografie, der Ultraschalluntersuchung und der mikroskopischen Untersuchung eines Sekretabstriches auch die Galaktografie angeboten. Hierbei wird der betroffene Milchgang vorsichtig mit einer sehr dünnen Kanüle sondiert. Über diese Kanüle wird Kontrastmittel eingespritzt, wodurch das Milchgangssystem sichtbar wird. Anschließend erfolgt eine Mammografie dieser Brust in zwei Ebenen.

Ultraschalluntersuchung (=Sonografie):

Diese Methode ist völlig unschädlich und stellt die wichtigste Ergänzungsmethode zur Mammografie dar. Mit einem Schallkopf wird die Brust abgetastet. Mit Hilfe dieser Methode können insbesondere bei dichtem Drüsengewebe zusätzliche Veränderungen erkannt und feste von flüssigkeitsgefüllten Knoten (=Zysten) unterschieden werden. Die Ultraschalluntersuchung ist die Methode der Wahl bei jüngeren Frauen und bei Frauen mit sehr strahlendichtem Gewebe. Die von uns eingesetzten hochauflösenden Schallköpfe erreichen eine hohe Bildqualität. Die für die Krebserkennung wichtigen Kalkablagerungen, die insbesondere bei den Vorstufen vorkommen, sind aber mit dieser Methode in der Regel nicht nachzuweisen. Daher kann die Mammografie nicht durch die Ultraschalluntersuchung ersetzt werden.

Feinnadel-Punktion:

Wird bei der Ultraschalluntersuchung eine auffällige Zyste entdeckt, kann diese mit Hilfe einer sehr dünnen Nadel unter sonografischer Sicht punktiert werden. Die hierdurch gewonnene Flüssigkeit wird im Labor unter dem Mikroskop untersucht.

Die Untersuchung schmerzt nicht mehr als eine Blutentnahme.

Stanzbiopsie:

Wird in der Mammografie und in der Ultraschalluntersuchung ein auffälliger Knoten entdeckt, können unter Ultraschallsicht kleine Gewebszylinder mit Hilfe einer Nadel entnommen und feingeweblich untersucht werden. Dies erfolgt nach vorheriger örtlicher Betäubung. Unter Umständen wird durch eine solche Stanzbiopsie eine Operation erspart.

Thomosynthese-gestützte (und stereotaktische) Vakuumbiopsie unter Röntgenkontrolle:

Werden in der Mammografie verdächtige Mikroverkalkungen in der Brust festgestellt, können diese unter Röntgenkontrolle durch eine speziell hierfür entwickelte Einrichtung mit Hilfe einer Nadel entfernt werden. Hierzu wird die Brust vorher örtlich betäubt. Die Untersuchung geschieht, je nach der Lage des Befundes in Seitenlage, sitzender Position oder im Liegen in Bauchlage.

Unter anderem bei Ein-Ebenen-Befunden und Architekturstörungen, die nur mammographisch erkennbar sind, sind wir nun in der Lage diese Befunde unter lokaler Betäubung in Seitenlage oder sitzender Position der Patientin minimal invasiv, also durch Probeentnahme über einen Nadel, abzuklären. Hierdurch können Operationen und größere Narben - im Falle eines gutartigen Befundes - vermieden werden. Die gewonnen Gewebszylinder werden vom Pathologen unterm Mikroskop untersucht.

Durch eine Clipmarkierung an der Entnahmestelle im Rahmen dieses Eingriffs kann, im Falle eines bösartigen Befundes oder einer Vorstufe eines solchen Befundes, diese Stelle einfacher mittels eines Drahtes markiert und operativ sicher entfernt werden.

Ein Zusatzgerät ermöglicht uns während der Entnahme bei der Vakuumbiopsie die Gewebestücke zeitgleich zu röntgen und im Falle von verdächtigen Mikroverkalkungen sofort zu erkennen, dass diese entnommen sind und die Untersuchung zu beenden. Dadurch kann die Untersuchungszeit verkürzt werden.

 

Hologic Brevera

Zusatzgerät Hologic Brevera

Kernspintomografische Untersuchung der Brust (Mamma-MRT):

Dieses Verfahren arbeitet mit Magnetfeldern und gehört derzeit noch nicht zu den Routine-Untersuchungen, die von den Krankenkassen akzeptiert werden.

Die Kernspinuntersuchung kann indiziert sein

  • nach Operationen oder Bestrahlungen zur Unterscheidung zwischen Narben- und Tumorgewebe

  • nach Einbringung von Implantaten (Silikonprothesen)

  • als weiterführende präoperative Diagnostik bei mammografisch und sonografisch dichtem Gewebe zum Ausschluss zusätzlicher Tumore

  • zur Differenzierung von gut- und bösartigen Herden bei mammografisch und/oder sonografisch eingeschränkter Beurteilung

Kontrastmittelverstärkte Mammographie:

Hierbei handelt es sich um ein Röntgenverfahren, bei dem der Patientin zunächst jodhaltiges Kontrastmittel in die Vene gespritzt wird. Anschließend werden Mammographie-Aufnahmen angefertigt, bei denen bösartige Tumoren sich kontrastreich darstellen können. Diese Methode ist eine Alternative zur Kernspinmammographie, falls diese aus folgenden Gründen bei gesichertem bösartigen Befund nicht durchgeführt werden kann:

- Herzschrittmacher oder andere nicht MR-taugliche Implantate

- Platzangst

- Außerordentlich hohes Gewicht

Diese Methode dient der Beantwortung der Frage, ob mehrere bösartige in einer oder beiden Brüsten bestehen und wie ausgedehnt diese sind. Vor der Untersuchung sollte eine Allergie gegen jodhaltige Kontrastmittel, eine Nierenfunktionseinschränkung und eine Überfunktion der Schilddrüse abgeklärt werden.

Tomosynthese-gestützte (und stereotaktische) Drahtmarkierung vor einer Operation):

Eine  nicht tastbare, verdächtige bzw. als bösartig gesicherte Veränderung  der Brust, die operativ entfernt werden soll, muss vor der Operation für  den Operateur markiert werden. Dies erfolgt mammografisch oder mit  Hilfe der Ultraschalluntersuchung. Hierbei wird die entsprechende  Veränderung mit einem Markierungsdraht nach lokaler Betäubung gezielt  punktiert.

Vor geplanten Operationen sind in unserem Brustzentrum neben den bisher eingesetzten sonographischen und stereotaktischen Drahtmarkierungen nun auch Tomosynthese-gestützte Drahtmarkierungen möglich. Dies ist insbesondere bei den sogenannten Ein-Ebenen-Befunden und Architekturstörungen sinnvoll.

Galaktografie

Stanzbiopsie

Tomosynthesegestütze Vakuumbiopsie