Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Haussprachfrühförderstelle
Direktor der Klinik: Univ.-Prof. Dr. med. B. Schick

Hören – Sprechen – Dazugehören

Pädagogische Frühförderung hörgeschädigter Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren im Hörzentrum Homburg

Kindliche Hörschädigungen gehören zu den häufigsten angeborenen Sinnesbeeinträchtigungen. Durch Krankheiten nach der Geburt sind weitere Kinder betroffen, bevor sie überhaupt sprechen gelernt haben.
Diese Kinder sind von Sprachlosigkeit bedroht und sind in ihrer emotionalen, sozialen und kognitiven Entwicklung gefährdet.

Durch Früherkennung, Versorgung mit moderner Hörtechnik und der frühen hörgerichteten Förderung erhalten viele Kinder heute die Chance, altersgemäß sprechen zu lernen.

Die Haussprachfrühförderstelle für hörgeschädigte Kinder am Universitätsklinikum des Saarlandes ist erste Anlaufstelle für Eltern mit hörgeschädigten Kindern. Sie ermöglicht Kindern mit Höreinschränkungen saarlandweit eine hörgerichtete Förderung in der eigenen häuslichen Umgebung.
Die Eltern erfahren eine intensive Begleitung und individuelle Beratung vom Zeitpunkt der Diagnose in den ersten Lebenswochen bis zum Eintritt in den Kindergarten. Das Landesamt für Soziales übernimmt die Kosten dieser Förderung im Rahmen der Eingliederungshilfe.

 

Elternarbeit
In den ersten drei Lebensjahren wird der Grundstein für den Spracherwerb eines Kindes gelegt. Die Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten wird hierbei entscheidend durch die Eltern geprägt. In dieser frühen Lebensphase liegt der Schwerpunkt der Haussprachfrühförderung  auf der intensiven Zusammenarbeit mit den Eltern und nächsten Bezugspersonen des Kindes.

 

  • Die Eltern erhalten gezielte fachliche Informationen über die Hörbeeinträchtigung ihres Kindes, über diagnostische Verfahren und den Umgang mit der Technik zur Anwendung kommender Hörhilfen.
  • Die Diagnose einer Höreinschränkung Ihres Kindes bedeutet für Eltern eine starke Verunsicherung. Wir sind Ansprechpartner für Ängste und Unsicherheiten der Eltern.
  • Gemeinsam mit den Eltern entwickeln wir Möglichkeiten, wie Sie die Hör- und Sprachentwicklung ihres Kindes in den verschiedenen Entwicklungsphasen gezielt im alltäglichen Umgang fördern können.
  • Zu den Aufgaben der Frühförderung gehören die kontinuierliche Beobachtung der Hör- und  Sprachentwicklung sowie die kritische Beurteilung der Effizienz von Hörhilfen. Die Einschätzung der Eltern ist dabei eine wertvolle Hilfe. Die Eltern erhalten Einblick in den frühen Spracherwerb und werden unterstützt in der Beurteilung der kindlichen Reaktionen. Somit können therapeutische Maßnahmen zeitnah erfolgen.

 

 

Unterstützung des Kindes
Die Versorgung mit Hörgeräten und/oder Cochlear-Implantaten öffnet Ihrem Kind die Tür in die Welt des Hörens.

 

  • Gemeinsam mit Ihnen wollen wir Ihr Kind zum Hinhören motivieren und das Interesse des Kindes für die Welt des Hörens wecken. Mit der Zeit entwickelt Ihr Kind eine Lauschhaltung und wird neugierig auf die Ursachen von Geräuschen und die Bedeutung der Sprache.
  • Hörgeschädigte Babys und Kleinkinder lernen wie normal hörende Kinder auch im Alltag sprechen. Dieser bietet eine Vielfalt von Interaktions-, Sprach- und Höranlässen. Die Eltern erfahren wie Sie durch ihre sprachfördernden Verhaltensweisen die Sprachentwicklung Ihres Kindes gezielt unterstützen. Darüber hinaus erhalten Sie eine Fülle von Spielanregungen und Ideen, die Sie entsprechend der Vorlieben Ihres Kindes gezielt in Ihren Alltag aufnehmen können.
  • In regelmäßigen Abständen wird das Hörvermögen ihres Kindes überprüft. Der subjektive Hörtest bildet die Grundlage jeder Diagnostik und ermöglicht die Optimierung der Hörhilfen. Die aktive und konzentrierte Mitarbeit Ihres Kindes erleichtert die Erhebung verlässlicher Daten. Unsere Aufgabe ist es, die Spielaudiometrie möglichst früh anzubahnen. Wir begleiten Ihr Kind beim Hörtest in der Klinik.


Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die erfolgreiche Versorgung mit Hörgeräten oder Cochlear-Implantaten bei kleinen Kindern unterliegt vielen Einflussfaktoren. Sie erfordert eine enge Kooperation der unterschiedlichen Fachdisziplinen und den Austausch mit fachübergreifenden Disziplinen.
Wir begleiten Sie und Ihr Kind in die pädaudiologische Sprechstunde. Wir informieren den Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie über die aktuellen Entwicklungen. Der Austausch ermöglicht eine individuelle Beratung und sichert die therapeutische Umsetzung im Alltag.

Eltern-Kind-Gruppen
Wir bieten Ihnen Begegnungen mit betroffenen Eltern an. Hier können Sie Kontakte knüpfen und sich untereinander austauschen.

Begleitung in die Kita
Wenn hörgeschädigte Kinder gemeinsam mit hörenden Kindern die Kita besuchen, müssen die Erzieherinnen vor Ort darauf vorbereitet werden. Wir bieten fachliche Beratung und begleiten unterstützend.

Unterstützung beim Übergang in den Kindergarten
Wir bieten Ihnen Unterstützung beim Übergang in den Kindergarten und sind behilflich bei der Vermittlung von Kontakten und Anlaufstellen.


Kontakt


Sie erreichen uns persönlich wie folgt:

Telefon: 06841 - 16-22966


Ansprechpartner:

Petra Lipp- Boßlet
Mobil: 0171-7619839

Fax: 06841 - 16-22890
petra.lipp-bosslet @uks.eu