Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Hintergrund
Leitung: Prof. Dr. Michael Böhm

Katheter-geführte Behandlung von Herzklappen-Erkrankungen

Nicht zuletzt aufgrund der medizinischen Fortschritte werden Menschen mit Erkrankungen der Herzklappen immer älter und ihre Begleiterkrankungen nehmen zu. Für solche Patienten, bei denen das Risiko für eine offene Operation erhöht ist bieten wir am Universitätsklinikum des Saarlandes innovative Katheter-geführte Verfahren zur Herzklappenbehandlung an.

 

Die beiden häufigsten Herzfehler bei älteren Menschen ist die Verengung der Klappe zwischen der linken Herzkammer und der Hauptschlagader, die Stenose der Aortenklappe, sowie die Undichtigkeit der Segelklappe zwischen der linken Herzvorkammer und der linken Herzkammer, die Insuffizienz der Mitralklappe. Beide Erkrankungen führen zu einer hochgradigen Einschränkung der Belastbarkeit und verkürzen die Lebensdauer.

 

Die Katheter-geführte Therapie der Aortenklappen-Stenose erfolgt durch die Leistenarterie, ähnlich wie bei einer Herzkatheter-Untersuchung. Alternativ kann der Zugang durch einen kleinen Schnitt in der seitlichen Brustwand über die Herzspitze erfolgen. Wenn nötig wird die verengte Klappe mit einem Ballon vorgedehnt. Anschließend platzieren wir mit Hilfen eines dünnen Katheters eine neue Herzklappe, welche in ein Metall-Gerüst montiert ist, in die kranke Herzklappe.

 

Die nicht-operative Behandlung der Mitralklappen-Insuffizienz erfolgt ebenfalls mit einem Katheter. Hier ist der Zugangsweg die Leistenvene. Durch den linken Herzvorhof wird ein kleiner Clip, ähnlich einer winzigen Wäscheklammer, platziert um die aufgeweitete undichte Klappe so zufassen, dass die Undichtigkeit reduziert werden kann.

 

Beide Eingriffe können zügig erfolgen und erlauben eine sehr schnelle Mobilisierung. Sie stellen daher für Patienten mit hohem Operationsrisiko eine neue erfolgreiche Alternative zu der konventionellen Operation dar. Dies ermöglicht auch älteren Patienten mit Begleiterkrankungen eine deutliche Verbesserung ihrer Beschwerden und den Erhalt ihrer Mobilität.