Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
HPV
Direktor der Klinik: Univ.-Prof. Dr. med. B. Schick

Nicht-invasive Detektionsmöglichkeiten des HPV-Status in Kopf-Hals-Tumoren

 

Während Nikotin- und Alkoholabusus schon seit vielen Jahren als die wesentlichen Risikofaktoren für die Entstehung von Kopf-Hals-Malignomen bekannt sind, fanden sich erstmals in den 1990er Jahren Hinweise auf eine Rolle humaner Papillomviren der high-risk-Gruppe (HR-HPV) in der molekularen Karzinogenese dieser Tumorentität. Mittlerweile existieren zahlreiche Studien, die zeigen konnten, dass eine HPV-Infektion der enoralen Schleimhaut nicht nur einen wesentlichen Risikofaktor für die Entstehung von Kopf-Hals-Karzinomen darstellt, sondern auch wichtige Hinweise auf die Prognose der betroffenen Patienten liefert. Dabei ist ein Nachweis von high-risk HPV-DNA im Tumorgewebe mit einem geringeren tumorassoziierten Sterberisiko verbunden. Zudem wurde in klinischen Studien ein besseres Ansprechen von HPV-positiven Tumoren sowohl auf eine Radiatio, eine Chemotherapie als auch eine kombinierte Radiochemotherapie nachgewiesen, so dass der HPV-Status für die Therapieplanung in der Kopf-Hals-Onkologie zunehmend an Bedeutung gewinnt. Trotz intensiver Forschungsarbeiten hat sich bisher noch keine einheitliche Methode zur Detektion des HPV-Tumorstatus etablieren können. Kürzlich erschienene Publikationen schlagen die quantitative PCR, DNA in situ Hybridisierung, eine Anwendung des Hybrid Capture 2 Assay oder die Detektion von high-risk HPV assoziierten Proteinbiomarkern wie p16, CyclinD1 oder pRb mittels Immunhistochemie vor.

 

Vor diesem Hintergrund ist es unser Ziel, eine nicht-invasive, auf Bürstenabstrichen der Tumoren basierende Methode zur Detektion des HPV-Tumorstatus zu etablieren, die nicht nur zuverlässig eine high-risk HPV-Infektion der Mundschleimhaut detektieren, sondern auch zwischen einer latenten und einer karzinogenen HPV-Infektion unterscheiden kann.

 

Drittmittel:

- HOMFOR exzellent, 2015-2018 (M. Linxweiler)

 

Kooperationspartner:

- Institut für Virologie

- Institut für Allgemeine und Spezielle Pathologie

- Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

 

Publikationen:

Linxweiler M, Bochen F, Wemmert S, Lerner C, Hasenfus A, Bohle RM, Al-Kadah B, Takacs ZF, Smola S, Schick B (2014) Combination of p16INK4a-Ki67 immunocytology and HPV polymerase chain reaction for the non invasive analysis of HPV -involvement in head and neck cancer. Cancer cytopathol.; DOI: 10.1002/cncy.21512

 

Wemmert S, Linxweiler M, Lerner C, Bochen F, Kulas P, Linxweiler J, Smola S, Urbschat S, Wagenpfeil S, Schick B (2018) Combinational chromosomal aneuploidies and HPV status for prediction of head and neck squamous cell carcinoma prognosis in biopsies and cytological preparations. J Cancer Res Clin Oncol. 144: 1129-1141.