Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Telemetrische Hirndruckmessung
Leitung: Prof. Dr. Joachim Oertel

Telemetrische Hirndruckmessung

Bei dieser neuen und modernen Form der Hirndruckmessung implantieren wir den Patienten einen Drucksensor unter die Kopfhaut. Mit speziellen Empfängern können Hirndruckwerte telemetrisch durch die geschlossene Haut übertragen werden. Es existieren Drucksensoren, die als eigenständiges Implantat verwendet werden, als auch Sensoren, die in eine Hirnwasserableitung (in einen sog. Shunt, siehe unten) integriert werden. Neben diagnostischen Messungen zur Feststellung einer behandlungsbedürftigen Erkrankung können auch postoperative Überwachungen des Hirndrucks nach neurochirurgischen Operationen am Hirnwassersystem durchgeführt werden. Die Integration eines Drucksensors (Miethke Sensor Reservoir, siehe Abbildung) in einen Shunt bietet zudem die Möglichkeit, jederzeit die Funktion der Hirnwasserableitung zu überprüfen. Durch unsere jahrelange Expertise bei der Messung und Interpretation von Hirndruckwerten können wir so eine patientenindividuelle Behandlung durchführen.

 

Links: Abgebildet ist eine Röntgenaufnahme eines Patienten mit implantiertem Sensor Reservoir (Pfeil). Rechts: Die telemetrische Sonde besteht aus einem runden Kunststoffgehäuse mit integrierter Messzelle. Über zwei Ausgänge (hier nur der seitliche sichtbar) kann der Shunt angebunden werden. Das Hirnwasser fließt somit durch das Gehäuse und der Druck kann durch die Messzelle registriert werden. Via Telemetrie können die Messdaten auf ein portables Empfangs- und Speichergerät übertragen werden.