Gefäßzentrum am UKS
Interdisziplinär und kompetent
Die Ärzte und Pflegekräfte des Gefäßzentrums der Universitätsklinik des Saarlandes sind auf die Behandlung von Gefäßpatienten spezialisiert. Das interdisziplinäre Gefäßzentrum bildet sich aus den Bereichen Angiologie, Gefäßchirurgie und Radiologie, wobei diese bei speziellen Fragestellungen durch die Expertise weiterer Kliniken am UKS, insbesondere Dermatologie, Diabetologie, Herz- und Thoraxchirurgie, Kardiologie, Nephrologie, Rheumatologie, Neurochirurgie, Neurologie und Neuroradiologie unterstützt werden. Zusätzlich gibt es mit dem Reha-Zentrum Blieskastel externe Kooperationspartner, die eine übergreifende Versorgung gewährleisten.
Die intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht eine umfassende Diagnostik und erfolgreiche Therapie. Das gemeinsame Engagement für jeden unserer Patienten ist uns wichtig. Regelmäßig führen wir fachübergreifende Visiten und interdisziplinäre Gefäßkonferenzen durch. Hier werden sämtliche Aspekte Ihrer Erkrankung erörtert und eine auf Sie zugeschnittene Therapie geplant. Dabei orientieren wir uns an qualitätsgesicherten Leitlinien und den Standards der Deutschen Gesellschaften für Angiologie, Gefäßchirurgie und Radiologie. Darüber hinaus gibt es zusätzlich eine wöchentliche neurovaskuläre Konferenz mit den Kollegen des Neurovaskulären Zentrums. Unsere Arbeit soll transparent und überprüfbar sein. Deswegen unterziehen wir uns einer ständigen Qualitätssicherung.
Unser Leistungsspektrum
Im Folgenden möchten wir Sie über einen wesentlichen Teil unseres Leistungsspektrums informieren
1. Erkrankungen der Bauch- und Beckenschlagadern
A)
Aussackung der Bauch- und/oder Beckenschlagadern („Aneurysma“) - diese werden je nach Anatomie und Risikoprofil des Patienten unterschiedlich versorgt:
- entweder mittels ummantelter Stents, also minimalinvasiv mit Kathetertechnik über Leistenpunktion oder lediglich kleinem Leistenschnitt. Hierbei sind auch komplexe Gefäßanatomien versorgbar, u.a. mit individuell angefertigten Stentprothesen. Es erfolgt bei diesen Eingriffen eine freiwillige Teilnahme am Qualitätssicherungsprogramm der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie.
- oder operativ mittels Einsetzen einer Kunststoffprothese und Entfernung des Aneurysmas. Es erfolgt bei diesen Eingriffen eine freiwillige Teilnahme am Qualitätssicherungsprogramm der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie.
Beide Therapien werden sowohl bei geplanten, als auch bei Notfalleingriffen, wenn das Aneurysma schon gedeckt geplatzt ist, angewendet.
B)
Verschluss der Bauch-oder Beckenschlagadern
- auch hier bestehen wie beim Aneurysma prinzipiell die interventionelle (minimal invasive) oder chirurgische Therapiemöglichkeit. Im Rahmen der interventionellen Radiologie stehen alle modernen Verfahren zur Behandlung von Gefäßverschlüssen und –engstellen zur Verfügung (Ballons und Stents jeweils mit und ohne Medikamentenbeschichtungen, Auflösung von Blutgerinnseln mit Medikamenten oder mechanisch, Ausschneiden von hartnäckigen Engstellen [Atherektomie][für mehr Details und direkten Kontakt zur Radiologie siehe hier. Die operative Versorgung kann mit allen verfügbaren Gefäßprothesen erfolgen [für mehr Details und direkten Kontakt zur Gefäßchirurgie siehe hier). Für jeden einzelnen Patienten wird individuell durch interdisziplinäre Besprechungen der optimale Therapievorschlag erarbeitet.
2. Verengungen der Halsschlagadern
Ausgeprägte Verengungen der Halsschlagadern sollten zur Verhinderung oder auch Ausbildung eines erneuten Schlaganfalles behandelt werden. Auch hier wird abhängig von anatomischen Gesichtspunkten und dem Risikoprofil des Patienten zwischen zwei Therapieoptionen abgewogen:
- operative Entfernung des Kalkplaques in der Halsschlagader. Diese Operation findet bevorzugt in örtlicher Betäubung statt, es ist aber auch eine Vollnarkose möglich.
- Implantation eines Stents über eine Leistenpunktion in Kathetertechnik
Selbstverständlich erfolgt auch hier die Teilnahme an bundesweiten Qualitätssicherungsprogrammen.
3. Durchblutungsstörung der Beine („Schaufensterkrankheit“) und Organarterien
Auch hier werden sowohl Kathetertechniken z.B. mit Aufdehnung und Stentversorgung von Engstellen angeboten, aber auch die operative Anlage von Bypässen bei längerstreckigen Verschlüssen. Wenn möglich, wird als Bypassmaterial die eigene Vene verwendet. Je nach Befund ist aber auch das Einsetzen eines Kunststoffbypasses möglich oder notwendig.
Damit gelingt es, viele amputationsbedrohte Beine und Organe zu retten.
4. Diabetisches Fußsyndrom
Diabetiker mit Durchblutungsstörungen an den Füßen und offenen Wunden werden in der Fußsprechstunde von ausgebildeten Wundtherapeuten betreut.
Eventuell notwendige Untersuchungen oder Eingriffe (Aufweitung von Gefäßverengungen, Bypass-OPs, operative Wundversorgungen) können von dort aus unmittelbar eingeleitet werden.
5. Venenerkrankungen
A)
Entfernung von Krampfadern (Varizen)
Je nach Befund werden die Venen gestrippt (gezogen), was gute kosmetische Ergebnisse bringt.
B)
Behandlung von offenen Beinen bei Venenerkrankungen
6. Konservative Gefäßmedizin
A)
Stationäre Infusionstherapie bei Raynaud-Syndrom und Thrombangitis obliterans
B)
Behandlung von entzündlichen Gefäßerkrankungen aus dem rheumatologischen Formenkreis (Vaskulitis)
C)
Konservative Therapie der Schaufensterkrankheit mit Infusionstherapie, Gehtraining und Anbindung an eine Gefäßsportgruppe (für mehr Details und direkten Kontakt zur Angiologie siehe hier).
7. Dialysezugänge
In enger Kooperation mit den Dialyseärzten erfolgt eine optimale Versorgung unserer Dialysepatienten. Unser Spektrum umfasst:
- Erstanlage von Dialyseshunts (weitere Infos, siehe: Interdisziplinäres Zentrum für Dialysezugänge)
- Komplexe Revisionseingriffe bei Shuntfehlfunktionen/-verschlüssen (24 Stunden Rufbereitschaft)
- Anlage von Dialyse- und Bauchfelldialysekathetern
Da bei dialysepflichtigen Patienten häufig eine generalisierte Gefäßverkalkung vorliegt, bieten wir natürlich auch eine Versorgung jedweder Gefäßerkrankung anderer Körperregionen an.
8. Multimodale Therapie bei Vaskulitiden groß- und mittelkalibriger Arterien (Aortitis)
8.1. Krankheitsentitäten der Großgefäßvaskulitis
Takayasu-Aortitis
Riesenzellarteriitis (M. Horton) mit Beteiligung des Aortenbogens und der extrakraniellen hirnversorgenden Gefäße
8.2. Sonderformen
Inflammatorisches Aortenaneurysma
M. Ormond
Mikulicz-Syndrom
8.3. Diagnosestellung und Therapieplanung
Die Großgefäßvaskulitiden (8.1.) werden zumeist im Rahmen der rheumatologischen Abklärung mit Bildgebung der aortalen und extrakraniellen hirnversorgenden Gefäße mit Ultraschall/Duplex sowie MRT und/oder PET-CT diagnostiziert.
In einigen Fällen erfolgt die Diagnose nach gefäßchirurgischem Eingriff (mit Resektion aortaler Gefäße) im Rahmen der histologischen Aufarbeitung.
Eine erweiterte rheumatologische Diagnostik ist in allen Fällen indiziert, um die Indikation einer immunsuppressiven Therapie festzulegen und den optimalen Zeitpunkt medikamentöser und operativer Therapieverfahren festzulegen.
Die Sonderformen der inflammatorischen Aortenaneurysmata werden meist prä-OP in der Bildgebung mit CT, MRT oder PET-CT diagnostiziert. Hier ist eine infektiologische Diagnostik (v.a. hinsichtlich Pilzinfektionen und venerischer Erkrankungen) neben einer rheumatologischen Abklärung indiziert. Die inflammatorischen Aortenananeurysmata sind heterogene Erkrankungsentitäten , die oftmals eine sichere ätiologische Zuordnung nicht erlauben. Gerade im Falle von immunsuppremierten Patienten, Patienten mit CVID oder von Patienten mit IgG4-assoziierten Erkrankungen sind multimodale Therapiekonzepte mit gefäßchirurgischen und – interventionellen Maßnahmen sowie medikamentöser immunologischer Therapie oft erforderlich.
8.4. Interdisziplinäres Konzept
Alle Patienten mit den o.g. Erkrankungsentitäten werden im Gefäßzentrum in Kooperation mit der Abteilung für Rheumatologie (Leitung: PD Dr. med. Gunter Aßmann, Medizinische Klinik I) vorgestellt und interdisziplinär betreut.
Rückrufservice des interdisziplinären Gefäßzentrums
Liebe Patientinnen und Patienten, liebe Kollegen,
Zertifizierung
Kontakt und Ansprechpartner
Oberärztin Dr. Roushanak Shayesteh-Kheslat
Leiterin des zertifizierten Interdisziplinären Gefäßzentrums
Leiterin der Sektion Gefäßchirurgie
Telefon: 0 68 41 - 16 - 3 00 00 über Pforte Chirurgie
E-Mail
Hier zur Gefäßchirurgie
Oberärztin Fr. Dr. Britta Link,
Leiterin der Angiologie, stellvertretende Leiterin des interdisziplinären Gefäßzentrums
Telefon: Angiologie – Ambulanz
0 68 41 - 16 - 1 50 00
E-Mail
Hier zur Angiologie
Professor Dr. med. Arno Bücker M.Sc., Klinikdirektor der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie
Telefon: Chefsekretariat
0 68 41 - 16- 2 46 01
E-Mail
Hier zur Radiologie
Hier zu den Interventionsbeispielen
Hr. Christian Heitz
Fr. Ricarda Blatt
Koordinatoren des Interdisziplinären Gefäßzentrums
Telefon: 0 68 41 - 16 - 3 10 20
Fax: 0 68 41 - 16 - 3 10 21
E-Mail
Ambulanz und Sprechstundenzeiten
Termine in der Gefäßchirurgie
Gefäßsprechstunden:
im Notfall jederzeit, ansonsten
Dienstags, als Terminsprechstunde von 08:20 - 11:40 Uhr
Termine über Koordinator Gefäßzentrum oder Schalter B, Geb. 57 Chirurgie
Wundsprechstunden:
Sr. Eva Usner, Wundexpertin
Montag - Freitag von 08:30 - 12:30 Uhr, nach Vereinbarung
Termine in der Angiologie
nach Absprache
im Notfall:
angiologischer Dienst über Innere Pforte 1 50 00 jeden Tag rund um die Uhr erreichbar
Termine in der Radiologie
werden durch die behandelnden Fachabteilungen organisiert