Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
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Direktor der Klinik: Prof. Dr. med. Jörn Schattenberg

LiverScreen: Screening for liver fibrosis

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Die Leberzirrhose ist eine sehr häufige und schwere chronische Erkrankung, die für eine hohe Morbidität, eine eingeschränkte Lebensqualität, hohe Kosten im Gesundheitswesen und eine schlechte Überlebensrate verantwortlich ist, und in Europa schätzungsweise 170.000 Todesfälle pro Jahr verursacht. Der Leberzirrhose geht eine lange Zeit der sich langsam entwickelnden, asymptomatischen Leberfibrose voraus, die am häufigsten durch die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD, in Verbindung mit Adipositas und Typ-2-Diabetes), Alkoholkonsum und eine Hepatitis-B- oder -C-Virusinfektion verursacht wird. Es steht keine Behandlung zur Verfügung, um eine fortgeschrittene Leberzirrhose rückgängig zu machen. Wenn die Fibrose jedoch frühzeitig erkannt werden könnte, sind alle Hauptursachen immer noch einer effizienten Prävention und Behandlung zugänglich. Eine frühzeitige Diagnose der Leberfibrose in der Allgemeinbevölkerung ist daher entscheidend für die geschätzten 10 Millionen Europäer mit bisher unerkannter Leberfibrose.

Das LiverScreen-Projekt zielt darauf ab, eine gezielte Screening-Methode zu entwickeln, um Personen mit asymptomatischer Leberfibrose und Zirrhose in der Allgemeinbevölkerung zu identifizieren. Diese Methodik umfasst: 1) die Identifizierung von Gruppen aus der Allgemeinbevölkerung, die ein hohes Risiko für eine chronische Lebererkrankung haben, 2) das Screening ihrer Lebersteifigkeit mit der innovativen Technologie der transienten Elastographie (TE) (bisher nur bei Patienten mit bekannter Lebererkrankung validiert) zur Diagnose und 3) die Festlegung des richtigen Ablaufes nach dem Screening. Im Rahmen des LiverScreen-Projekts arbeiten 8 europäische Länder zusammen, und führen Untersuchungen an über 34.000 Probanden durch, um die Screening-Methode zu entwickeln, und ihre Genauigkeit, ihren klinischen Wert, ihre Kosteneffektivität, ihre Akzeptanz in der Bevölkerung und ihr Potenzial für die Implementierung durch die Gesundheitssysteme in ganz Europa zu demonstrieren. Mit Hilfe des LiverScreen-Programms kann eine Diagnose in einem frühen Stadium das Fortschreiten der Lebererkrankung stoppen, und sich langfristig positiv auf die Morbidität und Mortalität von Lebererkrankungen und die damit verbundenen gesellschaftlichen Belastungen in Form von wirtschaftlichen Kosten und gesundheitlicher Ungleichbehandlung auswirken. Die geschätzte Kostenersparnis liegt zwischen 850 € und 4.000 € pro gewonnenem und für die Lebensqualität bereinigtem Lebensjahr.