Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Bauchaortenaneurysma
Leitung: Univ.-Prof. Dr. med. Arno Bücker M.Sc.
Das Bauchaortenaneurysma

Unter einem Bauchaortenaneurysma (BAA) versteht man eine krankhafte Aussackung der Gefäßwand der Körperhauptschlagader. Durch den zunehmenden Durchmesser besteht das lebensbedrohliche Risiko des Platzens, das
zum inneren Verbluten innerhalb kürzester Zeit führt.

Ursächlich sind viele Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit und andere Stoffwechsel- und Gewebeerkrankungen (z.B. Aortendissektion, Marfan-Syndrom).

Zur initialen Diagnosestellung und zur Verlaufskontrolle bei stabilen abdominellen Aneurysmen mit einem Durchmesser <4 cm wird regelmäßig eine Sonographie durchgeführt. Das Risiko einer tödlich endenden Ruptur liegt
bei diesem Durchmesser unterhalb des Risiko bei der Operation zur Behandlung des BAA zu versterben (<3% pro Jahr).

Die bei einem Durchmesser des BAA von <4 cm gerechtfertigte abwartende konservative Therapie zielt v. a. auf die Reduktion der Risikofaktoren und der Behandlung der Begleiterkrankungen ab.

Bei symptomatischen (d. h. durch Rücken- oder Bauchschmerz auffallenden) Aneursymen, einem Gefäßdurchmesser >5 cm oder einer Größenzunahme des Durchmesser >0,5 cm pro Jahr steigt das Rupturrisiko auf >10% pro Jahr an.

Zur Planung der Behandlung wird dann eine Computertomographie (CT) oder alternativ die Magnetresonanztomographie bzw. Kernspintomographie (MRT)  benötigt.

Ab einem Durchmesser von 4,5 cm bei Frauen und 4,8  cm bei Männern ist eine Behandlung zu empfehlen. Bei komplexer Konfiguration des BAA wird bereits eine Therapie bei kleineren Durchmessern vorgenommen.


Die Prognose eines behandlungsbedürfigen BAA ist sehr variabel. Die Mortalität des prähospital rupturierten BAA liegt bei ca. 90%. Im Stadium der Ruptur liegt die perioperative Mortalität bei 20-70%. Die perioperative Mortalität einer elektiven Operation bzw. endovaskulären Versorgung liegt bei ca. 1-5%.


Die Behandlung an unserem erfahrenen und spezialisierten Universitätszentrum kann mit einer offenen chirurgischen Behandlung oder einer minimal-invasiven Schlüsselloch-Chirurgie durchgeführt werden.

Die übliche offene chirurgische Behandlung erfordert einen Zugang zur Hauptschlagader über einen langen Bauchschnitt.

Der Vorteil der minimal-invasiven endovaskulären Vorgehensweise besteht in einem deutlich weniger invasiven Vorgehen.

Meist ist nur ein kleiner Zugang zu den Leistenarterien über zwei Schnitte in der Leiste (1-2 cm) notwendig. Über diesen Weg erfolgt dann mittels feinen Drähten und Kathetern die Implantation einer Gefäßprothese.
Diese Gefäßstütze wird innerhalb des Aneurysma entfaltet, um von innen her eine Abdichtung zu erreichen.


Zudem ist für die Stentimplantation meist nur eine relativ kurze Eingriffszeit nötig (Zeitaufwand 1-1,5 Stunden).

Der Eingriff wird in allgemeiner Narkose durchgeführt. Es ist jedoch ebenfalls ein Eingriff nur in lokaler Betäubung möglich.

Nach der Stentimplantation ist aufgrund des geringeren Eingriffes meist ein deutlich kürzerer Krankenhausaufenthalt und eine schnellere Rehabilitation möglich.


Häufig stehen der endovaskulären Versorgung mit einem Stent jedoch sehr enge Zugangsgefäße und komplexe anatomische Veränderungen entgegen.

Durch die Verwendung der modernsten Techniken und Materialien ist auch am UKS in komplizierten Situationen eine schonende endovaskuläre Versorgung möglich.
Für jeden einzelnen Patienten wird individuell wie ein Maßanzug angepasst das korrekte Stentmaterial ausgewählt.

Mit der Expertise und dem vorgehaltenen Prothesenmaterial werden am UKS routinemäßig elektiv geplante Implantationen durchgeführt. Daneben ist ebenfalls eine Behandlung 24 Stunden rund um die Uhr auch an Wochenenden möglich. Dies kann insb. bei einer plötzlichen Ruptur des Bauchaortenaneurysma lebensrettend sein, da mit der Stentimplantation eine zügige Versorgung durchgeführt werden kann.

Im Anschluss an eine Stentimplantation ist wie zuvor eine sportlich aktive Lebensführung möglich.

Eine regelmäßige Nachkontrolle (Kontrastmittel-verstärkter Ultraschall, CT und MRT) ist notwendig, um die Rückbildung des Aneurysma zu kontrollieren oder etwaige Komplikationen frühzeitig erkennen zu können.



Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne persönlich zu einer Beratung an:

Univ.-Prof. Dr. med. Arno Bücker

Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Matthias Leist

Oberarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Universitätsklinikum des Saarlandes

Kirrberger Straße, Gebäude 50.1

66421 Homburg/Saar


Chefsekretariat
Frau Hoffmann

Telefon +49 (0)6841 1624600

Telefax +49 (0)6841 1624696

e-mail: radiologie-sekretariat @uks.eu

Ansprechpartner

Univ.-Prof. Dr. med. Arno Bücker M.Sc.,
Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Telefon: 0 68 41 - 16- 2 46 01

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