Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Statistik
Leitung: Prof. Dr. Joachim Oertel

Statistik

Insgesamt wurden seit 1956 in unserer Neurochirurgischen Klinik 1349 PatientInnen an einem Tumor der Meningen operiert und in unserer Ambulanz nachuntersucht.


Tabelle 1. zeigt die chromosomalen Veränderungen dieser 1349 Patienten in binärer Darstellungsform wie sie als Grundlage für die statistischen Berechnungen des Max-Planck-Instituts für Informatik in Saarbrücken (Prof. Dr. Rahnenführer 2007) genutzt wurden. Die Ergebnisse sind in folgender Publikation dargestellt.


Wie aus der Literatur bekannt, sind Frauen von dieser Erkrankung etwa doppelt so oft betroffen wie Männer. Die Geschlechtsverteilung bei unseren PatientInnen ist in Abbildung 1 dargestellt.

Abb. 1: Auftreten von Meningeomen bei Frauen und Männern


Die Verteilung der Meningeome in unserer Klinik sind in Abbildung 2 graphisch dargestellt. Insgesamt wurden von uns zehn unterschiedliche Lokalisationen unterschieden. Die Angabe der Häufigkeit erfolgt in Prozent.



Abb. 2: Balkendiagramm für die histologischen WHO-Grade in Abhängigkeit von den Hirnregionen. Die dunkelgraue Farbe steht für den WHO-Grad I, die graue Farbe für den WHO-Grad II und die hellgraue Farbe für den WHO-Grad III (anaplastische Meningeome). In der oberen Abbildung sind die absoluten Zahlen dargestellt, in der darunter liegenden Abbildung sind die relativen Zahlenwerte der gleichen Lokalisationen dargestellt.


Tabelle 2: Häufigkeit der Meningeome, aufgeteilt nach Tumorlokalisation und dem WHO-Grad. In Klammern sind die relativen Prozentzahlen zur Tumorlokalisation angegeben.

Lokalisation

WHO I

WHO II

WHO III

Konvexität

128 (66.0%)

60 (30.9%)

6 (3.1%)

Parasagittal Region

47 (56.6%)

33 (39.8%)

3 (3.6%)

Tentorium

39 (69.6%)

15 (26.8%)

2 (3.6%)

HSG

24 (72.7%)

8 (24.2%)

1 (3.0%)

Falx

10 (76.9%)

3 (23.1%)

0 (0.0%)

Keilbeinflügel

Med. + lat.

87 (81.3%)

19 (17.8%)

1 (0.9%)

Olfaktorius

44 (81.5%)

9 (16.7%)

1 (1.9%)

Tuberculum sellae

33 (94.3%)

2 (5.7%)

0 (0.0%)

Spinal

43 (87.8%)

6 (12.2%)

0 (0.0%)

Konvexität

248 (65.4%)

119 (31.4%)

12 (3.2%)

Schädelbasis

164 (83.7%)

30 (15.3%)

2 (1.0%)

Spinal

43 (87.8%)

6 (12.2%)

0 (0.0%)

N.D.*

10

1

0

SUMME

465 (73.2%)

156 (24.6%)

14 (2.2%)

* N.D. = Nicht dokumentiert

Bei den von uns nachuntersuchten PatientInnen mit Meningeomen (N = 1136) wurden 90 PatientInnen mit einem oder mehreren nachwachsenden Meningeomen auffällig. Dies entspricht 7,9 % der PatientInnen. Bei den von uns betreuten PatientInnen kann durch die feingeweblichen, sowie die zytogenetischen Untersuchungen ein spezielles Risikoprofil erarbeitet werden. Die PatientInnen werden dann entsprechend ihres persönlichen Risikos engmaschig untersucht. In Abbildung 3 ist das Risiko für das Nachwachsen eines Meningeoms in Abhängigkeit von dem speziellen zytogenetischen Befund dargestellt. Es zeigt sich die höchste Rezidivrate mit 30 % für PatientInnen, welche der zytogenetischen Gruppe 3 zugeordnet sind (Ketter et al. 2001).


Abb. 3: Rezidivhäufigkeitbei den unterschiedlichen Gruppen

 


Abb. 4: Darstellung der chromosomalen Veränderungen (1p-, -14) und der Rezidivhäufigkeit [Rez.] in Abhängigkeit der unterschiedlichen Hirnregionen. Rote Farbe steht für Konvexität, grüne Farbe für die Schädelbasis und blau für spinale Tumore.